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Music.
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Blöde Musik! Und nein, ich fand das eigentlich keine blöde Musik.
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Du Kevin, stehst du so auf so völlig entspannte, relaxte Musik?
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Ich habe heute den ganzen Tag Emancipator gehört. Das ist eine Band, die nur so wirklich so,
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ganz ruhige Musik macht.
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Und ich bin auf diese gekommen während meiner Ausbildung, weil...
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Man fängt super an mit einem super Thema. Auf jeden Fall...
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...haben wir jemanden gehabt, der uns an einer Suizid-Hotline gearbeitet hat.
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Und der hat diesen Leuten immer gesagt, sie sollen Emancipator hören.
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Weil das macht irgendwas mit den Leuten. Und ich habe diese Musik dann irgendwann gehört und finde sie mega gut.
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Also, um wirklich so entspannend irgendetwas zu machen, finde ich das einen mega coolen Sound.
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Du suchst gerade... Ich wollte gerade schauen, ob wir das haben.
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E-Man-C-E-Man-C-E-Man-C-A-M-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A-N-A
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Wir hören zumindest mal die Wehen.
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Wir machen ja selten Musiksendungen. Auch wenn wir finden, wir müssten das ab und zu.
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Music.
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Ich finde es sehr entspannend. Fast ein bisschen zu. Man sollte ja auch noch gewisse...
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Nein, es hat aber trotzdem das ein bisschen Treibende, habe ich für mich gefunden.
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Es ist nicht... Es ist nicht Liftmusik. Nein, Liftmusik ist...
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Und es ist eben auch nicht Loungemusik. Es ist so irgendetwas zwischen den...
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Und mir passt das noch zum Arbeiten. Ich mag das noch.
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Ich dachte, der Typ ist aber nie Musik zu hören zum Arbeiten.
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Hast du doch mal gesagt.
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Also, oft lasse ich...
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Filme im Hintergrund laufen. Das ist ganz etwas Ekeliges. Film? Das finde ich recht degeneriert.
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Nein, ich habe auch das Bild nicht offen. Ich habe nur den Ton.
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Aber welcher Film dann? Alles Mögliche. Horror? Nein, das nicht.
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Aber wirklich alles Mögliche. Also es kann sein, dass... Aber je nachdem.
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Ich habe mich alleine zu Hause im Hintergrund. Ich arbeite irgendetwas.
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Gerade wenn ich Fleissarbeiten machen muss, wo ich nicht denken muss.
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Dann habe ich das lieber als Musik.
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Das muss man erklären, warum. Das weiss ich nicht. Ich kann dir nicht erklären, warum.
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Es versteht auch niemand. Es ist wie ein Hörspiel.
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Wenn du...
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Ich schaue so viele Filme, dass ich die eh auswendig kann. Achso, okay.
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Es sind dann immer die gleichen... Es sind immer die gleichen...
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Okay, dann verstehe ich es eher. Und dann wird es ein Hörspiel.
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Und dann ist das für mich super. Also ich muss dann auch nicht schauen, wie das Bild ist,
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weil ich habe ja den Film eh schon gesehen.
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Aber das ist irgendeine Störung, die ich habe. Das macht man glaube ich nicht.
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Nein, das macht man nicht.
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Aber es gibt schon viele Leute, die zum Beispiel einfach den Fernseher laufen lassen
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Und dann aber so diese Talkshows und so.
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Ich glaube ich würde... Dann kommt eben FOMO.
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Wenn ich es noch nie gesehen habe, dann hätte ich Angst, dass ich irgendwas verpasse.
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Ja. Aber dann gibt es eben so diese Gerichtsshows und diese Talkshows und so, die einfach
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immer das Gleiche kommt. Also nicht immer das Gleiche, aber immer der gleiche Thema
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und so. Und dann bist du so schön.
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Dann verpasst du nichts so wirklich. Das ist wahrscheinlich...
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Ich muss sagen, ich habe doch etwas Ich finde es sehr gefährlich, dass ich ab und zu Podcasts konsumiere.
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Nicht während ich wirklich etwas ernsthaft machen müsste, aber während ich z.B. etwas anderes denke.
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Wenn ich einen Podcast höre, der einfach ein klassischer Laberding ist,
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dann kann ich den so laufen lassen und meine Gedanken abschweifen und dann gehen die Gedanken nachher hierhin.
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Das könnte ich jetzt nicht, das würde ich durchdrehen. Weil das ist ja ein neuer Inhalt.
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Podcast höre ich im Auto.
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Das ist super. Dort komme ich aber jetzt auch nicht auf die Idee, einen Film als Hörspiel.
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Das wäre auch ein bisschen schwierig, wenn dann ein Polizist das sehen würde.
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Ich könnte ja nur die Audiodatei rausziehen. Aber dann würde man nicht vermuten, dass sie das heimlich auf dem Handy geschaut haben.
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Und es gibt ja Leute, die während dem Autofahren auch so Handy-Games machen.
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Das habe ich jetzt herausgefunden, dass bei neuen Autoradios zum Beispiel ein Kabel einstecken,
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dann kannst du Spotify abspielen.
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Wenn du jetzt aber auf YouTube wechselst oder auf TikTok oder auf Instagram,
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Dann pausiert sich der Ton, sodass du keinen Ton hast.
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Das wusste ich nicht. Aber das ist wahrscheinlich genau die Geschichte,
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dass du eben nicht Filme anfangen kannst zu schauen über das Autoradio.
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Ja, das wäre auch echt schräg. Das wird irgendein Mechanismus sein.
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Wahrscheinlich ist das eine Funktion, die es einfach schon seit 100 Jahren so gibt.
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Mir ist es einfach irgendwie vor zwei Wochen schon einmal auffallen,
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weil ich vorher nie auf irgendeinem YouTube oder irgendeinem Social Media Kanal bin.
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Aber wahrscheinlich ist das eine Funktion, Ich glaube wir müssen mal eine Sendung machen, was ihr alles komisches macht während dem Autofahren.
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Und während dem Arbeiten. Während dem Arbeiten, genau. Während dem Produktiven.
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Zum ja, gerade so, vielleicht repetitive und monotone Sachen ein bisschen angenehmer zu machen.
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Ich kann wirklich, Musik ist bei mir schwierig.
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Aber die äh jetzt habe ich wieder vergessen, Emancipators Diese könnte ich eine Chance geben.
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Mit diesen könnte ich es mal probieren.
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Ja, es gibt ein Lied von denen, das heisst Greenland. Das ist so.
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Das ist zu meinem Favorit. Das mag ich sehr.
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Gut, also ich gehe aus dem... Wir müssen noch ganz schnell in 30 Sekunden,
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herausfinden, wie lange du eigentlich noch im Stau gestanden bist,
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als du von Norwegen nach Hause kamst.
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Das war eine Odysee.
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Ja, es ist ein bisschen chaotisch. Lange. Wir hatten ein dummes Timing mit den Fähren und allem.
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Und dann ging es nicht mehr auf.
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Gut, dann haben wir das auch noch geklärt. Ihr habt die Fähre genommen, weil da waren wir nämlich auch nicht ganz sicher.
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Nachtzug Hamburg, in Hamburg das Auto genommen, dann hier zu Hals, Fähre auf Christiansand,
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auf Bergen gefahren, alles eingeladen und alles wieder zurück.
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Norwegerin.
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Music.
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Ich weiss nicht ob wir es letzte Woche noch gekündigt haben.
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Aber wir haben wieder mal einen Gast bei uns.
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Es freut mich mega, dass du da bist bei unserem Studio. Das ist der Heinz Stiger und wir sprechen heute über Lernen.
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Aber ich möchte schnell einen anderen Einstieg machen. Weil ich habe schnell deinen Steckbrief gelesen, der auf der Homepage ist.
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Was heisst schnell? Der ist sehr lang. Ja genau, das ist mir dann eben auch aufgefallen. Der ist mega lang.
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Du bist eigentlich da, weil ich dich als Dozent von der Fachhochschule kennengelernt habe.
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Das ist wie so das, was du aktuell machst.
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Du unterrichtest Betriebswirtschaft, Finanzen, Strategisches Management und Leadership.
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Ich glaube, so ist es umschrieben. Das ist richtig. Es gibt aber ein Leben vorher vielleicht.
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Und dort steht, zehn Jahre CFO Flughafen Zürich.
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Das ist richtig, ja. Zuerst einmal herzlichen Dank für die Einladung und einen schönen Abend an alle.
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Und es ist so, ich war zehn Jahre lang Finanzchef vom Flughafen Zürich.
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Und vorher habe ich auch schon am Flughafen gearbeitet. Fünf Jahre lang war ich im HR, da war ich stellvertretender Personalleiter.
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Und hatte dann die Gelegenheit, die CFO-Funktion zu übernehmen.
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Der Grund war nicht, dass mir das HR nicht gefiel, sondern ich wollte einfach mehr in den Betrieb kommen.
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Und da kam ich in eine spannende Phase, als wir den Flughafen Zürich ausgebaut haben.
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Das war damals ein 2,1-Milliarden-Projekt.
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Das ist dort, wo man an den Hub glaubte? Genau, genau. Auch wir alle glaubten daran,
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dass das ein gutes Konzept ist, die im Nachhinein gewisse Probleme aufgeworfen hat.
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2,1 Mrd. Fr. war für uns damals verdammt viel Geld. Es ist immer noch viel Geld.
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Wenn wir heute schauen, sehen wir hier 1 Mrd., dort 1 Mrd., die Cumulus-Karte dazu.
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Man hatte das Gefühl, das sei nicht mehr viel Geld, aber für uns natürlich schon.
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Dann mussten wir uns überlegen, wie man das als kleiner Flughafen refinanzieren kann.
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Dann sind wir auf die Strategie gestossen, die ganze Kommerzialisierung des Airports zu machen.
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Das heisst, wir bauen Shopping- und Begegnungszentren.
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Und dann habe ich neben der Finanzcheffunktion auch die Operativleitung für den Kommerzausbau des Flughafens Zürich als Projekt geleitet.
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Und bin auch für das Airside Center, für das Design, also bestellerseitig, wie man so schön sagt,
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ich bin ja nicht Bauarchitekten, bin ich dann dort auch in der Projektleitung drin gewesen,
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um ein Airside Center zu bauen.
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Aber auch dort, muss ich sagen, war ich natürlich ein angefressener Bildungsmensch,
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das heisst, ich habe eigentlich nebendamtlich immer auch unterrichtet, auf Hochhochschulen.
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Und das war etwas, das mein Leben immer ganz stark geprägt hat.
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Genau, also in deinem Steckbrief steht auch Und das ist vielleicht auch ein bisschen...
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Fände ich jetzt noch spannend. Du warst Leiter Finanz und Controlling bis 2001.
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2001, da war doch was.
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Bist du bis zum Schluss Swissair da gewesen? Oder wie war dein Wechsel?
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Ja, es war so, dass ich das Grounding der Swissair selber direkt nicht mehr erlebt habe.
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Das kam einige Monate später. Okay. Ich habe aber eigentlich den ganzen Leidensweg.
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Sehr stark miterlebt, wie am Flughafen Zürich ist. Doch die Swissair hat damals die Hälfte des ganzen Flugverkehrs gestemmt.
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Und das hat für mich natürlich auch als Finanzchef geheissen.
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Die ganze finanzielle Situation der damals Swissair ist natürlich nicht einfach vorbei gegangen.
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Wir hatten in der Zeit x Gespräche mit dem damals Finanzchef,
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mit Herrn Schorderé oder auch mit dem CEO.
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Es gab Sitzungen, es wurde die Frage gestellt, wie wir den Swissair finanziell entlasten können.
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Es gab Diskussionen, bis in den Regierungsrat, wie wir das managen können,
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wie das Swissair schlecht unterwegs war.
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Das war auch damals kein Geheimnis. Sie haben sehr viel Geld verloren durch ihre sogenannte Hunter-Strategie.
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Aber das ist jetzt alles Wirtschaftsgeschichte. Das will ich euch nicht belasten mit dem.
0:12:29–0:12:32
Du hast jetzt aber gerade gesagt, du hättest schon immer eine affinitäte Ecke für die Bildung,
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bist ja schon lange in der Bildung unterwegs.
0:12:35–0:12:38
Was war es, was dich an der Bildung gereizt hat?
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Ich glaube, es ist der Austausch mit jungen Leuten. Es ist auch die Möglichkeit, dass man vielleicht gewisse Themen
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an anderen Menschen näher bringen kann, dass sie dafür interessieren.
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Vielleicht ist es auch ein Spirabit.
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Es ist halt eine Bühne. Ich bin schon als Kind, ich kann mich noch erinnern,
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in Rumpelstilzli auftraten und da auch Applaus hatte.
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Und wieso nicht auch als Dozent?
0:13:08–0:13:14
Eigentlich bist du da auch auf einer Bühne und suchst Kontakt mit dem Publikum und lebst damit.
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Und ... Ich kann das nicht ganz genau sagen. Ich gehe vielleicht noch mal zu einem Psychoanalytiker, um das ganz genau herauszufinden.
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Das müsste man schon lange sehen. Das wäre jetzt wieder der Einsatz unserer Psychoanalytik.
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Wir müssten schon lange jemanden in der Sendung haben. Und das haben wir aber nie.
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Wie hat sich die Bildung verändert? Du hast gerade gesagt, ich stelle mir das vor, man hat einen Saal, dort sitzen Menschen, man doziert, da steht jemand vorne dran.
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Das wird sich ja mittlerweile in den über 20 Jahren auch verändert haben. Wie hast du das wahrgenommen?
0:13:52–0:13:55
Einerseits auch vielleicht durch die Studentenschaft.
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Ich denke, dass die heutigen Studenten und Studentinnen viel stärker hinterfragen.
0:14:04–0:14:11
Viel stärker auch nicht einfach etwas als wahr annehmen, was du als Dozent erzählst.
0:14:11–0:14:14
Aber auch durch den Einzug von Technologien.
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Also die ganze Thematik, dass man das Internet hat, das hat sich natürlich gewaltig entwickelt.
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Das heisst, im Unterricht kannst du bereits Themen verifizieren,
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kannst du Themen angehen, die früher Studierende in die Bibliothek gehen mussten,
0:14:33–0:14:35
um Bücher herauszusuchen.
0:14:35–0:14:40
Heute sitzen alle mit den Laptops in den Vorlesungen. Also das heisst, die machen Fact-Checks,
0:14:40–0:14:43
während du am Unterricht bist.
0:14:43–0:14:48
Aber das kann auch ein wenig störend werden. Ja, dann gewünschst du dir das doch zusammen.
0:14:48–0:14:53
Das ist einfach ein Teil dieser ganzen Geschichte, dass die Leute in den Laptop schauen.
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Das ist heute eigentlich State of Art.
0:14:58–0:15:04
Ein Dozent, der das Gefühl hat, alle Augen müssen auf dich gerichtet sein,
0:15:04–0:15:06
würde ich heute verzweifeln.
0:15:07–0:15:11
Aber Studierende sind sehr wohl aufmerksam, sind sehr wohl dabei.
0:15:12–0:15:16
Sie machen Notizen, Randnotizen, die Unterlagen, die du aufladest,
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ergänzen sie laufend, Dazu gibt es einen Link.
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Schaut vielleicht mal auf den Link, da gibt es etwas zu checken.
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Ein kleines Beispiel. Vor vier Wochen gab ich im Finanzmanagement
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eine Lektion, die Investitionsrechnung.
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Es ging darum, dass ein technisches Projekt einer Firma war.
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Sie mussten investieren, sie machten eine Nutzwerttabelle.
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Ich gab den Studierenden den Auftrag, sie sollten die Investition analysieren.
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Diejenigen unter euch, die das interessiert, waren über Annuitätsmethoden.
0:15:50–0:15:57
Dann habe ich aber gesagt, gebt dabei CHAT-GPT hinzu.
0:15:58–0:16:04
Ja, tatsächlich. Dann habe ich die Parameter gegeben, sie hatten die ganzen Unterlagen
0:16:04–0:16:06
der Investitionsrahmenbedingungen.
0:16:06–0:16:12
Was dann schlussendlich herauskam, dass die Hälfte der Studierenden,
0:16:12–0:16:16
also ich habe kleine Gruppen gebildet, die Hälfte dieser Gruppen
0:16:16–0:16:20
haben mit dem Chat-GPT falsche Lösungen gebraucht.
0:16:21–0:16:25
Das wundert mich jetzt nicht, ehrlich gesagt. Ja, und da sind wir natürlich nachgegangen.
0:16:25–0:16:29
Da habe ich dann Gruppen umgesetzt, die, die die richtigen Lösungen hatten.
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Sollten mit denen, die falsche Lösungen hatten, zusammensitzen und schauen, warum das passiert ist.
0:16:34–0:16:41
Und da haben sie herausgefunden, nicht ich, sondern sie, die Fragestellungen waren nicht präzise.
0:16:41–0:16:43
Sie haben die falschen Fragen gestellt.
0:16:43–0:16:54
Das kommt auch in der Bildung auf uns zu. Gewisse Grundkenntnisse brauchst du von einem Thema.
0:16:55–0:17:01
Damit du überhaupt schlaue Fragen stellen kannst, damit du intelligente Antworten bekommst.
0:17:01–0:17:07
Ich glaube, das ist auch ein Teil unseres Bildungswesens, wie sich das mit der Technologie verändert,
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wie das alles in diesem Sinne viel mehr integriert ist.
0:17:12–0:17:15
Aber es heisst nicht, dass die Studierenden nichts mehr wissen müssen.
0:17:16–0:17:21
Sie brauchen ein gewisses Grundwissen, ein gewisses Grundverständnis, eine gewisse Denkfähigkeit,
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um auch mit der heutigen künstlichen Intelligenz zu sinnvollen Lösungen zu kommen.
0:17:27–0:17:30
Also mich dunkt es fast, dass das noch viel wichtiger wurde.
0:17:30–0:17:40
Denn zu meiner Zeit konnte man das Wissen nicht einfach ab dem Bildschirm von Wikipedia oder aus irgendeiner Bibliothek holen.
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Dort musste man noch viel im Kopf haben, Fakten bolzen und so.
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Aber dann kam das Google-Zeitalter, wo man viel schneller an Dinge herankam.
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Dann musste man weniger wissen.
0:17:53–0:18:02
Heute ist mit diesen Chatbots tatsächlich das Gespür, um zu unterscheiden, ob das, was der mir sagt, stimmt.
0:18:02–0:18:09
Absolut. Oder um die Factschecks zu verstehen, wo es richtig und wo es falsch ist.
0:18:10–0:18:16
Das kann ich absolut unterschreiben. Ich habe mit Jet-GPT schon geschimpft,
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weil er nach mehrmaligen Nachfragen immer noch einen Sech geschrieben hat.
0:18:21–0:18:26
Dann hat er verzweifelt zurückgeschrieben, er sei ja nur eine künstliche Intelligenz.
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Was willst du von mir?
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Wie hat sich das Bildungswesen verändert? Das war die Frage.
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Ich glaube, der Einbezug der ganzen Medien, auch von den Social Media, von dem Internet,
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von den Wissensplattformen, hat auch die Anforderungen an die Bildung verändert.
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Ich glaube nach wie vor, dass es einen grossen Auftrag in der Bildung besteht,
0:18:54–0:19:02
dass wir die Logik, die Denkfähigkeit, die analytischen Fähigkeiten unserer jungen oder älteren Menschen
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in der Bildung fördern,
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damit sie mit den Technologien umgehen und sie nutzen können.
0:19:10–0:19:20
Ich nehme meinen jüngsten Sohn Sebastian. Er studiert an der ZHAW Systemtechnik.
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Sie haben sehr viel Mathe, sehr viel Technologie und Programmierung.
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Er sagte, er könne am JetGPT nicht den Auftrag geben, ein gesamtes Programm zu schreiben.
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Aber er kann mit ihm zusammen ein Programm entwickeln. Das glaubt ich, das heisst Zukunft.
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Er muss nach wie vor C++ oder Python programmieren können.
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Aber anstatt dass er stundenlang Code schreibt, kann er mit dem Chatch-NTP entsprechende Codefragmente entwickeln,
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sie integrieren, die Lösungen verifizieren.
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Da geht die Zukunft der Bildung schlussendlich hin. Eine Frage, weil du die sozialen Medien erwähnt hast.
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Hast du Angst, dass live während deines Unterrichts ein Shitstorm entstehen könnte, wenn du etwas sagst,
0:20:13–0:20:18
das man nach heutigem Massstab als politisch unkorrekt anschaut?
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Das ist ja die Kehrseite, dass auch irgendwo der Blick auf das viel strenger wurde.
0:20:28–0:20:30
Oder dass man immer das Gefühl hatte.
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Gibt es einen Grund, sich zu empören und könnte sich die Öffentlichkeit dann auch noch gerade mit empören?
0:20:36–0:20:40
Ja, ich kann. Jetzt nicht gerade Angst.
0:20:41–0:20:47
Von dieser Frage, in dieser Präzision haben wir uns nie überlegt.
0:20:47–0:20:50
Aber was du jetzt angetönt hast, Das habe ich selbst schon erlebt.
0:20:51–0:20:55
Und ich weiss nicht, vielleicht müsst ihr das Radio auch abstellen.
0:20:55–0:21:02
Aber ich habe einmal in der Klasse gesagt, wenn man z.B. eine Frau kennenlernen möchte,
0:21:03–0:21:08
dann ist es sehr oft so, dass man, wie die Frau sehr oft im Rudel unterwegs ist,
0:21:09–0:21:15
versuchen muss, den Blickkontakt zu erhalten und die Frau vom Rudel trennen zu können,
0:21:15–0:21:17
um ein Gespräch zu beginnen.
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Das wäre heute politisch absolut nicht mehr akzeptabel. Da hat auch eine Studentin reagiert und gesagt, dass sie das nicht mag.
0:21:26–0:21:30
Dann fand ich, dass sie es doch mag. Aber das ging mir nachher an.
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Ich dachte, ich habe etwas gemacht, das heute nicht mehr akzeptiert wird.
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Aber ich bin ein uralter Jahrgang.
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Alte Weisse im Aussehen. Genau, einem alten weissen Mann verzeiht man das wohl noch.
0:21:47–0:21:50
Aber das ist schon so. Ich glaube, die Leute sind sensibilisierter.
0:21:51–0:21:56
Das Beispiel wäre positiv. Sie hat keinen Shitstorm ausgelöst, sondern es dir direkt gesagt.
0:21:56–0:21:59
Genau. Dann ist es eigentlich völlig in Ordnung.
0:21:59–0:22:05
Dann ist es in Ordnung. Wir haben uns aber noch nie überlegt, dass jemand einen Shitstorm starten könnte.
0:22:05–0:22:10
Wir plagen alle miteinander. Ich schaue mal schnell auf Twitter, ob es schon losgeht.
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Wenn du jetzt eine neue Klasse übernimmst, die kommen zu dir und du musst ihnen ein Thema einschaffen. Ja.
0:22:20–0:22:24
Wie ist jetzt das Vorgehen? Wir haben jetzt Frontalunterricht,
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wir haben «Töne sie sich selber erarbeiten», wir haben E-Learnings, wir haben Gruppenarbeiten.
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Wie kommt man... Eben, du hast vorhin gesagt, man muss die richtigen Fragen stellen,
0:22:33–0:22:40
also man muss ein Grundwissen haben vom Thema. wie ist der start wie vermitteln wir das
0:22:39–0:22:47
als Einstieg? Ich leite an der Hochschule zwei Studiengänge das eine ist ein
0:22:47–0:22:51
General Management und das andere eine Immobilien Buchhaltung,
0:22:52–0:22:59
und dort ist es so dass wir auch die Thematik kennen, dass die Leute sehr oft unterschiedlichste,
0:23:00–0:23:03
Vorkenntnisse haben, in gewissen Themen vor allem in der Erwachsenenbildung,
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ich meine, da haben wir Ingenieure wir haben Ärzte, die zu uns kommen
0:23:07–0:23:11
Wir haben Juristen und so weiter aus verschiedensten Berufskatzen.
0:23:12–0:23:21
Dort ist es so, dass wir ganz gezielt E-Learnings einsetzen, damit die Leute,
0:23:21–0:23:28
während sie zu unserer Vorlesung in den Unterricht kommen, in etwa den gleichen Wissensstand haben.
0:23:28–0:23:32
Das ist im Rahmen der Vorbereitung. Okay.
0:23:32–0:23:37
E-Learning heisst ein Kurs, einen Kurs, den man dann selber am Bildschirm macht.
0:23:37–0:23:41
Das ist richtig. Das sind interaktive Lerneinheiten.
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Die Besonderheit, die wir hier haben, ist, dass wir das Ganze in eine Story einbetten.
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Es ist Storytelling.
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Da wird nicht einfach nur Finanzen unterrichtet, sondern das ist eine Tauchschule,
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die einen Webshop betreibt.
0:24:00–0:24:04
Sie haben auch einen stationären Shop, in dem sie Tauchartikel vertreiben.
0:24:04–0:24:12
Die beiden Inhaber, eine Inhaberin und ein Inhaber, kommen nicht aus dem Kaufmanager heraus.
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Und die haben jetzt davon Finanzen keine Ahnung.
0:24:15–0:24:21
Sie stossen im Laufe ihrer Geschäftstätigkeit an verschiedene Themen heran.
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Wie muss ich eine Mehrwertsteuer verbuchen?
0:24:23–0:24:30
Wie muss ich eine Wertberichtung machen? Wie müssen wir die Abschreibungen machen?
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Jetzt haben sie eine clevere Buchhalterin, die sehr viel Geduld hat.
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Sie erklärt das und visualisiert es. So versuchen wir auch über Storytelling,
0:24:43–0:24:49
Fächer, die die meisten garantieren, nicht wahnsinnig spannend finden,
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ein bisschen interessanter überbringen.
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Das wäre ein Unterschied zu früher.
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Ich komme als Journalist auch mit diesem Storytelling in Berührung.
0:24:58–0:25:05
Man muss immer für jeden Artikel, jede Geschichte auch die richtige Form finden, wenn man das macht.
0:25:05–0:25:08
Und das ist wichtig. Aber eben, früher haben wir ja wahrscheinlich gesagt.
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Unterricht muss nicht unterhaltsam sein. Da musst du dich auf die Fakten konzentrieren und der darf auch trocken sein.
0:25:15–0:25:17
Aber dann würdest du sagen, das ist heute nicht mehr so.
0:25:18–0:25:24
Da braucht es auch diese unterhaltende Komponente. Ist die nur, dass die Leute eher bei den Stangen bleiben?
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Oder würdest du sagen, das löst auch etwas aus, dass man vielleicht leichter lehrt?
0:25:30–0:25:34
Es ist das Zweite. Natürlich hat es einen Unterhaltungseffekt, aber es ist das Zweite.
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Vor allem, weil wenn du etwas lernst, sei es jetzt die Finanzen, sei es die Statistik,
0:25:40–0:25:47
ich nenne es jetzt die Volkswirtschaft, sind das Themen, die sich sehr stark in eine Abstraktion bewegen.
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Wenn du in einer Tauchschule siehst, dass ein Kunde nicht bezahlt ist,
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wie man damit umgeht und was passiert, hat das auch einen Praxisbezug.
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Diese Relation kann man mit Storytelling heranbringen. Im strategischen Management wird nicht einfach Strategie unterrichtet,
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sondern eine Geschäftsführerin übernimmt ein neues Unternehmen.
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Das Unternehmen ist in der Prädulien und sie muss das Unternehmen aus der Prädulien herausführen.
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Das heisst, sie muss gewisse Analysen im Markt machen. Das ist auch über Storytelling vermittelt.
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Und on the way vermittelt man natürlich auch Tools.
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Aber die stehen nicht im Zentrum. Sondern es ist eher das Zweite, was du gesagt hast,
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dass man die Verbindung eigentlich versucht zu machen mit der Praxis.
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Du entwickelst ja auch so Lerninhalte, also so Module. Das heisst, es ist deine Aufgabe.
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Eine neue Geschichte zu erfinden und zu sagen, ich brauche diesen Block,
0:26:54–0:27:00
ich brauche dieses Element, ich muss dieses Wissen drin haben und jetzt muss ich irgendwie etwas rundherum bauen, das das alles verpackt.
0:27:02–0:27:05
Ja, das ist richtig, genau. Also ich habe natürlich die Lernziele.
0:27:05–0:27:13
Und die Lernziele sind gegeben, die sind von der Hochschule aus gegeben oder vom Bildungsinstitut und die musst du erreichen.
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Und das heisst, die Lernziele haben aber Inhalt. Und jetzt gehe ich hier und überlege, wo in der Praxis
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treffe ich eigentlich den Inhalt an.
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Und diese Themen werden dann nachher in eine Geschichte reingehoben.
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Das heisst, die Module, die du machst, die E-Learnings, dort schaut man, die E-Learnings,
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dort hat es Video drin, dort hat es Ton drin, dort hat es Übungen drin,
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oder was kann man alles in so ein E-Learning einpacken?
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Also wenn du das E-Learning startest, dann hat es sicherlich einmal Text,
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wo man etwas einführt.
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Dann wird es ein Video, das dich in dieses Thema noch tiefer einführt,
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wo du auch Zusammenhang bringst.
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Dann gibt es interaktive Fragestellungen, bei denen du selbst ein kleines Problem löst.
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Dann gehst du weiter ins nächste Kapitel. So ist das alles ineinander verwoben.
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Es sind Texte, Audios, Videos.
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Und es sind vor allem interaktive Elemente wie Fragen. Es ist kein Rocky X in diesem Sinne.
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Es ist an und für sich etwas Einfaches.
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Man muss es halt bauen.
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Wir sind eigentlich einander begegnet, oder du bist auf mich zugekommen,
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du hast gesagt, mit diesen Inhalten möchte ich eine Online-Plattform bauen.
0:28:38–0:28:42
Diese Inhalte sind ja irgendwie schon vorhanden.
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Man könnte sie auch zur Verfügung stellen. Aus dem heraus ist die Wissensplattform.ch entstanden.
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Kannst du uns noch sagen, was die Wissensplattform ist?
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Also das ist effektiv eine Plattform, also wenn sich jemand anmelden würde unter wissensplattform.ch,
0:29:01–0:29:08
jetzt habe ich gerade ein bisschen Werbung gemacht, dann kommt er auf eine Webseite,
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wo er oder sie dann gewisse Kurse sieht, über Finanzmanagement, über Strategiesmanagement, über Projektmanagement.
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Und dann kann man dort hingehen und sieht die einzelnen Kurse.
0:29:22–0:29:29
Und dann kann man diese Kürse über einen Webshop beziehen und durcharbeiten.
0:29:29–0:29:34
Ich selbst brauche die Wissensplattform ganz stark bei uns in der Hochschule.
0:29:35–0:29:38
Das heisst, die Studenten, die sich in meine Kürse einschreiben,
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die bekommen Zugang zu dieser Wissensplattform
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und ziehen sich dort die entsprechenden Kürse dann nachher rein,
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wenn man es so sagen darf, nach dem Lehrplan.
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Aber es ist an und für sich offen. Nur, ich habe bis jetzt nie gross Werbung gemacht.
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Weil man möchte das mit der Hochschule auch weiterentwickeln und darum habe ich das von meiner Seite her nicht gross beworben.
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Ich habe auch gestaunt, dass die eigentlich günstig sind. Ich habe jetzt hier solche gefunden, zum Beispiel
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zum Kunden- und Lieferantenbeziehungen 9.50 Franken, das ist eigentlich ein...
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Absolut, ja. Da kann man auch zwischendurch aus reinem Interesse sich dem aussetzen.
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Ja, das ist so. Die Idee, die ich habe, ist, es sollte allen relativ einfach ...
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Die Eintrittsbarriere sollte tief sein, die Leute sollten Applaus haben.
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Wenn jetzt jemand das gesamte Finanzmanagement z.B. vom ersten Semester der Hochschule herunterladen würde,
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dann käme man doch schlussendlich um die 90, 95 Fr.
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Was dann schlussendlich wie ein Lehrbuch wäre.
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Aber es ist sicher attraktiver, mit Geschichten verbunden, es ist interaktiv.
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Ich würde behaupten, es ist besser als ein Lehrbuch. Aber man bekommt kein Diplom, wenn man sich durcharbeitet.
0:31:09–0:31:14
Genau, das nicht. Es gibt andere Plattformen, die dann Diplome ausdrucken.
0:31:14–0:31:17
Das nicht. Es ist eine Wissensplattform,
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die man Wissen aneignen kann, wenn man in einer Ausbildung ist und wissen, wie es mit der Mehrwertsteuer und den Rückstellungen geht,
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wie es im Projektmanagement läuft, wie es in der Strategie läuft,
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dann kann man sich das Wissen erholen.
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Wir sind nicht das Bildungsinstitut, sondern wir sind wie ein Verlag.
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Wie lange haben die Inhalte ihre Gültigkeit? Ist das etwas, das du einmal machst und dann bleibt es 20 Jahre so gültig?
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Oder muss man das überarbeiten? Gibt es da neue Gesetze? Gibt es neue Rechte?
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Oder wie funktioniert das?
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Das ist eine ganz wichtige Frage.
0:31:56–0:32:04
Jetzt zum Beispiel das Aktienrecht. Es gab ganz neue Aspekte im Aktienrecht.
0:32:04–0:32:07
Das hatte ich in seiner Zeit im E-Learning schon mal drin.
0:32:07–0:32:12
«Schaut, ab dem oder dem wird das neu kommen, so und so wird es aussehen,
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aber jetzt muss ich hingehen und das überarbeiten.» Oder im Sozialversicherungsrecht gibt es neue Bestimmungen,
0:32:19–0:32:21
die man anpassen muss.
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Oder das nächste Jahr mit der Mehrwertsteuer, die auf 8,1 % steht.
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Das wird eine grössere Übung sein.
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Wieder werden wir alle Übungen und alle Texte auf die neue Situation einstellen müssen.
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Bei den Finanzen ist es so, dass es eine Flintstone-Wissenschaft ist.
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Die ändert sich nicht gross, ausser gewisse gesetzliche Themen.
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Aber du machst heute doppelte Buchhaltung immer noch. Genau, nicht plötzlich dreifache Buchhaltung.
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Alles nicht. Halbe. Darum ist sie sehr gut geeignet für Leute wie mich, die nicht so gerne...
0:33:01–0:33:04
Wie lange hast du dann, um so einen Inhalt zu erstellen, so ein Video?
0:33:04–0:33:10
Um eine E-Learning Einheit zu bauen, arbeite ich ungefähr drei Wochen.
0:33:10–0:33:20
Und gibt es da irgendeine Anwendung, die du da drin machst? Oder was produzierst du am Schluss? Eine Sammlung von HTML Dateien?
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Nein, das sind heute wirklich sehr ausgefeilte Software, die du entwickeln kannst.
0:33:31–0:33:40
Ich habe keine Aktien von diesen, das ist zum Beispiel Articulate oder Adobe hat auch Captivate.
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Das sind Tools, das sind Werkzeuge.
0:33:43–0:33:49
Und mit diesen Werkzeugen kannst du die entwickeln oder die Cartoons, die ich mache,
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das mache ich mit Violence, das ist eine amerikanische Software,
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wo man die Figuren machen kann, wo man auch die Audios integrieren kann.
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Also das sind Tools.
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Das heisst, du musst weder HTML noch CSS noch irgendetwas kennen.
0:34:04–0:34:08
Das war früher einmal. Mit dem habe ich mal angefangen.
0:34:08–0:34:16
Wir auch. Und dann ist es so, dass die E-Learning ein gewisses Format hat.
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Das bekannteste ist das sogenannte Scrum-Format. Ich weiss nicht mehr, was die Abkürzung heisst.
0:34:25–0:34:28
Shareable Content Object Reference Model.
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Ja, genau. Danke. Siehst du, dank Google. Ja, genau.
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Das ist ein Format, das sicherstellt, dass dein E-Learning auch auf verschiedenen Plattformen laufen kann.
0:34:44–0:34:49
Die bekannteste Plattform weltweit, die der Universität eingesetzt wird, ist Moodle.
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Es gibt zum Beispiel auch das Schweizer Produkt, das ist OpenOLAD.
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Das ist eine Firma von Frantics, die das in der Schweiz macht.
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Ausgezeichnete Software.
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Und damit das auf diesen Plattformen läuft, muss die Plattform mit dem E-Learning kommunizieren können.
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Und das ist das Chrome-Format. Und jede E-Learning-Tool-Provider gibt dir die Möglichkeit,
0:35:13–0:35:17
auszuwählen, auf welchem Format du es schlussendlich publizieren willst.
0:35:17–0:35:17
Mhm. Ja.
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Cool. Vielen Dank, sehr spannend gewesen. Wir sind schon durch mit der Zeit.
0:35:23–0:35:27
Vielen Dank Heinz, dass du hierher gekommen bist und es erzählt hast.
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Ich fand es spannend, wirklich so, auch mit deiner Geschichte und wie sich das entwickelt hat.
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Wir wissen nicht, was wir nächste Woche machen. Wissen wir, was wir nächste Woche machen?
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Machen wir, bist du um? Dann könnten wir vielleicht endlich mal unseren TikTok...
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Machen wir TikTok. Machen wir TikTok. Wir gehen viral.
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Genau, wir wollen... Unser Versuchsobjekt ist TikTok und wir wollen dort Influencer werden oder einfach
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Superstars oder so. Ich nehme ein Huhn mit, an dem bin ich auf der sicheren Seite.
0:35:55–0:35:56
Eine Million Follower.
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Ja, Tiere sind super, das kann ich leider nicht mithalten. Aber das sehen wir dann nächste
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Woche. Schöne Woche, bis bald, tschüss zusammen. Tschau miteinander. Das ist der...
0:36:06–0:36:18
Music.

In der heutigen Sendung geht es ums Lernen. Heinz Stieger ist bei uns zu Gast. Er ist Dozent an der Fachhochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) zu BWL, Strategie und Finanzen und ist Mitbetreiber von wissensplattform.ch: Dort gibt es neue Formen des Lernens: Das E-Learning, das mit digitalen Hilfsmitteln stattfindet, aber auch um Methoden, die sich während der Coronapandemie als nützlich erwiesen haben: Fernunterricht und das asynchrone Studium. Und dort begegnet uns ein weiteres Schlagwort, das wir auch von anderswo kennen: nämlich dem Storytelling.

Was heisst das konkret? Wie hat sich das Lernen in den letzten Monaten und Jahren verändert? Welche technischen Möglichkeiten haben sich bewährt und welche nicht? Und welche Entwicklungen kommen noch auf uns zu?

Die Links zur Episode

Beitragsbild: Ja, Frau Lehrerin, ich habe meine digitalen Hausaufgaben gemacht (Julia M. Cameron, Pexels-Lizenz).

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

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