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Am I the stuff of a deep dream?
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Am I Spime?
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Spime, I am for Crystal. und das wäre die ideale Nummer zum Anfangen im Nerdfunk,
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wenn es um Tracking ginge in unserer Sendung, die jetzt gerade anfängt.
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Es geht aber nicht um Tracking. Ist es schon Zeit zum Essen?
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Ich glaube, es ist Zeit zum drüber reden. Das war ein komischer Jingle.
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Hallo Kevin, wie geht's?
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Das war ein komischer Jingle, Vielleicht noch ein schönerer,
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damit wir richtig anfangen können. Den kennt ihr sicher.
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Music.
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Kevin, ein gutes Neues. Bist du gut im 2024 angekommen?
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Ohne stolpern, ohne Verirrungen, ohne aus Versehen hinter Schweizer laufen?
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Völlig unspektakulär und gut. Okay. Du auch?
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Oder Party bis zum 2. Januar? Nein, eher das Gegenteil. Also meine Energielevel
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sind immer noch etwas tief, wenn man so sagen soll.
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Ich bin so ein bisschen in ein Loch gefallen nach dem Stress, den ich hatte.
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Oder einfach so mit Vollgas gehen irgendwie das ganze Jahr.
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Und dann hast du zwei Wochen Pause
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und dann hat sich bei mir so ein Loch aufgetan. So ein schwarzes und...
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Das ist nämlich etwas, das ganz viele Leute hat und man redet aber nicht gross über das.
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Redet man nicht, man sollte darüber reden, finde ich.
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Ich finde eben auch, ich habe das eben mega oft, dass ich so,
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ich bin dran, bam bam bam und nachher gibt es so eine Pause und dann...
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Ich bin dann nichts mehr wert und es ist dann ganz übel. Ich falle wirklich so in ein Loch rein.
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Und ich habe eben herausgefunden, ganz viele Leute haben das und sagen das aber nicht.
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Wenn ich das erzähle, sagen die «Ah, du hast das auch, ich habe das auch».
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Das sagen glaube ich alle.
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Ich glaube, das haben viele Leute. Also ich habe es nicht immer so ausgeprägt.
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Mich denkt es dieses Jahr einfach irgendwie ausgeprägt gewesen,
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als auch schon früher. Aber wir jammern ja immer und witzeln darüber,
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dass wir immer älter werden.
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Aber im Kern ist es natürlich blutig und ernst.
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Und das gehört wahrscheinlich auch dazu, dass es immer schwieriger wird.
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Dass man so die Adaptionsschwierigkeiten hat und solche Sachen.
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Ich glaube, das ist ein Teil von diesem Alterungsprozess. Nein,
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es hängt schon damit zusammen, dass ich halt auch einfach, dieses Jahr war es
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schon irgendwie mehr Gas als auch schon, als im früheren Jahr.
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Und es ist irgendwie alles ernster und alles irgendwie mehr auf die blutigen Kanten genäht und so.
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Und ich glaube, das macht es irgendwie schwieriger dieses Jahr.
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Aber das andere, also ich hatte einen Kollegen, der ist regelmässig,
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Wenn er in die Ferien ging, wurde er regelmässig zuerst krank,
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wenn er Ferien hatte und musste sich erholen.
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Ja gut, das ist etwas, was ich von vielen Leuten kenne.
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Dass du in die Ferien gehst und dann fährst du den Körper runter und dann wirst du einfach krank.
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Erstaunlich, ich war dieses Jahr nicht krank.
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Also letztes Jahr auch nicht. Dieses Jahr ist es nicht so spannend.
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Aber ich habe weder Grippe noch Corona oder nicht. Also wirklich, ich hatte nichts.
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Das ist neu. Ich bin sonst immer,
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Ich bin immer, einmal mache ich es mit. Ja, das Jahr, das kommt noch dazu.
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Das Jahr waren wahnsinnig viele Leute krank und haben gelitten und haben Corona gehabt.
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Und dann durftest du aber nicht mehr darüber jammern, weil alle haben gefunden,
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nein, Corona, ich darf das nur nicht zu laut sagen, sonst gibt es wieder einen Shutdown oder so.
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Ich weiss auch nicht, was da befürchtet war. Und dann, wie soll ich sagen,
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war es halt sowieso schwierig.
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Aber reden wir lieber über positive Sachen. Du hast gesagt, du seist gut gestartet.
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Und wir wollen ja auch in der Sendung nachher ein bisschen Lebenslust versprühen.
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Ein bisschen Optimismus auch.
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Ja, das machen wir nachher. Genau, das haben wir vor. Das können wir in der Preview auch machen.
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Eigentlich. Eigentlich schon.
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Während du geredet hast, musste ich gegen meine Panik ankämpfen.
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Ich habe zwei Geräte dabei, von wegen Optimismus und Freude verbreiten.
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Das iPad habe ich dabei, das hat kein WLAN.
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Und mein Windows-PC, den ich dabei habe, hat den Cursor nicht mehr angezeigt.
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Und ich habe mir gedacht, wie mache ich das jetzt in dieser Sitzung.
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Aber jetzt ist es gut, dass wir immer noch die Pre-Show machen,
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dann kann ich noch mit einer Hand noch meine Technik flicken.
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Mit einem Auge improvisieren.
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Genau, aber auch die Hühner gehen es gut.
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Bei uns in Winterthur hat es wahnsinnig geböllert, das stört die Hühner eigentlich
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nicht, das Feuerwerk und so.
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Also ich war ja am Silvester nicht da, ich habe an diesem Abend gearbeitet und
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ich habe es einfach am nächsten Morgen gemerkt, sie waren einfach komisch,
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weil sie können das nicht,
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einordnen. Und dann habe ich gemerkt, sie sind unruhig und sie hatten keine gute Nacht.
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Und ich habe eine extra kleine Präsentation gemacht mit einem PowerPoint und
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habe ihnen das probiert zu erklären, aber sie haben nicht zugelassen und sind davon gelaufen.
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Wie Hühner halt. Ja, genau.
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Dann im Nachhinein kommen und sagen, ja, wir haben es nicht gewusst.
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Das geht natürlich auch nicht.
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Genau. So einfach kann man sich dann doch nicht aus der Verantwortung stellen,
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wenn man vorher nicht zugelassen hat.
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Genau. Und sonst, Was erwartest du von diesem Jahr?
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Wird es ein tolles Jahr? Wird es ein mittelmässiges Jahr?
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Wird es in dieser Reihe, die wir hatten in den 20er Jahren, irgendwie?
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Eines war ein bisschen blöder als das andere. Haben wir jetzt aber den Wendepunkt erreicht?
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Soll ich jetzt eine Prognose machen? Ja, ich fände es super.
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Schon? Dann können wir das nämlich Ende Jahr anhören.
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Aber ich glaube, das ist jetzt nicht geil, aber ich glaube, es wird ein ganz schwieriges Jahr.
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Also ich glaube wirklich, es wird richtig scheisse.
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Das glaube ich jetzt, weil ich bin ja nach wie vor der Meinung,
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wir sind zu kurz vor dem Explodieren.
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Es ist alles, die Leute sind mega angespannt, jetzt gehen überall Preise nach
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oben und die Hypotheken werden höher. Der Druck wird viel, viel grösser werden.
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Und ich glaube, das wird man an der Gesellschaft merken.
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Es ist eben nicht mehr so entspannt, sondern ich glaube, es wird anstrengender.
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Ich glaube jetzt nicht an einen Zusammenbruch und Krise und Krieg.
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Ja, aber ich glaube nicht, dass das passieren wird. Ich glaube einfach,
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der Druck wird grösser, die Anspannung wird grösser bei den Leuten.
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Das, würde ich sagen, ist auch meine Beobachtung. Wenn man sich das als Kessel
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vorstellt, dann sieht man es auch gerade wieder in Deutschland,
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wo dann die Bauern auf die Strasse gehen.
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Die Nerven sind einfach, alle haben nur noch eine ganz kurze Zündschnur und
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sobald irgendetwas ist, gibt es rote Köpfe und die Leute gehen aufeinander los.
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Ich teile diese Prognose, wir reden dann im nächsten oder Ende Jahr darüber,
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wie gut oder schlecht wir da gelegen sind.
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Aber jetzt, wie gesagt, unsere positive, optimistische und lebensbejahende erste
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Sendung vom Nerd vom Chimial.
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Music.
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Wir retten uns und euch vor dem Januarloch und vor dieser Stimmung,
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über die wir in der Pre-Show gesprochen haben.
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Mit Vorschlägen, wie wir das Jahr 2024 in digitaler Hinsicht oder vielleicht
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auch allgemein ein bisschen besser, smarter und wenigstens anders machen können.
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Mit neuen Projekten, vielleicht anderen Herangehensweisen.
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Und vielleicht auch, indem wir alte Zöpfe abschneiden. Und Kevin,
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du hast das Thema aufgebracht, glaube ich.
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Ausser es war der Digi-Chris, der heute nicht da ist. Das wäre jetzt ein bisschen
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blöd. Aber ich glaube, du warst es.
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Und was hat dich dann motiviert, um das jetzt nachzusprechen?
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Ich glaube, Neujahr und dann passt das Wieso zusammen. Und dann habe ich gefunden,
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komm, das ist ein gutes Thema.
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Bist du dann jemand, der sich das klassische, ich nenne jetzt das schlimme Wort
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trotzdem, obwohl ich es eigentlich nicht wollte, gute Vorsätze dir vornimmt?
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Du sagst, du machst Yoga, du isst nur noch einmal in der Woche Fleisch,
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du trinkst nur noch bei Vollmond oder so, ist das ein Ding von dir?
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Grundsätzlich trinke ich nur bei Vollmond, das ist etwas, das ich schon lange
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mache, das ist mein Rezept, dann bin ich immer müde.
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Nein, ich mache keinen Vorsatz, gar nicht.
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Gar nicht. Ist nicht mies und war nie mies.
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Ich finde auch, dass das ganze Jahresbeginn und aufs neue Jahr alles anders wird.
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Das habe ich nie ganz verstanden. Ja, warum?
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Wieso kann man dann nicht... Es kann ja auch am 1. Februar alles anders werden.
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Darum nein, ich habe keine Vorsorge. Es geht mir ähnlich.
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Ich bin auch nicht so der Typ, der sagt, ab jetzt oder eben gerade,
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wie du sagst, zu diesem Datum.
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Ich glaube, das funktioniert nicht so, weil dann hast du nicht so die innere Motivation.
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Ich habe ja gefunden, zum Beispiel bin ich ja vor zwei Jahren oder so,
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habe ich dann gefunden, ich esse jetzt kein Fleisch mehr.
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Und das war so ein spontaner Entscheid. Dann hat er ein paar Wochen oder vielleicht
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auch Monate vor sich hin in meinem Hinterkopf geköchelt und dann fand ich,
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ja, jetzt mache ich es und dann habe ich es gemacht.
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Aber der Entscheid, es wirklich zu machen, war spontan und ich glaube,
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das ist viel besser, wenn es einfach, weil es reif ist und nicht,
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weil jetzt der neue Kalender anfangen muss. Aber du isst kein Fleisch mehr? Nein.
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Nie mehr zurückfällig geworden? Nein, kein einziges Mal. Ah, cool.
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Es ist mir so leicht gefallen, dass ich fand, ich hätte vor 20 Jahren damit
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anfangen sollen. Oder seit ich selber gekocht habe für mich.
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Wieso bin ich nicht viel früher auf die Idee gekommen? Es war mehr das.
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Vor 20 Jahren wärst du richtig früh gewesen. Vor 20 Jahren? Dann wärst du ein Influencer gewesen.
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Wenn es vor 20 Jahren TikTok schon gegeben hätte, wäre ich da.
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Dann wäre ich jetzt Food-Millionär. Aber weisst du, wenn es vor 20 Jahren den
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App-Store schon gegeben hätte, wäre ich ja Millionär geworden mit meinem Game.
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Ja, das stimmt. Es ist eben wirklich, ich glaube, ich bin einfach zu früh auf dem Weg.
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Nein, vor 20 Jahren wäre es natürlich auch noch schwieriger gewesen.
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Heute ist es ja kein Problem eigentlich. Heute kannst du überall etwas essen.
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Millionär werden? Nein, okay, ja gut.
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Doch, Millionär. Wir müssen wieder über unsere Kryptoinvestments reden,
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weil wir wahrscheinlich schon längstens Millionär sind. Nein.
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Aber nein, ich würde sagen, weil es einfach mehr Aufwand war,
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um das wirklich konsequent durchzuziehen.
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Und vielleicht der Verzicht auch schwieriger war oder dir immer häufiger bewusst
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geworden ist, auf was du verzichtest. und das ist heute nicht mehr so.
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Heute musst du eigentlich nicht mehr das Gefühl haben, du verzichtest gross auf jemanden.
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Ja, das stimmt. Aber wir reden nicht über das hier, wir reden doch über das hier eigentlich.
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Ich fände das einen super Vorsatz. Kein Fleisch mehr zu essen ist doch ein guter
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Vorsatz, aber schwieriger zu umsetzen.
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Absolut. Und wenn wir sagen, jetzt fangen wir mal einfach an und was hast du
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in deiner digitalen Welt vor zu ändern oder besser zu machen oder wenigstens
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anders zu machen? Ich habe eigentlich nichts.
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Eigentlich möchte ich weniger vor diesem Kasten sitzen. Aber ich brauche den schon sehr viel.
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Es ist halt das Problem. Ja, du arbeitest damit. Ich meine, willst du dann weniger
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arbeiten? Ich arbeite damit.
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Nein, das eben nicht. Das ist eben das Problem.
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Das Problem ist, dass ich den sowohl geschäftlich nutze, also einfach schon
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mal, vielleicht nicht 8 Stunden, aber manchmal halt 12 Stunden.
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Ich bin sehr lange vor dem Monitor und dann habe ich einfach meine privaten
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Sachen, die ich halt sonst mache, ist halt vieles auch noch irgendwie mit dem,
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weil ich habe halt die hohe Technik, ich habe es schon gerne.
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Wenn ich manchmal über das schimpfe.
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Ich finde den PC nach wie vor extrem spannend, aber ich merke,
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die Zeit vor dem Bildschirm ist manchmal zu viel.
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Aber ich habe den Weg noch nicht gefunden, um das zu reduzieren,
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weil ganz viele Sachen...
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Wie soll ich es ohne Bildschirm machen? Dann kann ich es nicht machen.
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Das ist die Konsequenz daraus, dass ich es dann nicht machen kann. Ja, genau.
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Genau. Ja. Das geht mir recht ähnlich und ich glaube, das geht vielen Leuten so.
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Ich merke, ich habe auch das im letzten Jahr und jetzt auch schon Anfang dieses
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Jahres thematisiert für die Zeitung.
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Ich merke, das geht vielen Lesern so, es geht den Leuten in meinem Umfeld so,
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dass eben diese Bildschirmzeit, dann willst du sie irgendwie reduzieren,
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aber wie du sagst, brauchst du es ja eigentlich privat und beruflich und dann
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wo, also wenn du einfach die Zeit,
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absolut reduzierst, dann wird es eh schwieriger.
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Dann kannst du irgendwie überlegen, ja was ist denn wirklich eine verträumte Zeit,
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und dann merkst du vielleicht, ja, das Game, das du zwischendurch machst oder
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in den sozialen Medien, das ist vielleicht tatsächlich würde ich sagen,
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der Punkt, den du am ehesten ansetzen kannst, wo ich auch finde, die sozialen Medien.
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Die haben so das Versprechen von mehr Gemeinschaft, mehr Austausch,
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mehr irgendwie eben auch produktiv und konstruktiv sich gegenseitig ein bisschen,
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ich sage jetzt mal, befruchten, auch wenn es ein bisschen ein blödes Wort ist.
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Das Versprechen haben sie nicht erfüllt oder nicht nur nicht erfüllt,
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sie haben es eigentlich brutal gebrochen, indem es Gegenteil geworden ist.
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Und den könntest du wahrscheinlich ansetzen, aber dann findest du auch wieder,
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gerade für Schurn sind die sozialen Medien, hast du dann halt doch wieder mal
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irgendeine Idee, die du von Twitter her hast oder irgendetwas Interessantes,
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das du gesehen hast, oder zum ein bisschen,
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stimmig spüren, was so in deiner Bubble die Leute interessiert,
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kannst du halt trotzdem nicht ganz verzichten und es ist so wie,
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du würdest eigentlich gerne.
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Aber konkret ist es wahnsinnig schwierig.
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Ja, finde ich auch. Ich finde es wirklich noch problematisch, aber,
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das wäre eine Geschichte, das bei mir so ein Thema ist und der Rest ist, ich meine das ist easy,
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also dass ich irgendwie das Gefühl habe, das ist jetzt nicht Vorsatz,
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aber gewisse Sachen, wo ich so sage, das würde ich gerne wieder machen und das
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fällt mir dann relativ einfach so etwas auch umzusetzen, das ist dann easy.
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Hast du da ein konkretes Beispiel, was du da überlegt hast?
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Nein, das sind Sachen, wo ich, also nicht jetzt aufs neue Jahr,
0:16:44–0:16:47
sondern das sind Sachen, als ich letztes Jahr angefangen habe,
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dass ich gesagt habe, Französisch ist so etwas, ich habe Französisch mega gerne
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als Sprache, ich brauche es aber viel zu wenig.
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Und ich kenne immer wieder aus dem Französisch, weil mir wirklich einfach die Routine fehlt.
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Weil meine Welt ist Englisch und nicht Französisch.
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Und dort habe ich letztes Jahr irgendwann einfach gesagt, okay,
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ich mache jetzt einfach 15 Minuten am Tag irgendetwas Französisch.
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Also ich habe mir das Bubble App geholt und mache dort Übungen oder ich lese
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französische Bücher oder irgendetwas.
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Einfach jeden Tag, auch wenn es nur 5 Minuten sind, irgendeinen Kontaktpunkt mit Französisch haben.
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Und da merke ich, das tut mir mega gut, weil jetzt bin ich wieder so ein bisschen
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in dieser Sprache und es festigt sich einfach mega schnell wieder,
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wenn du wirklich nur 5 Minuten hast. Ja, das glaube ich. Das ist sicher wirklich ein guter Tipp.
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Es gibt einfach so diese Lern-Apps, die glaube ich genau auf das ausgelegt sind,
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dass du nicht wahnsinnig viel Zeit investieren musst.
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Sondern, dass du einfach so ganz kurze Momente, eben statt soziale Medien aufmachen
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und dort rumscrollen, so das Doomscrolling und dann hängenbleiben,
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halt stattdessen irgendwie eine Lern-App aufmachen und dort 5 Minuten Lektion machen. machen.
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Und da gibt es ja, Sprachenlehre ist natürlich etwas naheliegendes,
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aber du kannst auch irgendwie dir Programmiersprachen so aneignen.
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Es gibt Apps für Programmiersprachen, es gibt so Wissens-Apps, wo.
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Dann einfach Fachbücher zum Beispiel ganz kurz eindampfen und dann kannst die
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dir zu Gemüten führen und kannst dort irgendwie aus dem Wissensbereich zu irgendeinem Thema,
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das dich interessiert, dir aneignen.
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Und Und das ist wahrscheinlich ein guter Ansatz.
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Und eben musst du es nicht so... Ich glaube, das kommt wirklich den Leuten auch
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entgegen, dass du nicht sagst, jetzt mache ich einen Kurs und muss dann ein
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halbes Jahr, jeden Samstag Nachmittag drei Stunden investieren,
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sondern du tust einfach zwischendurch,
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eben wie du gesagt hast, ein paar Minuten, aber dafür wirklich jeden Tag und regelmässig.
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Ja, ich glaube, das ist so ein Vorsatztrick wahrscheinlich. Wahrscheinlich.
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Dein erster Punkt finde ich auch mega wichtig.
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Du hast es jetzt Tagebuchführer genannt. Und es muss ja nicht ein Tagebuch sein,
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sondern es muss vielleicht ein Tracking sein oder einfach schnell aufschreiben, was so passiert ist.
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Ich glaube, das ist ein wirklich gutes Beispiel, wo man sieht,
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warum wir auch so viel vor dem Bildschirm sitzen und dass es gar nicht so schlecht
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ist. Oder dass du es nicht per se einfach an der Minutenzahl oder der Stundenzahl festmachen kannst.
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Weil das Tagebuch führen ist so etwas, das habe ich vor langer Zeit als Teenager
0:19:50–0:19:56
oder als Twin, als junger Erwachsener eigentlich gerne gemacht.
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Und natürlich erlebst du auch mehr in dieser Zeit.
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Emotional hast du die grösseren Ausschläge in allen Richtungen als jetzt.
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Aber es ist trotzdem gut, gerade in Stressphasen.
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Oder wenn du wirklich mal einen Durchhänger hast und wenn es dich auch anschiesst und so.
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Und wenn du schnell denkst, dass du das festhältst und sagst,
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heute war dieser Tag beschissen,
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weil mein Chef eine dumme Idee hatte und er findet sie aber genial und ich fürchte,
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er will sie tatsächlich durchsetzen.
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Dann kannst du das reinschreiben und dann kannst du das nachher auch nachvollziehen.
0:20:43–0:20:47
Und es ist auch, glaube ich, wirklich gut, wenn du dir eben so Sachen ein bisschen
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vor deiner Seele schreibst oder kannst es natürlich auch jemandem erzählen oder kannst es,
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auf Twitter veröffentlichen oder ein TikTok-Video dazu machen,
0:20:57–0:21:00
dann wirst du vielleicht tatsächlich Influencer und Millionär,
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weil alle finden, jawohl, genau.
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Das ist der Erste, der so schön über seinen Chef herzieht.
0:21:07–0:21:14
Aber die Apps machen es eben auf eine Art noch gut und sie helfen dir auch dabei, in dem Du kannst z.B.
0:21:14–0:21:20
Eine App wie das «Dailyo» benutzen, wo du einfach nur deinen Mood tracken kannst,
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also in Form von Datenpunkten, wo du nicht einmal viel schreiben musst,
0:21:24–0:21:28
sondern einfach sagen kannst, diese Daten will ich jeden Tag erfassen.
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Und dann musst du sie schnell in 30 Sekunden antippen, was heute war.
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Und dann hast du auch diese Auswertungsmöglichkeiten und kannst dich statistisch erfassen.
0:21:40–0:21:45
Was natürlich ein Nerd-Ding ist, Aber Kevin, ich würde schon sagen,
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es bringt vielleicht auch den Nicht-Nerds etwas, auch wenn die Hürde vielleicht
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etwas höher ist, das zu machen.
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Ich glaube, es bringt... Also das ist halt so Psychologie-Basis.
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Das Aussprechen, etwas einfach nur niederschreiben, einfach die Gedanken mal
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anders zu haben, das bringt halt mega viel.
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Und ich finde es halt spannend, rückblickend solche Sachen anzuschauen.
0:22:12–0:22:16
Also gerade, wenn man mit einem Projekt wie ein Tagebuch anfängt,
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dann sieht das alles so riesig aus, wo man so das Gefühl hat,
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ich muss jetzt jeden Tag und was immer.
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Aber spannend ist eben, wenn du so etwas dann retrospektiv anschaust und irgendwie
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zwei Jahre später schaust, was habe ich dort geschrieben.
0:22:30–0:22:35
Und wenn es nur ein Satz war oder einfach nur ganz kurz oder eine Zeichnung,
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oder ich habe keine Ahnung, es ist ja völlig egal, man kann ja einfach sich leben oder whatever.
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Und das nachher anschauen, das finde ich dann mega spannend.
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Ja, genau, du kannst auch finden, du machst einfach ein Foto pro Tag,
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das deine Stimmung ausdrückt.
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Ich hatte auch mal noch so eine App, die hätte irgendwie, wo du ganz kurze Videos
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machen konntest und die sind dann so über die Jahre oder über die Zeit haben
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die dann so eine Art einen Zeitraffer gegeben von deinen von deinen,
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Seelensuständen, was auf eine Art auch noch lustig ist und eben dort kannst
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du wirklich sagen, dort gibt es heute mit all diesen technischen Möglichkeiten einfach auch,
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Sachen, wo du nicht so viel Zeit brauchst dafür, aber wo du eher das kannst
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finden, was dir auch richtig passt. Ja, ja.
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Einerseits hat mich das OneDrive so derartig aufgeregt in dem letzten Jahr noch,
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weil es eben so mich hinten und vorne bevormundet hat.
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Und andererseits schreibe ich zum Beispiel in diesem Word fast nichts mehr.
0:24:10–0:24:15
Das Einzige, was ich noch brauche, ist, wir haben eine Sendung dazu gemacht,
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das Excel, das brauche ich noch so ein bisschen.
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Aber ja, dann kannst du sagen, brauche ich es noch, soll ich es wegtun und für
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das, was mir dann vielleicht doch noch fehlt, den kleinen Aspekt,
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den einfach etwas Neues und etwas anderes suchen.
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Machst du das? Tust du so quasi alte Zöpfe abhauen auch zwischendurch?
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Ja, immer. Logisch.
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Aber ich brauche das Office. Das kann ich nicht. Das Office kannst du nicht,
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oder? Das muss ich haben. Das brauche ich. Das geht nicht.
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Nein, das brauche ich zu viel. Also, nur schon das Outlook brauche ich mega viel und das Teams.
0:24:57–0:25:02
Und OneDrive? Nein, ich brauche das überall. In der Geschäftswelt ist das mittlerweile
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so verhängt, dass es mühsam wäre.
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Also ich glaube, ohne Teams geht es wirklich nicht mehr.
0:25:08–0:25:14
Ja, das Teams... Ja, das Teams. Bei Teams kommst du das nicht ohne Office über?
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Kannst du das nicht separat haben?
0:25:16–0:25:22
Den Exchange habe ich halt auch über Office 365 und dann...
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...ist es für mich eh keine Frage, dass ich es behalte.
0:25:26–0:25:32
Aber ich habe bei deiner Sendung letztes Jahr, oder bei unserer letzten Sendung,
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oder zweitletzten Sendung zu der Software, habe ich gehört, dass du mit Adobe
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Creative Suite nicht so glücklich bist.
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Da könntest du ja dir irgendwie den Schuhen geben.
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Es gibt keine Alternative. Nicht mal die Affinity-Sachen?
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Gar nichts. Gar nichts? Es ist wirklich so, die sitzen auf ihrem Thron und das
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wissen. Ja, das wissen sie.
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Es gibt für alles Alternativen, das ist richtig.
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Es gibt keine Alternativen, man könnte wechseln.
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Das Problem ist, jemand schickt mir ein InDesign Datei, ich muss etwas anpassen,
0:26:10–0:26:13
jetzt muss ich das umwandeln in ein anderes Format. Ja.
0:26:13–0:26:17
Und jetzt ist es vorbei, weil wenn ich das dem zurückschicke,
0:26:17–0:26:19
dann wird die andere Person nervös.
0:26:20–0:26:25
Weil ich dann sage, ja, das ist kein InDesign mehr, sondern ein SXC oder so ein scheiss Dreck.
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Und dann musst du es wieder konvertieren und dann verhaut es dir alles.
0:26:29–0:26:33
Und wenn du für dich alleine schaffst, easy. Aber sonst, nein,
0:26:33–0:26:35
du bist gefangen in dieser Welt leider.
0:26:35–0:26:41
Ja, das stimmt. Und das ist auch ein Punkt, den ich aufgeschrieben habe oder
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den ich mir überlegt habe, was man dann machen könnte.
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Wenn man wirklich etwas ändern will in seinem digitalen Leben,
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dann ist es diese Abhängigkeiten zu hinterfragen.
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Und klar, die Abhängigkeit, die du jetzt geschildert hast von Adobe,
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das ist ein Sachzwang von aussen. Dem kannst du leider nicht entrinnen.
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Aber es gibt schon gewisse Bereiche, wo es eben geht.
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Indem du findest, wenn ich so viel Google habe in meinem Leben,
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kann ich dort vielleicht irgendwie das Google und da gibt es dann Ansatzpunkte.
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Ich habe mir jetzt überlegt, ob ich in diesem Jahr vielleicht wirklich diesen
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Schritt machen soll und nicht mehr Google als Suchmaschine brauche,
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sondern das kagi.com, wo man zahlt dafür irgendwie, wie viel kostet das?
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5 oder 10 Du zahlst Dutzend im Monat, dafür kannst du deine Suche so machen,
0:27:38–0:27:40
wie du willst, zahlst dafür,
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bekommst keine Werbung über und wirst nicht so beeinflusst durch die Leute,
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die dir via Google irgendetwas antreiben wollen. oder so.
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Und so gibt es wahrscheinlich... Und der einfachste Weg, sich zum Beispiel ein
0:27:56–0:28:01
bisschen unabhängiger von Google zu machen, der hat sich auch schon bei unseren
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letzten Sendungen im alten Jahr abgezeichnet.
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Das ist, wenn der Chrome, ihr erinnert euch vielleicht noch,
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der Chrome ist der grosse... oder der Software-Flop von vielen Leuten in unserem Team.
0:28:13–0:28:18
Wenn ihr den Chrome loswerdet, sind ihr schon ein bisschen unabhängiger.
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Aber ist das ein guter Vorsatz? Vielleicht.
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Ich hätte lieber einen Vorsatz, dass jemand sagt, ich würde gerne japanisch lernen.
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Findest du das sind zwei Polen, zwei Sachen, die sich irgendwie im Weg stehen gegenseitig.
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Ja, das eine ist ja, ich mache etwas.
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Das ist wahrscheinlich jetzt eine spannende Frage. Der eine Vorsatz ist,
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ich möchte etwas nicht mehr machen.
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Und die andere Art Vorsatz ist, ich möchte etwas mehr machen.
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Ja, aber er fordert das eine... Das ist schwieriger. Ja, aber er fordert das eine nicht das andere.
0:28:57–0:29:03
Ich glaube, ich gehöre zum Beispiel zu denen, die sich gut für etwas Neues begeistern
0:29:03–0:29:04
können, aber sehr schlecht loslassen.
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Und dann gibt es immer mehr. Und das ist wirklich ein Problem.
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Ich habe in der Pre-Show ein bisschen von diesem schwarzen Loch erzählt,
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wo ich dann reingestürzt bin nach diesem Stress durch.
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Und das hat, glaube ich, schon damit zu tun, dass ich zum Beispiel nicht etwas,
0:29:25–0:29:30
loslassen kann und dann immer mehr aufeinander umstapeln und immer mehr so Dinge
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haben, die ich machen will und die wichtig sind und dann immer weniger Luft bleibt am Schluss.
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Also müsst ihr nicht mehr machen, sondern weniger machen?
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Ja, ja. Ich habe mir das durchaus auch überlegt. Zum Beispiel soll ich jetzt
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endlich mal, das nehme ich mir schon seit 10 Jahren vor, ich liebe meinen Blog
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heiss und innig, aber er braucht viel zu viel Zeit eigentlich.
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Und so Zeit, die ich auch nicht wirklich immer habe, sollte ich jetzt weniger
0:29:57–0:30:01
bloggen oder wenigstens kürzer bloggen oder gar nicht mehr bloggen.
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Ich merke, dass es für mich fast unmöglich ist, von meinen eigenen Ansprüchen
0:30:09–0:30:14
an mich selbst zurückzufahren oder dann sogar brutal mit etwas aufzuhören.
0:30:14–0:30:15
Du kannst das, Kevin, glaube ich.
0:30:15–0:30:21
Du kannst den Entscheid fällen, mit etwas aufzuhören und dann tut dir das auch nicht so weh.
0:30:22–0:30:27
Wie ist es? Bei mir ist das natürlich reines Lustprinzip, ganz viel.
0:30:28–0:30:32
Also wenn ich auf etwas keine Lust mehr habe, dann bin ich mega schnell,
0:30:32–0:30:37
um einfach zu sagen, ich ändere das, weil ich kann ja das entscheiden und fertig
0:30:37–0:30:43
und dann habe ich keine Lust mehr und dann tut mir das gar nicht weh, gar nicht.
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Dann ist es einfach fertig und es ist okay.
0:30:47–0:30:52
Du hast nicht so einen kleinen inneren preussischen Soldat, der sagt,
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jetzt wird weitermarschiert, weil die Richtung, die man eingeschlagen hat, das zieht man durch.
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Ja, ich glaube, der Soldat läuft schon noch ein bisschen mit,
0:31:02–0:31:05
aber er fängt dann schon an, links und rechts zu schauen und ist nicht mehr so im Tag.
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Also gut. Und irgendwann macht er ein bisschen länger Pause und irgendwann ist
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er nicht mehr so in dieser Gruppe und dann ist es dann das Gleiche. Dann desertiert er.
0:31:19–0:31:23
Er läuft schon noch ein bisschen mit, aber es ist dann nicht so,
0:31:23–0:31:27
dass er gerade einen Aufstand macht, sondern irgendwann ist er einfach nicht mehr da.
0:31:28–0:31:31
Ja, ja, ja. Und ich glaube, ja, das fällt mir jetzt nicht so schwer.
0:31:33–0:31:37
Und ich glaube, das ist etwas, was ich mega gut kann. Ich kann bei etwas sagen,
0:31:37–0:31:40
okay, das war es, es interessiert mich nicht mehr.
0:31:40–0:31:44
Und ich kann aber auch sagen, hey, jetzt würde ich gerne wieder.
0:31:45–0:31:47
Also ich kann, als ich die Wohnung aufgehoben habe,
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alle meine Gitarren verkauft und alle meine Pässe. Und dann habe ich gesagt,
0:31:51–0:31:54
das war es, Gitarre fertig, das sind sie immer noch im Schiff.
0:31:54–0:31:58
Hahaha, ja. Und jetzt habe ich vor einem halben Jahr wieder angefangen Gitarre
0:31:58–0:32:03
zu spielen, weil ich fand einmal, jetzt ist wieder der richtige Moment und es
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räumt mich richtig, eine Gitarre, die ich verkauft habe, es scheisst mich richtig
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an, dass ich die nicht mehr habe.
0:32:08–0:32:11
Egal, jetzt spiele ich wieder Gitarre. Ja, vielleicht müsste...
0:32:11–0:32:15
Und dann muss ich auch nicht, habe ich jetzt irgendetwas verpasst in diesen
0:32:15–0:32:18
Jahren und hätte ich müssen und wie wäre es dann gewesen, sondern nein,
0:32:18–0:32:23
ist egal, jetzt tue ich wieder und ich kann es nicht mehr, also nicht mehr so gut. Und das ist okay.
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Jetzt sind wir gar nicht so richtig digital in dieser Sendung gewesen oder nur
0:32:28–0:32:33
so zwischendurch, sondern es ist mehr so ums ganz normale Leben gegangen.
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Ums Philosophische gegangen. Ums Philosophische. Wenn ihr mir da draussen sagen
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könnt, irgendeine App, die mir hilft, Vorsätze durchzuziehen.
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Du hast ja auch die Hilfsmittel,
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die dir sagen, in diesem Windows zum Beispiel, gibt es die Focus Sessions,
0:32:52–0:32:57
da kannst du sagen, jetzt will ich dreiviertel Stunde am Stück völlig konzentriert
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arbeiten und dann zeigt es dir die Stoppuhr an und dann kannst du die dreiviertel Stunde,
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durchhecheln und bist nachher extrem effizient gewesen und stolz auf dich.
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Aber es gibt kein Instrument, das dir sagt, und jetzt tust du weniger bloggen.
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Was mir zum Beispiel würde sagen, wenn ich statt 500 Wörter blogge,
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wenn es schon nach 300 Wörtern würde sagen, hey, dein Blogpost ist lang genug,
0:33:24–0:33:25
hör sofort auf zu schreiben.
0:33:25–0:33:29
Das würde ich brauchen. Aber das gibt es, glaube ich, nicht, oder? Kennst du das?
0:33:29–0:33:32
Nein, das gibt es, glaube ich, nicht. Das gibt es nicht, nein.
0:33:32–0:33:39
Aber vielleicht da aus psychologischer Sicht, wenn man sich zielsetzt,
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etwas zu machen oder etwas nicht zu machen, das muss ganz konkret sein,
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sonst funktioniert es nicht.
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Das finde ich etwas extrem Spannendes, dass das bei den Menschen so ist.
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Man kann nicht, ich kann nicht sagen, ich möchte gern Französisch können.
0:33:56–0:34:00
Dieser Vorsatz funktioniert nicht, weil das viel zu unkonkret ist.
0:34:00–0:34:03
Okay, was ist die Handlung dahinter? Was muss ich machen?
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Also der Weg ist eigentlich, ich schaue jeden Tag 15 Minuten eine Französische
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Übung an. Der geht, weil das ist ganz konkret benennbar.
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Ich gehe jeden Tag 20 Minuten spazieren. Der geht.
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Und das finde ich mega spannend, dass ganz viele Ziele viel zu unkonkret sind.
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Bei dir müsste das Ziel sein, ein Blogbeitrag kommt nur noch zweimal in der
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Woche und es dürfen nur noch 500 Zeichen kommen. Okay, das wäre sehr schwierig.
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Und dann kann aus dem ein Projekt werden, dass du dich selbst in dem mega einschränkst,
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was wahrscheinlich, und das wäre wahrscheinlich das Spannende.
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Weniger Artikel schreiben mit weniger Zeichen. Ist eben schwieriger.
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Genau, das ist viel schwieriger zu machen. Du hättest wahrscheinlich viel länger,
0:35:04–0:35:06
um das Ziel zu erreichen.
0:35:06–0:35:11
Das wäre mega lustig. Ja, ich glaube wir haben auch eine Marke gefunden.
0:35:13–0:35:17
Irgendeine App, die dir hilft, mit etwas aufzuhören. Ich meine nicht Rauchen
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und so, oder dich zu reduzieren und gewisse Sachen weniger zu machen.
0:35:22–0:35:26
Ich glaube, da gibt es nichts Gutes. Alle, die dich antreiben und motivieren
0:35:26–0:35:31
und Gamification und hier und da, gibt es alles, aber eine App,
0:35:31–0:35:35
die dir hilft, loszulassen auf eine gute Art und Weise, das kenne ich nicht.
0:35:35–0:35:40
Das müssten wir vielleicht entwickeln. Vielleicht ist das ein gutes Projekt für das neue Jahr.
0:35:40–0:35:44
Wo wir natürlich auch noch haben, neben unserem, ihr erinnert euch vielleicht
0:35:44–0:35:51
noch, Kevin und ich haben Ihr habt euch ein Onlyfans-Projekt versprochen in diesem neuen Jahr.
0:35:51–0:35:54
Machen wir das? Fangen wir damit an, oder?
0:35:55–0:36:00
Ich fände es lustig zu machen. Ich weiss zwar nicht, was wir dort machen.
0:36:00–0:36:02
Es wird satirisch, glaube ich.
0:36:05–0:36:10
Wahrscheinlich. Ich komme mal von dem aus. Es wird satirisch oder es passiert nicht.
0:36:11–0:36:15
Aber wir haben, glaube ich, jetzt wirklich eure Lust gemacht auf 2024.
0:36:15–0:36:17
24 und bis in einer Woche, sagen wir.
0:36:18–0:36:21
Bis in einer Woche. Schöne Zeit. Tschüss zusammen. Tschüss zusammen.
0:36:22–0:36:35
Music.

Wir hängen mit einer Hand gerade noch so am Rand des Januarlochs – und um uns (und vielleicht auch euch) vor dem Absturz zu bewahren, haben wir einen optimistischen und zukunftsgerichteten Start ins neue Nerdfunk-Jahr geplant. Ohne das schlimme, Misserfolg-verheissende Wort «Neujahrsvorsätze» in den Mund zu nehmen, sprechen wir darüber, was wir dieses Jahr anders, besser und smarter machen wollen – und wo wir alte Zöpfe abschneiden und vielleicht Abstriche machen, um uns weniger von der Technik gängeln zu lassen und mehr Lebensqualität zu verbuchen.

Ob ihr es uns nachmacht oder uns als abschreckende Beispiele nehmt, das ist euch überlassen. Aber inspirierend wird diese Sendung allemal.

Die Links zur Episode

Beitragsbild: Rettung vor dem Januarloch! (Dall-e 3 zum Prompt «A man hangs down from the edge of a round opening in the ceiling, with no floor visible below him, just a black abyss. The man is holding on with one hand and carrying a computer under his other arm. Despite the dangerous situation, he looks optimistic and satisfied»).

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

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