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Früher hat man Tagebuch geführt. Heute filmt man sein ganzes Leben mit der Kamera. Zumindest, wenn man Lifelogger ist. Dieser Menschenschlag will jede Minute digital festhalten – idealerweise von der Geburt bis zum Tod, inklusive den langen Stunden im Bett, wo höchstens einmal ein Schnarchen erklingt.
Ist das völlig absurd und ein Missbrauch der technischen Möglichkeiten – oder haben die Lifelogger die Sache einfach zu Ende gedacht? Was könnte der Erkenntnisgewinn aus einer solchen Datensammlung sein? Und wie steht es um die Gefahren, wenn wir den gierigen Datensammlern im Netz ungefiltertes Rohmaterial en masse überlassen?
Wir diskutieren das Phänomen des Lifeloggings philosophisch und persönlich: Wie halten wir es mit unseren eigenen Daten? Wo sammeln wir sie und wann verzichten wir explizit auf eine Datenspur? Und wir kümmern uns um die etwas moderateren Formen wie das Quantified Self, bei dem man sich von den Sensoren und tragbaren Messgeräten mehr Gesundheit und Lebensqualität verspricht.
Die Links zur Episode
Preshow
Bombenstimmung im Studio. pic.twitter.com/DSkLuPifUJ
— Nerdfunk (@nerdfunker) 4. September 2018
Worum geht es?
- Wikipedia
- Ich war einmal ein Datenträger
- 10 things you need to know about – lifelogging
- Quantified Self
- Mark Zuckerbergs feuchter Traum (erst ab Freitag online)
- Das Leben ist ein Datenstrom
Technische Möglichkeiten
- Kameras wie Narrative Clip (getnarrative.com)
- … oder The Autographer Camera
- Persönliche Datensammlung, Personal (Digital) Archive
Was halten wir davon?
- Tagebuch-App Day One: 2016: Ein hervorragendes App-Jahr
- Smartwatch mit Pulssensor: Uhr, lass mich in Ruhe!
- Mail-Archiv: Allzu vergängliche Spuren der Kommunikation
Warum sollte man das tun oder nicht tun wollen?
- Die Erinnerung ist trügerisch: Warum unser Gedächtnis lügt
- Es entstehen gigantische Datenmengen, die kaum analysiert werden können: Lifelogging cameras may be a technology that we need to ban
Tipps und Tricks
Bild: Das ganze Leben läuft auf der anderen Seite des Kamerasuchers ab. (Yard and tree von Sarah Reid/Flickr.com, CC BY 2.0)