Transkript anzeigen (falls vorhanden)

00:00–0:00:08
Music.
0:00:08–0:00:15
Ja, der Kasimi mit «Abrasser-moi», aber da wird nicht knutscht auf dem Sender,
0:00:15–0:00:22
sondern… «Radio», «Radio», «Kulturradio», «Radio», «Stadtfilter».
0:00:23–0:00:29
Es wird gelärmt und es wird Kultur gemacht, zusammen mit Kevin Rechsteiner. Hallo.
0:00:29–0:00:34
Hallo. Der hat nur ein Belk an seinem Handy und macht trotzdem ein Radio.
0:00:34–0:00:40
Ich lege grausam. Du legst immer ein wenig, ehrlich gesagt. Ich probiere ja mit dir.
0:00:42–0:00:46
Das Kabel schmackhaft zu machen, aber das dringe nicht so durch.
0:00:46–0:00:49
Du bist kein kabelbuntener Mensch.
0:00:50–0:00:53
Du bist ein unbuntener Mensch. Ein Weltkabel? Ja, weisst du,
0:00:53–0:00:59
wenn du einen Router hättest, was du ja nicht hättest, könntest du direkt und so.
0:01:00–0:01:03
Kein WLAN. Das habe ich. Ah, das hast du? Ich bin direkt am Router.
0:01:03–0:01:06
Also es ist eben ein 5G. Ah, ok, ja, gut.
0:01:07–0:01:10
Und wenn die Sunrise da irgendetwas mit dem Zeug umschraubt,
0:01:10–0:01:14
mit dich noch einen Strich und da im Tal unten, dann ist es richtig elend.
0:01:14–0:01:17
Und wenn ich jetzt einen Speedtest mache, ist es eine Katastrophe.
0:01:17–0:01:18
Ich weiss nicht, was heute los ist.
0:01:19–0:01:22
Das ist von Spanien bis hier.
0:01:23–0:01:29
Spanien, genau, ist geschult. Ja, aber hat man uns nicht versprochen mit dem blöden 5G?
0:01:29–0:01:35
Das hätte dann überhaupt keine Latenz und man kann Gamer kommen problemlos und
0:01:35–0:01:41
wir können Telemedizin, ich erinnere mich noch an die sagenhaften Versprechungen,
0:01:41–0:01:43
dass du dann über die ganze,
0:01:44–0:01:45
Weltkugel hinweg kannst so,
0:01:47–0:01:49
einen chirurgischen Roboter fernsteuern und so.
0:01:50–0:01:56
Ich würde jetzt das also nicht mich getrauen vom Chemins im Tiny House aus.
0:01:56–0:02:00
Von dem Standort, wo ich bin, machen wir das nicht. Mich operieren zu lassen.
0:02:02–0:02:07
Digi Chris, du bist auch da, würdest du dich operieren lassen von Kevin via 5G?
0:02:08–0:02:11
Also wenn ich vielleicht ein bisschen näher an der Antenne ist schon,
0:02:11–0:02:17
bei mir ist die 5G Antenne ja echt 50 Meter entfernt und entsprechend hast du
0:02:17–0:02:21
gute Latenz und Speed, aber wenn jetzt halt vielleicht mal die Antenne,
0:02:22–0:02:26
ich weiss nicht wo Kevin wohnt, ich sage jetzt im Dorf, hier mit gewartet wird
0:02:26–0:02:28
und halt dann in deinem Nagbadorf ist,
0:02:30–0:02:31
Da hast du schon das Problem bei 5G.
0:02:33–0:02:39
Ganz schlechte Reichweiten. Da kommst du natürlich mit, was zum Beispiel die
0:02:39–0:02:45
SBB hat, die GSM Rail, hast du zwar schlechte Bandbreiten, aber enorme Reichweiten.
0:02:45–0:02:49
Und ja, die SBB, Leute mit ihren Billett-Terminals, die müssen ja nicht viel
0:02:49–0:02:54
Daten haben, die müssen jetzt halt mal schauen, ist am Digi-Christis-G an gültig?
0:02:54–0:02:56
Genau, das ist es amig meistens.
0:02:57–0:03:01
Also genau, das ist tatsächlich ein bisschen das Problem, aber kann man nicht.
0:03:01–0:03:06
Es gibt doch bei dem VFG einen Trick, wo man gewisse Päckchen priorisieren kann.
0:03:06–0:03:12
Gibt es da nicht irgendeinen Hack, dass Kevin einfach seine Päckchen priorisieren könnte? Ich glaube.
0:03:17–0:03:20
Wenn Kevin jetzt tatsächlich zu weit weg von der Antenne ist,
0:03:20–0:03:24
dann bringt er das M nicht wirklich viel. Okay, ja gut.
0:03:25–0:03:28
Ich habe einfach mega Schwankungen hier unten.
0:03:28–0:03:30
Das ist das Problem. Es ist von
0:03:30–0:03:36
super schnell zu fast kein, teilweise innerhalb von einer Stunde, zwei.
0:03:36–0:03:38
Ja, das ist ein bisschen scheisse. Ich kann bis jetzt nicht.
0:03:39–0:03:43
Ja, das ist wirklich, weil ich da im Loch wohnen. Ich hätte ein bisschen deine Hühnerin verdacht.
0:03:43–0:03:48
Die tun wahrscheinlich heimlich, tun sie irgendwie 8K streamen und dann bricht
0:03:48–0:03:51
es bei dir wieder zusammen. Oder gibt es bei dir so Influencerinnen,
0:03:51–0:03:55
die irgendwie aus dem Dorf hier und wenn ich ihnen Video streamen,
0:03:55–0:03:58
Wenn die anstellen, dann geht Bandbreite.
0:03:58–0:04:00
Aber wenn sie fertig sind, geht es wieder hoch.
0:04:01–0:04:06
Ja, das müssen wir mal herausfinden. Die Tiefe ist vielleicht der Onlyfans-Hotspot.
0:04:07–0:04:12
Ah, okay. Langsam kommen wir dieser Sache auf die Spur.
0:04:12–0:04:19
Ich glaube, das hat schon irgendwie so mit der lüsterne Bauer von nebeneinander und von Onlyfans.
0:04:21–0:04:25
Wahrscheinlich hat das Potenzial. Aber das müssen wir nachgehen.
0:04:25–0:04:29
Und wenn jemand von euch bei Sunrise so ein bisschen drin ist,
0:04:29–0:04:33
könnte er doch mal einen Gefallen machen und schauen,
0:04:33–0:04:40
dass einfach immer am Dienstag vom 20.30 Uhr bis 20.00 Uhr ab 7.00 Uhr bis 20.00
0:04:40–0:04:45
Uhr ab 8.00 Uhr das Internet gut läuft auf der Antenne. Das wäre es doch mal.
0:04:46–0:04:51
Das wäre super, wenn das geht. Oder ich müsste ein Starlink-Abo haben,
0:04:51–0:04:52
das mir etwas finanziert.
0:04:52–0:04:56
Ich bin nicht Elon Musk-Fan, aber Starlink nimmt mich schon mal noch Wunder.
0:04:57–0:04:59
Ja, das wollten wir mal testen. Vielleicht wäre das dann besser.
0:04:59–0:05:04
Ja, das hätte ich gerne mal testet. Ich habe das noch nie live im Einsatz gehabt.
0:05:04–0:05:08
Also ich hatte es ja auf dem Schiff und auch selbst auf dem offenen Meer.
0:05:08–0:05:13
Hast du doch etwa 80 runter, 50 hoch, eine Latenz, dass auch mal irgendwie,
0:05:13–0:05:17
wenn du die CSS auf dem Server musst, das ist okay, aber es ist ja so,
0:05:17–0:05:20
jetzt bin ich mir auch Elon online, Scheisse.
0:05:20–0:05:24
Aber das hast du noch mit 5000 anderen Leuten auf dem Schiff teilen?
0:05:24–0:05:27
Ja, eben, also gut, ich weiss nicht, wie viele Leute auf dem Schiff tatsächlich
0:05:27–0:05:31
das buchen und ich habe dann sogar noch, es gibt das kleine Packchen und das
0:05:31–0:05:34
grosse Packchen, das wird wahrscheinlich auch wieder priorisiert,
0:05:34–0:05:39
aber eben, also so für WhatsApp langt es und eben, ich habe mal als Privatserver
0:05:39–0:05:42
was machen, das geht locker und du könntest auch.
0:05:44–0:05:49
Irgendwie YouTube schauen, das geht durchaus und eben, ich weiss natürlich nicht,
0:05:49–0:05:50
was die denn für eine Bandbreite haben,
0:05:51–0:05:54
wenn ein MSC kommt zum E-Land-U, eben, wir haben so und so viele Leute,
0:05:54–0:06:00
ja, was machst du da, aber es soll gerade nicht so schlecht sein, aber eben,
0:06:01–0:06:06
finde ich doch ein bisschen schade, dass wir da nicht Live-Radio gemacht haben,
0:06:06–0:06:11
wo du auf dem Schiff gewesen bist, weil dann hätten wir so richtig können über den Elon ablästern.
0:06:11–0:06:15
Du blödli, du, du, du, du, du, Chris is disconnected.
0:06:15–0:06:22
Das wäre das interessante Experiment gewesen, ob der Elon zulässt.
0:06:22–0:06:25
Aber ich glaube, wir kommunizieren verschlüsselt, hoffe ich doch.
0:06:25–0:06:30
Also, und jetzt geht es los mit dem Nerdfunk. Übrigens, Nerdfunk 750,
0:06:31–0:06:32
nur, dass ich das auch noch gesagt habe.
0:06:34–0:06:47
Music.
0:06:47–0:06:52
Lässt sich der Tod digital überwinden? Falls ja, welche Daten,
0:06:52–0:06:57
wenn wir dann unseren Nachkommen hinterlassen oder in die Ewigkeit überschäufeln?
0:06:57–0:07:00
Wie schaffen wir das, dass die diese Zeit überdauern?
0:07:01–0:07:04
Und ja, ich habe recherchiert für diese Sendung und habe gesehen,
0:07:04–0:07:09
dass es tatsächlich so etwas gibt wie eine Digital Afterlife Industry.
0:07:10–0:07:14
Wenn ihr wissen wollt, was das ist, müsst ihr dranbleiben. Ich verrate es noch nicht.
0:07:14–0:07:19
Und das heutige Thema, Kevin, Wir haben uns ein wenig am Papst verdankt.
0:07:19–0:07:23
Letzte Woche sind wir darauf gekommen und haben gefunden, wir müssen vielleicht
0:07:23–0:07:28
nicht unbedingt über den Tod, aber viel mehr darüber reden,
0:07:28–0:07:36
was das jetzt eigentlich heisst im Zusammenhang mit dem digitalen Leben, das wir hier führen.
0:07:37–0:07:44
Und was ist deine Erwartung an diese Sendung, nachdem wir uns letzte Woche salopp
0:07:44–0:07:45
auf das Thema geeinigt haben?
0:07:47–0:07:50
Hey, wie immer, ich habe keine Erwartung an diese Sendung. Das ist eigentlich
0:07:50–0:07:55
noch schön. Ich hoffe, das gilt auch für unsere Hörerinnen und Hörer.
0:07:56–0:08:00
Es hat niemand mehr eine Erwartung an diese Sendung. Nein, aber das Ding ist
0:08:00–0:08:04
wirklich, ich habe mehr darüber nachgedacht jetzt diese Woche,
0:08:04–0:08:06
was ich eigentlich noch cool gefunden habe, weil ich so gemerkt habe,
0:08:07–0:08:11
also wir drei wären alle betroffen in irgendeiner Form.
0:08:11–0:08:15
Also ich glaube, wir haben alle einen Blog, wir haben zumindest YouTube,
0:08:15–0:08:21
wir haben irgendwo im Internet Sachen, also wir haben es kommuniziert.
0:08:21–0:08:25
Nicht, es steht etwas in dritter Person über uns, sondern wir haben Sachen ins Internet gestellt.
0:08:27–0:08:29
Du hast ein Buch geschrieben, ich habe ein Buch geschrieben.
0:08:30–0:08:34
Es gibt schon so Sachen, die so rum sind.
0:08:35–0:08:39
Und dann habe ich so überlegt, ja, wer ist denn da eigentlich alles betroffen
0:08:39–0:08:42
bei so Sachen? und es sind Make-of-Hinland,
0:08:43–0:08:49
eigentlich von den Betroffenen, die irgendetwas von sich aus ins Internet gestellt
0:08:49–0:08:51
haben. Es gibt so viele Menschen.
0:08:51–0:08:55
Genau, wir sind ja auf eine Art die erste Datengeneration.
0:08:55–0:09:02
Also viele von unseren Erinnerungen sind digital, also privaten Erinnerungen.
0:09:02–0:09:06
Wir produzieren Unmengen an Daten und wir haben auch schon darüber gesprochen,
0:09:07–0:09:12
wie lange diese Informationen dann zugänglich sind, hangt nicht allein von uns ab.
0:09:12–0:09:17
Wenn du vor 100 Jahren ein Fotobuch gemacht hast, oder auch nur schon von 50,
0:09:17–0:09:22
dann kann man das solange das physisch erhalten bleibt, kann man es konsumieren
0:09:22–0:09:24
und ist es zugänglich, aber,
0:09:24–0:09:28
irgendwann mal dann halt ja, verfallt und so, dann ist es auch vorbei,
0:09:29–0:09:31
aber mit diesen digitalen Daten ist es ein bisschen anders.
0:09:32–0:09:38
Und Digi Chris, hast du dir auch schon überlegt, was du deinen Nachkommen hinterlassen willst?
0:09:38–0:09:41
Egal, sagen wir jetzt mal einerseits privat, aber wir wollen,
0:09:41–0:09:45
Kevin hat es angedeutet, ja dann vor allem auch ein bisschen über die öffentlichen
0:09:45–0:09:48
Daten reden, also all das, was wir YouTuben und schreiben.
0:09:49–0:09:52
Du hast ein Blog, es ist zwar ein bisschen vernachlässigt. Ja,
0:09:52–0:09:53
ich müsste wieder mal irgendwas schreiben.
0:09:54–0:09:58
Also ich habe auch irgendeinen Fall gehabt, also ich sage jetzt in der entfernten
0:09:58–0:10:03
Familie, auch einen, jemand, der halt bei einem Unfall verstorben ist und dem
0:10:03–0:10:07
seine Homepage ist noch lange weiter gelaufen.
0:10:07–0:10:11
Ich habe jetzt halt ja, nicht, ich sage jetzt, seine Partnern würde fragen,
0:10:11–0:10:13
hey, hast du das noch gezahlt?
0:10:13–0:10:18
Aber offenbar hat die Person vorgesorgt, weil die ist also, ich würde sagen,
0:10:18–0:10:19
zwei oder drei Jahre nach dem Tod.
0:10:20–0:10:23
Ist die noch da gewesen? Und in der Regel tust du ja, glaube ich,
0:10:23–0:10:26
so ein Domain für ein Jahr kaufen und irgendwann, wenn du verstorben bist,
0:10:28–0:10:33
ist auch die Kreditkarte weg, das Laststreifverfahren weg, also der muss irgendwas gemacht haben.
0:10:34–0:10:40
Genau, also fangen wir doch mal vielleicht andersrum. gehen wir an die Sachen
0:10:40–0:10:45
von unseren Nachfahren und von denen, die vielleicht allenfalls das lesen wollen
0:10:45–0:10:46
oder vielleicht auch nicht lesen.
0:10:47–0:10:52
Kevin, hast du das Gefühl, wer könnte sich denn in Zukunft zum Beispiel auch
0:10:52–0:10:57
für die Radiosendung da, wo wir als Podcast auch Woche für Woche ins Internet
0:10:57–0:10:59
stellen, wer könnte sich für das interessieren?
0:11:00–0:11:07
Vielleicht Historiker oder unsere Nachfahrerinnen und Nachfahren oder einfach niemand? Was meinst du?
0:11:08–0:11:15
Ich glaube, das ist noch schwierig zu sagen, weil vieles kommt ja erst im historischen
0:11:15–0:11:22
Kontext eine Bedeutung über, dass ich erst irgendwann in Zukunft einen Wert in etwas sehe.
0:11:22–0:11:26
Also wenn ich heute eine wertlose Münze vergrabe und die wird in tausend Jahren
0:11:26–0:11:29
gefunden, hätte sie einen Wert, einfach weil sie tausendjährig ist.
0:11:29–0:11:32
Und ich glaube, es ist mit vielen digitalen Sachen so,
0:11:32–0:11:37
dass man, ich glaube, jetzt gerade in einer Zeit von heute, wo alles so gut
0:11:37–0:11:42
dokumentiert ist, dass das irgendwann, wieso vielleicht auch für Leute spannend
0:11:42–0:11:46
wird, hey, wo ist die Gesellschaft dann gestanden, über was hat man geredet.
0:11:46–0:11:50
Ich meine, für uns ist es nur schon spannend, wenn wir 20 Jahre zurück schauen
0:11:50–0:11:54
und denken, hey, was hat man erzählt über IT, was ist dort passiert,
0:11:54–0:11:57
was ist der Kontext gewesen, vor was haben wir Angst gehabt,
0:11:57–0:11:59
was hat sich gerade entwickelt.
0:11:59–0:12:02
Ich glaube, darum ist es noch mega schwierig zu sagen, wer interessiert es.
0:12:02–0:12:06
Also jetzt in meinem Fall, weil ich halt, ich habe kein Kind und ich glaube.
0:12:07–0:12:12
Also ich weiss nicht, ob mein Neff oder meine Nichten, die interessiert das nicht.
0:12:12–0:12:16
Ich glaube, Kind ist, Familie ist wie nochmal ein anderer Faktor.
0:12:16–0:12:18
Genau, das wäre dann die private Seite.
0:12:19–0:12:22
Und dort ist es auf eine Art, da denkt es mich klar, also ich fände das super
0:12:22–0:12:28
spannend, wenn ich HD-Videos von meinen Urgrosseltern oder schon von meinen Grosseltern habe.
0:12:28–0:12:32
Ich meine, ich habe die gekannt, wo sie, keine Ahnung, wie alt sie gewesen sind,
0:12:32–0:12:36
aber die mal gesehen, wie sie jung waren und wie sie vielleicht Teenies gewesen
0:12:36–0:12:39
sind und wie sie ein Leben hatten,
0:12:40–0:12:44
vor dem Leben, wo ich sie kennengelernt habe, das fände ich super spannend.
0:12:44–0:12:48
Und ich würde auch sagen, Ich bin ja der, der findet, wenn Daten mal da sind,
0:12:49–0:12:53
dann muss man schauen, klar, das macht ein bisschen eine Arbeit, die zu,
0:12:53–0:13:00
aufbewahren und so. Andererseits kann man auch mit relativ wenig Aufwand gigantische
0:13:00–0:13:02
Mengen von Daten am Leben behalten.
0:13:03–0:13:08
Und darum sollte man das eigentlich machen und der Zukunft überlassen, was sie damit machen.
0:13:09–0:13:14
Das sollte wie ein Geschenk sein, das wir unseren Nachfahren machen und die entscheiden dann halt.
0:13:14–0:13:20
Also wenn du ein Geschenk auf den Vatertag überkommst, sonst ist auch deine
0:13:20–0:13:28
Entscheidung, ob du diese Säcke selbst mit dir anleihst oder ob du Caritas in Container rührst.
0:13:29–0:13:38
Digi Chris, wie gehst du daran hin? Fändest du toll, wenn du HD-Videos von deinen
0:13:38–0:13:39
Urgrosseltern anschauen könntest?
0:13:39–0:13:42
Ich habe es mir jetzt überlegt, ich habe auch keine Kids, du hast eine Tochter, also,
0:13:44–0:13:49
gehen wir jetzt mal davon aus, wenn sie mal Mutter wird, bist du noch da und
0:13:49–0:13:54
dann wird man sagen, schau, der Grosspapi hat da eine Radiosendung gemacht.
0:13:56–0:13:59
Was ist denn Radio und das geht noch, aber ich sage jetzt dann,
0:14:00–0:14:06
wenn ihre Tochter mal Mutter wird, dann ja, leider Gott, wirst du wahrscheinlich
0:14:06–0:14:09
nicht mehr da sein, ich auch nicht mehr, ich kenne mich auch nicht mehr und
0:14:09–0:14:12
ob du dann noch irgendein Also das MP3,
0:14:12–0:14:16
eben, Nordfunk 750, kannst du irgendwo noch abspielen.
0:14:17–0:14:21
Ja. Das ist dann die Frage. Also wahrscheinlich, wenn du jetzt halt deine Tageartikel
0:14:21–0:14:24
ausdrückst, die wirst du ja in 100 Jahren noch lesen können. Ja.
0:14:25–0:14:28
Aber nur schon eben mit unserem digitalen, mit der Sprache oder mit dem Video,
0:14:29–0:14:30
ja, das wird vielleicht ein bisschen schwieriger.
0:14:31–0:14:34
Genau, über das Technische, ich weiss nicht, ob wir allzu sehr wollen,
0:14:34–0:14:35
über das Technische reden.
0:14:35–0:14:40
Ich kann dann dazu sagen, wir haben in unseren Shownotes noch einige Links dazu,
0:14:40–0:14:44
weil ich mich mit dem auch schon auf der technischen Ebene beschäftigt habe.
0:14:45–0:14:52
Weil ich bin mal gefragt worden, genau eben um das von so einer Plattform,
0:14:53–0:14:59
die auch die Aufnahmen macht von Leuten, die krank sind, die sterben werden, für ihre Nachkommen.
0:14:59–0:15:03
Und dann hat sie mich gefragt, wie kann man eigentlich dafür sorgen,
0:15:03–0:15:08
kann ich die Leute, die dann für ihre Kinder und Kindeskind so Aufnahmen machen,
0:15:08–0:15:10
wie kann man dann auch ein bisschen erklären,
0:15:11–0:15:15
wie sie diese Aufnahmen wirklich lang haltbar machen.
0:15:16–0:15:19
Und dann habe ich mich da wirklich mit diesen technischen Aspekten beschäftigt.
0:15:20–0:15:23
Ich kann mir dann nachlesen. Und ich bin dort auch eigentlich zum Schluss gekommen,
0:15:23–0:15:28
also die allersicherste Variante wäre eigentlich, wenn du so eine Schallplatte schneiden lässt.
0:15:29–0:15:33
Also zum Beispiel ein audio, also ein analoges Audio daraus machst.
0:15:33–0:15:38
Eine Schallplatte findet man wahrscheinlich sogar in 500 Jahren,
0:15:38–0:15:43
wenn es dass es diese Technologie nicht mehr gibt, kann man hier reverse-ingenieren, wie die funktioniert.
0:15:44–0:15:46
Beim MP3 wird es vielleicht schwieriger.
0:15:47–0:15:50
Das wäre eigentlich eine sehr charmante Idee. Das Problem ist,
0:15:50–0:15:52
dass die Aufnahmen relativ lang werden.
0:15:52–0:15:57
Die können stundenlang gehen und dann sprengt das leider das Verfahren ein wenig.
0:15:58–0:16:02
Aber vielleicht könnte man das mit Spulentonbändern so experimentieren.
0:16:02–0:16:07
Aber das nur so als Randbemerkung, dass ihr die technische Seite nachlesen könnt.
0:16:09–0:16:13
Auch bei den sozialen Medien und so. Da sind wir dann mitten drin,
0:16:13–0:16:16
auch bei der Abhängigkeit von diesen Plattformen.
0:16:16–0:16:22
Und irgendwie, ich meine, wenn ich auf Instagram gehe, ich bleibe immer an diesem
0:16:22–0:16:26
Account hängen, wo historisches Winterthur heisst.
0:16:26–0:16:30
Und da sieht man immer Fotos von Winterthur von vor 20 und vor 40 und vor 50 Jahren.
0:16:31–0:16:35
Und ich finde das super spannend, dass ich dort wunderbar eintauchen kann.
0:16:35–0:16:38
Und wenn ich mir jetzt vorstelle, dass es nicht nur Fotos wären,
0:16:38–0:16:42
Kevin, sondern eben auch irgendwie, was weiss ich was, 3D-Animationen.
0:16:42–0:16:48
Oder so die Google Street View, mit der Timeline, wo du kannst Zeitreise machen
0:16:48–0:16:51
in Google Street View, das ist doch auch grossartig. Geht es dir auch so?
0:16:52–0:16:56
Ich finde das auch noch spannend. Ich habe ja so ein bisschen eine Faszination
0:16:56–0:16:58
überkommen für den Europapark.
0:16:58–0:17:02
Ich kenne eigentlich noch den Europapark. Ich kann jetzt nicht sagen für Freizeitparks.
0:17:02–0:17:05
Für den Europapark. Ich habe jetzt gerade auch diese Woche gedacht,
0:17:06–0:17:08
gibt es eigentlich Videos von den letzten 50 Jahren?
0:17:09–0:17:11
Weil er hat jetzt 50 Jahre oder 75?
0:17:12–0:17:15
Nein, 50. Ich weiss es nicht, auf jeden Fall irgendein Jubiläum.
0:17:16–0:17:21
Und es hat ganz viele Videos, wo man den Europa-Park von 1991 und 1986 anschaut,
0:17:22–0:17:23
wie das da ausgesehen hat.
0:17:23–0:17:26
Und das finde ich halt als Zeitdokument schon noch cool.
0:17:27–0:17:32
Ja, ich auch. Also ich glaube, unsere Nachfahren können uns so gut verstehen,
0:17:32–0:17:38
wie wir keine andere Generation vorher verstehen konnten.
0:17:40–0:17:47
Ich hätte sehr gerne Zeitmaschinen und würde mir das in echt anschauen, wie das früher war.
0:17:47–0:17:50
Aber das können wir ja heute eigentlich, wenn wir es irgendwie schaffen,
0:17:50–0:17:52
damit vernünftig umzugehen.
0:17:53–0:18:00
Nur so als kurze Klammerbemerkung, Digi Chris, welche Ära, wo würdest du zurückgehen,
0:18:00–0:18:02
um zu schauen, wie es wirklich war?
0:18:04–0:18:10
Ich habe es ja erlebt, als ich in meiner Siedlung im Kindesalter war,
0:18:11–0:18:14
weil es rundum eigentlich nichts hatte.
0:18:15–0:18:20
Und wenn ich jetzt die Maschine hätte, würde ich vielleicht noch mal fünf Jahre zurück.
0:18:20–0:18:26
Wie hat es dann ausgesehen, als dort alles nur Wiese war? Ja, genau.
0:18:27–0:18:32
Das war bei mir auch so. Dort, wo ich wohne, war vor 30 Jahren noch Wiese.
0:18:33–0:18:39
Die Häschen sind herumgekoppelt. Apropos, was du noch sagst wegen Google Street View lustigerweise.
0:18:40–0:18:49
Also ich glaube, das Problem, wo ich wohne, hat es eine Schule und da darf ja
0:18:49–0:18:51
Google keine 3D-Aufnahmen machen.
0:18:51–0:18:53
Also da ist wirklich alles blank.
0:18:55–0:18:58
Und ich glaube auch in der Schweiz, auch wenn du jetzt nicht bei einer Schule
0:18:58–0:19:01
bist, die haben relativ wenig historische Aufnahmen.
0:19:01–0:19:05
Und ich sage jetzt auch in Italien teilweise, ob jetzt ein Haf oder irgendein
0:19:05–0:19:10
Agritourismus total am Krachen ist, die haben teilweise 10 Aufnahmen.
0:19:10–0:19:14
Gut, das Agriturismo sieht vielleicht jetzt immer noch gleich aus,
0:19:14–0:19:17
aber ja, vielleicht hat sich der Hafen ein bisschen verändert.
0:19:18–0:19:21
Ja, das ist natürlich auch eine Botschaft, wenn man sagt, es ist wirklich noch
0:19:21–0:19:24
genau wie früher, für die Nostalgiker.
0:19:24–0:19:29
Ja, ich finde das wahnsinnig spannend und ich habe mal einen Artikel geschrieben,
0:19:29–0:19:33
habe ich gesehen, dass Facebook ist auf dem Weg zur digitalen Geisterstadt.
0:19:33–0:19:38
Dort hat man so ausgerechnet, dass wenn es so weitergeht, dann wird es irgendwann
0:19:38–0:19:43
mal auf Facebook mehr tote Accounts haben, also von Leuten, die schon gestorben
0:19:43–0:19:45
sind, weder solche, die noch leben.
0:19:45–0:19:52
Und die haben ja schön den Gedächtniszustand, wo man so ein Konto von jemandem,
0:19:52–0:19:56
der gestorben ist, auch in so einen Erinnerungszustand versetzen.
0:19:56–0:20:00
Man kann ihn nicht mehr beschimpfen oder so, aber man kann alles lesen.
0:20:00–0:20:06
Und das ist auf eine Art noch schön, aber andererseits habe ich es Kevin auch
0:20:06–0:20:10
traurig gefunden, wenn dann von gewissen Leuten einfach das Facebook-Konto noch
0:20:10–0:20:12
übrig bleibt, so öffentlich.
0:20:12–0:20:16
Das ist irgendwie, wird man nicht gerecht, den meisten Personen.
0:20:16–0:20:21
Ich habe das Gefühl, und das müssen wir jetzt auch noch diskutieren,
0:20:21–0:20:24
was ist so die bewusste Entscheidung der Leute?
0:20:25–0:20:30
Ich habe jetzt den Fall, dass ich eine Webseite von einem Menschen,
0:20:30–0:20:33
der gestorben ist, weiter hosten muss.
0:20:34–0:20:38
Das ist ein Auftrag, wo mir die Nachkommen dieser Person gegeben haben,
0:20:38–0:20:42
weil sie gefunden haben, das Werk dieser Person ist wichtig,
0:20:42–0:20:44
wir möchten, dass es wieder online ist.
0:20:44–0:20:48
Aber die Person hat sich nie für das entschieden, die hat das nicht im Testament
0:20:48–0:20:51
festgehalten, das ist niener zu hinterlegen also man hat dann eigentlich für
0:20:51–0:20:52
die Person entschieden,
0:20:53–0:20:59
wir lösen das online ohne dass die Person etwas gewusst hat und ich glaube,
0:20:59–0:21:03
jetzt sind wir ja darauf gekommen auch zum uns mal überlegen wollen wir dann
0:21:03–0:21:05
überhaupt das ganze Zeug,
0:21:06–0:21:09
das wir da gemacht haben, überhaupt noch online?
0:21:10–0:21:13
Oder sind wir, das gibt es ja noch etwa in.
0:21:15–0:21:20
Digitaler Welt, dass irgendeine Podcasts oder YouTube oder irgendwelche Shows,
0:21:20–0:21:26
wo dann irgendeiner rausgeht und sagt, okay, ich möchte jetzt nicht mehr, dass das online ist.
0:21:26–0:21:30
Jetzt müssen wir die ganze Folge oder die ganze Staffel fiddeln,
0:21:30–0:21:33
was immer, muss man jetzt abnehmen, weil ich möchte nicht mehr dort drin sein.
0:21:34–0:21:40
Ja, ich habe da vielleicht eine prägnante Meinung, ich könnte mir widersprechen,
0:21:40–0:21:45
aber ich finde tatsächlich, wenn man nicht das explizit festlegt,
0:21:45–0:21:49
dass es verschwinden soll, dann muss es erhalten bleiben, finde ich.
0:21:49–0:21:56
Und dann kann man nicht, ja, das Internet sollte für mich so funktionieren,
0:21:56–0:21:58
dass eigentlich möglichst viel erhalten bleibt.
0:21:59–0:22:03
Und darum ist es, wie bei den Organspenden, da bin ich auch dafür,
0:22:03–0:22:07
dass man explizit opt-out machen muss und wenn man nichts sagt,
0:22:08–0:22:09
dann ist es automatisch opt-in.
0:22:10–0:22:14
Und ich weiss, auch bei den Organspenden Da sind viele Leute anderer Meinung.
0:22:14–0:22:15
Ich mache mir das fast besser.
0:22:16–0:22:20
Ich bin bei dir, aber jetzt mal schnell wegen dem Facebook-Zeug.
0:22:20–0:22:22
Ich habe auch einen Fall gehabt.
0:22:22–0:22:26
Es war nicht die Familie. Da ist auch jemand verstorben und der hat tatsächlich
0:22:26–0:22:33
auch Page in, wie sagt man, Nachlassmodus gestellt und anscheinend könnte er
0:22:33–0:22:34
doch nachkommen, könnte er noch posten.
0:22:35–0:22:38
Also dort hat es dann tatsächlich so, das ist jetzt ins Grab,
0:22:38–0:22:39
da ist der Blumen schmuck.
0:22:40–0:22:45
Ja und dann gibt es Leute, Ich habe zufällig erfahren, dass er nicht viel mehr
0:22:45–0:22:49
Familie hatte und er ist vermutlich seit drei Jahren tot.
0:22:49–0:22:53
Und du siehst halt immer noch, er hat heute Geburtstag.
0:22:53–0:22:54
Ja genau, das habe ich auch schon gehört. Und du hast immer noch Leute,
0:22:55–0:22:58
alles Gute, alles Gute und ich sage dann ja gut, er ist jetzt verstorben,
0:22:58–0:23:03
ich mache jetzt zack, unfriend, weil es ist irgendwie, also wenn er es nicht will,
0:23:04–0:23:08
Und beim ersten, der es betreut ist, hat es anscheinend tatsächlich gesagt,
0:23:08–0:23:13
ja, wenn ich gehe, du und du, du mein Facebook betreuen, er will dort bleiben.
0:23:13–0:23:18
Also dort ist es tatsächlich, ich weiss nicht, ob es im Testament war oder halt
0:23:18–0:23:21
mündlich, aber beim anderen hat er einfach nicht daran gedacht,
0:23:21–0:23:24
dass er halt mal irgendwo in der Dusche umfallen könnte.
0:23:24–0:23:28
Ja, klar. Und ich bin dann... Dann ist halt, wenn einfach der letzte Post dann
0:23:28–0:23:31
noch irgendein Scheiss ist, der dann vorig bleibt.
0:23:32–0:23:38
Das ist halt auch irgendwie das Problem von diesen Plattformen von Facebook und so.
0:23:39–0:23:41
Aber Kevin, wie siehst es dann du für dich?
0:23:42–0:23:47
Würdest du wollen, dass deine Videos und all deine Blogposts erhalten bleiben
0:23:47–0:23:54
oder findest du, das dürfte dann quasi ausfaden oder verschwinden, sich in Luft auflösen?
0:23:55–0:24:00
Ich habe dort, glaube ich, eine spezielle Einhaltung, weil wenn ich tot bin,
0:24:00–0:24:02
interessiert es mich eh nicht mehr. Ja.
0:24:04–0:24:07
Also, ich habe das gleiche, Organspend, go.
0:24:08–0:24:10
Wenn ich stirbe, meinen Körper, kann man eine Medizin geben,
0:24:11–0:24:11
ich brauche einen nicht mehr.
0:24:11–0:24:14
Mach mit dem, was man will. Wenn ich mir denke, Studenten üben,
0:24:14–0:24:16
kann man Tierfutter drüben machen.
0:24:16–0:24:20
Ich brauche es nicht mehr. Ich habe es benutzt und es ist okay.
0:24:20–0:24:26
Und mit dem Digitalen ist es so, mir ist es eigentlich egal, was mit dem passiert.
0:24:26–0:24:30
Wenn irgendjemand das Gefühl hat, er will das löschen, dann kann man das löschen.
0:24:30–0:24:32
Und ich habe aber für mich herausgefunden...
0:24:33–0:24:39
Ich habe nichts geschaffen, wo ich das Gefühl habe, es hat irgendeine Bedeutung
0:24:39–0:24:42
und müsste jetzt unbedingt weiter bestehen.
0:24:42–0:24:45
Ich habe irgendwie noch schön gefunden. Es klingt schrecklich,
0:24:45–0:24:47
wenn ich das so sage, aber ich habe es eigentlich schön gefunden,
0:24:47–0:24:52
zu sagen, ich war da, ich habe es gut gehabt, aber es ist wie egal.
0:24:54–0:24:57
Ich habe nichts bewirkt, es ist okay. Aber du kannst vielleicht denken,
0:24:58–0:25:00
du hast vielleicht irgendwann mal ein Foto gepostet und jemand hat einfach,
0:25:01–0:25:02
boah, das ist mega schön.
0:25:03–0:25:07
Und dann googelt er halt und merkt er halt auch irgendwann in 50,
0:25:07–0:25:09
80 Jahren, der Kevin Rechsteiner ist gar nicht mehr da.
0:25:10–0:25:14
Aber dann machst du vielleicht, wo immer du bist, jemandem noch eine Freude mit dem.
0:25:14–0:25:18
Und ja, ist mir auch ähnlich, wenn jetzt irgendjemand meinen Blogpost,
0:25:19–0:25:23
meinen Rant irgendwie über U1TV und Mike Schiba in 100 Jahren mal gefunden hat
0:25:23–0:25:26
und es lustig findet, ja gut, have fun.
0:25:27–0:25:32
Ja, ich finde auch, also einerseits bin ich völlig bei dir, Kevin,
0:25:32–0:25:38
und finde, jawohl, wenn wir weg sind, dann sind wir weg und dann haben wir nichts mehr zu berichten.
0:25:38–0:25:43
Und ich finde auch so Leute, die dann versuchen, über ihren Tod heraus zu bestimmen,
0:25:44–0:25:48
irgendwie meinen Wegen, wenn sie viel Geld haben, sollen sie eine Stiftung machen
0:25:48–0:25:52
und dann passiert mit dem etwas Gutes, wieso nicht.
0:25:52–0:25:57
Aber wenn man über den Tod heraus in das Micromanagement verfallt,
0:25:57–0:26:01
was ich auch schon beobachten konnte, das finde ich völlig absurd und finde
0:26:01–0:26:03
einfach dann ist es vorbei.
0:26:03–0:26:06
Aber wenn ich gesagt habe, das alles, was ich geschrieben habe.
0:26:08–0:26:13
Das fände ich auf eine Art noch schön, wenn das wie so ein Angebot ist an Nachwelt,
0:26:14–0:26:16
das sie annehmen kann oder auch nicht.
0:26:16–0:26:19
Wenn es niemand interessiert, kannst du niemanden dazu zwingen,
0:26:19–0:26:23
dass der jetzt findet, ui, schau mal die, was die vor 50 Jahren da,
0:26:23–0:26:26
da haben sie noch geblockt und so. Weisst du, wie toll? Aber.
0:26:29–0:26:36
Dass es vielleicht auf eine Art wie könnte, also eigentlich das ideale Bild
0:26:36–0:26:40
wäre für mich, wenn es so ein winziges, winziges Puzzleteilchen wäre,
0:26:41–0:26:47
in diesem Bild, in diesem Gesamtbild, in diesem Digitalen, wo unsere Nachkommen
0:26:47–0:26:55
erlaubt, diese Generation besser zu verstehen, wie wir alle Generationen vorher verstanden haben.
0:26:55–0:26:58
Das fände ich auf eine Art noch cool und vielleicht ist ja das tatsächlich,
0:26:59–0:27:06
auch dank KI, der jetzt dann auch mit Blogposts und allem mit so Sachen trainiert und lehrt,
0:27:06–0:27:10
sogar wenn die Original-Webseiten nicht mehr vorhanden sind,
0:27:10–0:27:15
hat vielleicht so ein Modell irgendwie ein bisschen etwas daraus gelehrt und
0:27:15–0:27:22
dann ist ja das auf eine Art tatsächlich so in das grosse Puzzle eingeflossen Und das fände ich,
0:27:22–0:27:28
ist das jetzt eine völlig romantisierende Vorstellung oder hat es tatsächlich
0:27:28–0:27:32
so etwas von dieser romantischen Vorstellung, was meinen Sie?
0:27:33–0:27:38
Ich habe mir das mit der KI auch überlegt, was ich noch...
0:27:38–0:27:44
Also nicht jetzt, eben die KI lernt etwas oder kommt etwas mit über meine Blogbeiträge,
0:27:44–0:27:48
aber eigentlich... Wie viele Blogartikel hast du geschrieben, Matthias?
0:27:48–0:27:51
Wahrscheinlich eine Million. Ich bin kurz vor dem Viertusigsten.
0:27:52–0:27:55
Ja eben, also Viertusig. Das ist noch Tramilion. Mega viel.
0:27:57–0:28:03
Digi Chris hat etwa, du hast Hunderte. Ich meine, du gehst auch weiter zurück.
0:28:03–0:28:07
Ich habe auch Hunderte. Ich komme nicht auf Viertusig, aber ich habe Hunderte.
0:28:07–0:28:13
Und eigentlich, wenn ich jetzt an einer KI, die vielleicht ein bisschen weiterentwickelt
0:28:13–0:28:16
ist, aber nicht mehr viel weiter, aber ein bisschen weiter, Jeder kann sagen,
0:28:17–0:28:22
hey, schau mal, was die Person alles geschrieben hat. Schau mal, wer der Mensch ist.
0:28:22–0:28:28
Es gibt ein ziemlich gutes Bild von uns und wahrscheinlich in nicht so weiter
0:28:28–0:28:33
Zukunft gibt es eine Möglichkeit, zu sagen, ich möchte jetzt mit dieser Person interagieren.
0:28:33–0:28:38
Und ich glaube, diesen Gedanken finde ich noch spannend. Da nimmst du eigentlich
0:28:38–0:28:43
genau das mit, Digi Chris, kommst gerade zu Wort, das, was ich gemeint habe
0:28:43–0:28:48
mit der Digital Afterlife Industry, das ist genau in die Richtung,
0:28:48–0:28:53
geht es auf eine Art Spannung, vielleicht auch ein bisschen gruselig, aber ja,
0:28:53–0:28:56
ich finde das eigentlich, mir geht es da auch so, Digi Chris.
0:28:58–0:29:01
Was der Kevin gesagt hat, sehr spannend bei mir wäre halt das Problem,
0:29:01–0:29:05
eben damals wo es echt darum gegangen ist, haben wir jetzt BBC HD, Weiss TV,
0:29:06–0:29:10
und so und eben es ist ja, ich weiss, ich müsste wieder mal was schreiben da
0:29:10–0:29:12
hast du eine gewisse Lücke und dann ist irgendwie die Frage,
0:29:12–0:29:15
eben seit ich jetzt nicht mehr regelmässig blog ist,
0:29:16–0:29:20
in Sachen TV und weiss ich nicht, was so viel passiert aber klar,
0:29:20–0:29:25
wenn man jetzt wie der Matthias so regelmässig schreibt könntest du wahrscheinlich
0:29:25–0:29:28
jemanden ja, vielleicht schon in fünf Jahren einen Avatar von Matthias machen,
0:29:29–0:29:32
und hoffen wir ja nicht, wenn er jetzt nicht mehr da wäre,
0:29:32–0:29:37
dass man dann mit dem Matthias kann irgendwie sagen, was hältst du jetzt von Apple Vision Pro 27?
0:29:38–0:29:42
Genau, genau. Das gäbe wahrscheinlich so auf einer technischen Ebene,
0:29:42–0:29:47
aber ja, genau, mein Privatleben und alles findet in meinem Blog eigentlich
0:29:47–0:29:52
nicht statt und darum gäbe es dort Lücken. Aber ja, genau, das ist das.
0:29:53–0:29:57
Es gibt, Einer hat das zum Beispiel gemacht, ich habe das nicht gelesen,
0:29:57–0:30:03
das kannst du ja fängig auch selber machen, mit so Software,
0:30:03–0:30:05
die Stimmen klonen können.
0:30:06–0:30:11
Wenn du so genügend Aufnahmen hast, Audioaufnahmen kannst du dir durchladen
0:30:11–0:30:17
und dann bilden die Stimmen an und dann kannst du nachher mit dieser Person dich unterhalten.
0:30:17–0:30:22
Und so ist eigentlich auch die Software Replika.ai, das ist so eine.
0:30:23–0:30:31
Eine Plattform, die vor dem KI-Boom schon digitale Gespänze bauen konnte.
0:30:31–0:30:35
Und die ist eigentlich auch aus dieser Idee heraus entstanden,
0:30:36–0:30:43
wo eine Frau, die um ihren toten Partner getrauert hat, ihn wieder zum Leben erwecken wollte.
0:30:44–0:30:49
Digi Chris, ist das schön? Hilft uns das, jemanden zu erinnern?
0:30:49–0:30:54
An uns jemanden zu erinnern oder ist es einfach gruselig und ist es komisch?
0:30:55–0:30:57
Ich würde es aufhängt, wir sagen scary, gruselig.
0:30:58–0:31:00
Ich würde es wahrscheinlich als Scary verwenden. Ja.
0:31:01–0:31:05
Ja, wenn du jetzt tatsächlich sagst, irgendwie, also ich weiss auch,
0:31:05–0:31:08
wo halt meine Grossmami musste sterben,
0:31:08–0:31:11
hast du wahrscheinlich auch mal geträumt, dass ich, ich kann sagen,
0:31:11–0:31:15
so ein schönes Erlebnis ist halt gewesen auf dem Bauernhof, wo wir zusammen
0:31:15–0:31:16
sind, gehen Käse machen.
0:31:17–0:31:21
Und ja, das ist halt nur im Traum und ich möchte es vielleicht nicht jetzt in
0:31:21–0:31:22
einer Farbe überbrüllen.
0:31:22–0:31:26
Das ist doch auch für mich als absoluter Nerd too much.
0:31:27–0:31:32
Ich neige dort auch eher dazu, wahrscheinlich dann zu finden,
0:31:32–0:31:38
das könnte vielleicht die echten und wahren Erinnerungen verfälschen oder überschreiben
0:31:38–0:31:41
oder so ein bisschen trüben auch schon.
0:31:41–0:31:47
Wenn dann so eine Kai, die dann halt eben doch nur einen kleinen Teil von dieser
0:31:47–0:31:49
Persönlichkeit kennt und so.
0:31:50–0:31:55
Aber ja, das ist ein reales Ding und Leute machen das und vielleicht muss das
0:31:55–0:32:00
auch jeder für sich selber entscheiden, Kevin, weil vielleicht jemandem hilft oder.
0:32:02–0:32:05
Vielleicht macht es es auch schwieriger zum Loslassen, könnte ja auch sein.
0:32:06–0:32:10
Ich glaube, man muss sich bewusst sein, dass wenn man ich das jetzt mal ein
0:32:10–0:32:15
bisschen weiter formuliere, aber wenn man ein Künstler ist, wenn man etwas schafft,
0:32:15–0:32:19
was nachher öffentlich ist, dann kann ich eigentlich nur entscheiden entscheiden,
0:32:20–0:32:23
wie ich es veröffentliche und ich kann nicht entscheiden, was nachher die Leute damit machen.
0:32:24–0:32:29
Und ich glaube, dort geht es halt an. Man hat das veröffentlicht und was nachher
0:32:29–0:32:34
damit gemacht wird, das ist aus den Händen von uns.
0:32:34–0:32:39
Ich glaube, wir haben alle das kleine Leben, das wir nicht können,
0:32:39–0:32:43
einen grossen Nachlass verwalten und sagen, was passiert jetzt mit diesen Sachen.
0:32:44–0:32:47
Und ich finde viele Künstler eigentlich cool, die sagen, hey,
0:32:47–0:32:50
ich bin jetzt tot, es ist mir egal, was mit Ich bin super, so kann man auch damit, weil wir wollen.
0:32:51–0:32:55
Geht mir doch auch so. Ich habe allerdings mal noch einen anderen Gedanken gekannt.
0:32:55–0:33:00
Ich habe das Gefühl, vielleicht auf eine Art, wenn man eine Vorstellung hat,
0:33:00–0:33:03
und ich glaube, so geht es ja vielen, eben bei Facebook überall,
0:33:03–0:33:04
wenn sie etwas ins Internet schreiben,
0:33:05–0:33:10
dann ist das da und es wird angeschaut und in einem Tag später ist es weg und
0:33:10–0:33:17
ist von den nächsten Informationenwellen und von den neuen Posts überrollt worden.
0:33:17–0:33:22
Aber wenn wir eine Vorstellung hätten, dass das doch irgendwo gespeichert wird
0:33:22–0:33:26
und vielleicht von einem Historiker in 100 Jahren ausgegraben wird,
0:33:27–0:33:30
dann würdest du dir vielleicht schon überlegen, wie willst du denn,
0:33:30–0:33:33
dass der Historiker in 200 Jahren dich wahrnimmt?
0:33:33–0:33:40
Willst du da so als Proll rüberkommen, die einfach von den Lebern weg irgendwie alle getisst hat und so?
0:33:40–0:33:45
Oder willst du vielleicht doch ein bisschen reflektierter und ein bisschen freundlicher?
0:33:45–0:33:51
Willst du ein bisschen dazu beitragen, dass die Generation nicht als völlige ja,
0:33:52–0:33:59
einfach Troll und Leute, die einfach null Manieren haben im Internet,
0:33:59–0:34:01
willst du dem Bild beitragen?
0:34:01–0:34:05
Aber vielleicht Vielleicht projiziere ich da auch etwas auf diese Leute,
0:34:05–0:34:10
wenn du es gegenüber deinen echten Menschen nicht machst, dann sind dir vielleicht
0:34:10–0:34:13
auch die Historiker in 100 Jahren egal. Ich weiss es nicht.
0:34:13–0:34:16
Jemand eine Meinung? Puh.
0:34:18–0:34:22
Also, dann würde ich sagen, dann sind wir gerade an dem Moment,
0:34:22–0:34:25
wo ich vielleicht noch einwerfe.
0:34:25–0:34:30
Ich habe gerade letztens noch einen Artikel über den Ray Kurzweil gelesen.
0:34:30–0:34:33
Er sagt ja, die Singularität ist near.
0:34:33–0:34:39
Die Singularität ist der Moment, wo eine künstliche Intelligenz superintelligent wird.
0:34:40–0:34:42
Das heisst, sie wird intelligenter als Menschen zusammen.
0:34:42–0:34:47
Das heisst, dass man dann auch vielleicht sein Hirn oder sein Wesen digitalisieren lassen kann.
0:34:47–0:34:53
Und das wäre so der Schritt zu der Unsterblichkeit, zu diesem Transhumanismus.
0:34:53–0:35:01
Und die Chris, die kann du als Transhumaner KI-Avatar, wo der Kind erzählt,
0:35:02–0:35:04
die 200 Jahre, wie schön, dass es war im Jahr 2025.
0:35:07–0:35:11
Wo dann erzählt, wie viele Cocktailen auf dem Kreuzfahrtschiff geholt hat oder so.
0:35:11–0:35:17
Ja, genau. Das ist aber dann wirklich, ich will nochmal, das Wort jetzt nochmal brauchen, Scary.
0:35:18–0:35:23
Scary ist es, Kevin, du hast das letzte Wort, auch Scary für dich oder Transhumanismus
0:35:23–0:35:26
etwas, was dir noch gefallen irgendwie?
0:35:27–0:35:32
Ich würde es sofort ausprobieren. Ich würde gerne mal mit Andy Warhol reden. Ich fände das cool.

Das heutige Thema habt ihr (und wir) dem Papst zu verdanken: Er hat uns unsere Sterblichkeit in Erinnerung gerufen und uns auf die Idee gebracht, über die digitalen Aspekte des Todes zu sprechen: Sollen unsere Daten mit uns verschwinden oder halten wir es für angebracht, sie für die Nachwelt aufzubewahren? Falls ja: Welche Vorkehrungen sind dafür notwendig?

Wir gehen diese Fragen aus unterschiedlichen Blickwinkeln an: Werden sich unsere Nachfahren überhaupt für diese Daten interessieren? Oder sind sie nur interessant für Digitalhistoriker? Müsste die Nationalbibliothek das digitale Erbe erhalten? Oder ist es eh egal, weil in 50 Jahren niemand mehr die heutigen Datenträger lesen und die Formate verstehen kann? Und sind wir – natürlich dank KI – eh bald unsterblich?

Die Links zur Episode

Beitrag: Einfach mal durchgehen! (Gerd Altmann, Pixabay-Lizenz)

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert