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In unserem grossen Jahresrückblick sind sich Kevin und Matthias grundsätzlich in die Haare geraten: Matthias lobte die Vielfalt an neuen Podcasts zu den unterschiedlichsten Themen. Und Kevin fand, das hätte doch alles keinen Zweck: Die Leute würden sich bloss unterhalten und oberflächlich für ein Thema interessieren und hätten hinterher das Gefühl, sie hätten von irgendetwas eine Ahnung.
Dieser Disput hat Reaktionen ausgelöst und uns zur Frage geführt, dass wir uns nicht im Klaren darüber sind, was die Podcasts im Mediengefüge überhaupt für eine Aufgabe haben. Sind sie ein Informationsmedium wie eine Zeitung oder Unterhaltung wie eine Sitcom? Bieten sie vertiefte Einsichten wie ein Dokumentarfilm oder doch nur eine seichte Einschlafhilfe wie das gute alte Schäfchenzählen?
Da wir keine Zeit hatten, dieser Sache auf den Grund zu gehen, packen wir sie heute in einer Extrasendung an. Wohin uns diese Erörterung führen wird, wissen wir selbst nicht. Vielleicht entdecken wir, dass Podcasts völlig überflüssig sind und bloss zur Verdummung der Menschheut beitragen. Womöglich läuft es auf eine Kritik an dem Medien-Überfluss hinaus, dem wir ausgesetzt sind. Im schlimmsten Fall entdecken wir, dass es ein Fehler war, dass wir selbst seit mehr als zehn Jahren podcasten. In dem Fall könnte das unsere letzte Sendung gewesen sein. (Die Wahrscheinlichkeit dafür ist zum Glück aber gering.)
Die Links zur Episode
Der Disput
- Nerdfunk 598, Wir haben es kaputtgemacht
- Literarischer Journalismus (New Journalism)
- Sechs Dauerbrenner, drei Todesfälle, elf Verstossene und eine Abbitte
- Apple und Spotify wittern das grosse Geld – Wie sich das Geschäft mit den Podcasts gerade verändert
Wichtige Podcasts des letzten Jahres
- Zeit: «Verbrechen»: Der Krimi-Podcast, den man zu Bildungszwecken hört
- Zeit: «Ist das Normal?»: Bahnbrechende Erkenntnisse zu Sex-Podcasts
- Zeit: «OK America»: Zwei Klempner für Amerikas Seelennotstand
- Zeit: «Unter Pfarrerstöchtern»: Ein Podcast über ein poetisches Geschichtsbuch
- «Süddeutsche Zeitung»: «1,9 Milliarden Lügen»: Wahre Weisskragen-Verbrechen
- Tamedia: «Apropos»: Hey, wir sind keine Newsroboter
- «The Lazarus heist» der BBC zu nordkoreanischen Hackern: Wie man Sony blamiert und Hunderte Millionen Dollar kassiert
- «Cui Bono: WTF happened to Ken Jebsen?»: Hat Ken Jebsen diesen Podcast verdient?
- «Day X» von der «New York Times» über den Rechtsterror in Deutschland: Ein Plot wie aus einem ganz schlechten Film
Beitragsbild: Kevin gegen Matthias (oder umgekehrt) (Cottonbro, Pexels-Lizenz).
Hallo Matthias, Hallo Kevin
Habe grade eure Podcast Episode gehört und mir scheint, soweit lagen eure Meinungen ja am Schluss nicht mehr auseinander.
Ich höre Podcasts gefühlt seit es sie gibt und habe mich all die Jahre gewundert warum die meisten Leute nicht mal wussten was das ist (genauso wie ich mich bis heute wundere warum sich RSS nie durchgesetzt hat).
Ich habe im Feedly eine ganze Latte abonniert. Mal schmeisse ich einen raus, mal kommt einer dazu (z.B. Lanz&Precht).
Normalerweise will ich wirklich was lernen oder Denkanstösse bekommen. Die soziale Komponente kenne ich auch. Euch z.B. höre ich ja auch schon ewig und eure Stimmen sind wirklich angenehm ;).
Manchmal hänge ich auch ab und es ist dann Berieselung. So wenn ich Startalk Radio höre, nur Bahnhof verstehe und mich wundere wie unglaublich viel manche Menschen wissen.
Jedenfalls würde mir wirklich was fehlen wenn ich beim Sport oder beim Kochen oder wenn ich mal grade nicht mehr schlafen kann keine Podcasts mehr hätte.
Grüsse
Susanne