Digital 348: Werbung im Netz – ein blockierbares Übel

Werbeblocker im Netz gibt es schon lange, doch in letzter Zeit ist der Konflikt eskaliert: Die Banner zunehmend übergriffig und behelligen die Surfer nicht nur multimedial und seitenfüllend, gelegentlich auch mit Viren und Trojanern, die zusammen mit der Werbebotschaft ausgeliefert werden.

Die Inhaltsanbieter ihrerseits stellen den Surfern inzwischen oft vor die ultimative Wahl, den Werbeblocker abzuschalten oder auf den angesteuerten Artikel zu verzichten. Verschärft wurde das ganze Dilemma durch Apple. Mit dem letzten Update des iPhone-Betriebssystems können auch mobil Werbeblocker verwendet werden.

Ist das Modell der Internetwerbung gescheitert und wollen die Werbetreibenden das bloss nicht wahrhaben? Oder wäre es mit einer Kompromissbereitschaft auf beiden Seiten noch zu retten?

Wir diskutieren mit Laura Dornheim von Adblock Plus – einem Werbeblocker, der seinerseits nicht unumstritten ist. Er hat das Konzept der «akzeptablen Werbung» etabliert, die auch vom Sperrprogramm durchgelassen wird, weil sie den Nutzer nicht belästigt. Der Haken: Grosse Werbetreiber bezahlen für die Beurteilung ihrer Werbung als akzeptabel.

Vor Kurzem wurde bekannt, dass Adblock Plus mit Flattr kooperiert. In diesem neuen Modell sollen die Surfer, die auf Werbung verzichten, einen kleinen Obolus entrichten, der dann den Webseitenbetreibern zu gute kommt, bei denen sie die Werbung ausgefiltert haben. Kann diese Idee, so gut sie klingt, tatsächlich funktionieren?

Siehe auch: Online-Werbung als Zankapfel

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

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