Wer heute noch mailt, ist von gestern

Unsere Arbeit verändert sich rasant: Wir arbeiten regelmässig von Zuhause aus oder aus dem Kaffee, die Grenzen zwischen Job und Privatleben verfliessen, wir mutieren zu digitalen Nomaden oder wenigstens zu «Hot-Deskern» – und das alles bringt mehr Flexibilität, erhöht aber auch die Anforderungen an Zusammenarbeit und unser Organisationstalent.

In der Sendung heute widmen wir uns einem Puzzleteilchen, das aber ein entscheidender Erfolgsfaktor ist: der Kommunikation im Team. Die findet heute kaum mehr per Mail oder Telefon statt, sondern mit Slack oder Teams. Das sind Chat-Apps für Unternehmen, die sowohl in grösseren Gruppen als auch für Zweiergespräche funktionieren. Wir sprechen über unsere Erfahrungen mit diesen Programmen, über die Vorteile und Schattenseiten – und die Frage, was in dieser schönen neuen Arbeitswelt mit der viel zitierten Work-Life-Balance passiert.

Tag der Arbeits-Apps

Wir wollten eigentlich die schönsten Apps fürs virtuelle Demonstrieren, die beste digitale Kapitalismuskritik und die akkurateste Simulation des schwarzen Blocks zusammensuchen. Leider sind wir nicht fündig geworden – darum gibt es nun Tipps fürs arbeitende Volk und für die Fleissigen unter uns Nerds.

Die Tipps kommen aus drei Bereichen: Zur Verwendung eigener Geräte für berufliche Zwecke, ein Trend, der unter dem Schlagwort «Bring your own device» immer weiter um sich greift. Das verbunden mit der Frage, wie man die – Achtung, noch ein Schlagwort! – Work-Live-Balance aufrecht erhält.

Die beiden anderen Bereiche sind die Kommunikation im Team und die Erfassung von Arbeitszeit und Tätigkeiten – damit man auch den Feierabend rechtzeitig antreten kann.

Und wenn wir dazu gekommen wären, hätte es auch einige schöne Tricks zur Frage gegeben, wie man die Arbeitszeit mit Youtube-Sehen und Solitär-Spielen verbringen kann, ohne vom Chef erwischt zu werden.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-433/

Der Boss-Bot sitzt uns im Nacken

Wie werden wir in zehn Jahren arbeiten? Das wissen wir nicht so genau, aber es besteht keine Frage, wer unser Chef sein wird: Nämlich ein Bot, der uns die Aufgaben zuteilt, den Output kontrolliert und daraus unsere Entlöhnung berechnet.

Wir finden jedenfalls, dass es an der Zeit ist, uns schon einmal daran zu gewöhnen. Darum gibt bei dieser Sendung ein Twitterbot den Takt vor. Wir halten eine Folge von Patch Tuesday ab, jenem Sendeformat, bei dem wir Neuigkeiten aus der digitalen Welt analysieren, kommentieren und interpretieren. Die News, die wir abzuarbeiten haben, werden uns vom @nerdfunker zugespielt – und zwar im Vier-Minuten-Rhythmus.

Der Twitter-Bot stammt von maege, und wie er die News auswählt, bleibt Betriebsgeheimnis. Was wir allerdings sagen können: Das neue Prinzip funktioniert hervorragend: Ein Twitter-Bot als Chef und Supervisor steigert die Effizienz, ist kostengünstig und zeitgemäss und wirkt sich überaus positiv auf den Shareholder Value aus. Und man spart sich das lästige Mitarbeitergespräch, weil Boss-bot nicht auf Feedback oder gar Lob programmiert ist.

Eines fehlt allerdings noch: Eine wirkungsvolle Disziplinierungsmassnahme, wenn die menschlichen Untergebenen sich nicht ans Zeitlimit halten oder vom Thema abkommen. Aber das wird kein Problem mehr sein, wenn erst einmal die neuronale Schnittstelle implementiert ist: Dann gibt es per USB-C einen kleinen Stromstoss auf den Hypothalamus.

Die Tweets zur Episode: Permalink: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-408/