Transkript anzeigen (falls vorhanden)
1987 fing alles an: Ein Mann namens Thomas Knoll schrieb ein simples Programm, das ein Graustufenbild an einem Schwarzweissmonitor darstellen konnte. Aus diesem Programm namens Display wurde Photoshop und eine 30-jährige Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Für den Hersteller ist sie ein Grund zum Feiern: Adobe dominiert heute die grafische Industrie und «Photoshoppen» wurde sogar zum Verb.
Doch wie gross ist die Partylaune bei uns, die wir uns tagtäglich den Erzeugnissen dieser Software ausgesetzt sehen, ob wir wollen oder nicht? Die ästhetischen Mittel der Bildbearbeitung beeinflusst die Modebranche, Werbung und die Schönheitsideale, sodass manche sich fragen, welche Schuld die Software an Magersucht und Körperhass trägt. In Frankreich jedenfalls müssen Bildbearbeitungen inzwischen deklariert werden und auch viele Fotografen wünschen die Software längst auf den Mond: Denn welchen Wert haben Talent und Fleiss bei der Arbeit noch, wenn mittels Software jedes beliebige Resultat hingetrickst werden kann?
Und es kommt bald noch schlimmer: Mittels künstlicher Intelligenz werden die Manipulationsmöglichkeiten noch viel weitreichender und einfacher werden. Am Bildschirm ist die Realität beliebig formbar und Fiktion nicht mehr von Wahrheit zu unterscheiden. Eine Sendung über Technik, Ästhetik und Kreativität in Zeiten, in denen technisch alles möglich ist.
https://www.youtube.com/embed/Z07t-biz_aQ“
Die Links zur Episode
Einstieg: 30 Jahre Photoshop
- Wer Realität sucht, muss aus dem Fenster schauen
- Wikipedia
- Entstehungsgeschichte bei photoshopnews.com, zusammengefasst bei Photoshops Entstehungsgeschichte.
Bedeutung heute
- Photoshop und Magersucht: What’s Photoshop got to do with it?, Photoshopping Real Women Into Cover Models
- Deklarationspflicht für gephotoshoppte Bilder: Zu dünn, um wahr zu sein, In Frankreich muss künftig angegeben werden, ob Modelfotos retuschiert wurden
- Der Betrachter sehnt sich im hochaufgelösten Pixel-Park zunehmend nach etwas Wärme
- Why Do Photographers Hate Photoshop?
Die Fototrends: KI und Computational Photography
- Computational Photography: Fotografieren jenseits der Physik, Mehr als das Kameraauge sieht
- KI bei den kommenden Photoshop-Versionen: Lass das mal die Software machen, Echte Landschaften in Landschaftsfiktionen verwandeln
Darf man einem Bild noch trauen?
- Digitale Bildforensik, Image Authentication Software
- Marked Up Photographs Show How Iconic Prints Were Edited in the Darkroom
Fazit
- Algorithmen, die Kunst erschaffen: re:publica / «Wenn ein KI Kunst erzeugt, ist immer der Programmierer der Künstler»
- Die in der Sendung erwähnten Photoshop-Künstler John Wilhelm (Digital 304 vom 16.06.2015: Photoshop ist nicht tabu) und Uli Staiger (Publisher Insiders-Video).
Bild: Up and Away von Michelle Barth/Flickr.com, CC BY 2.0