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Das war die Ausgabe 79 vom Hörkombinat und wir haben fast eine Punktlandung hingelegt.
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Kevin, schaffen wir eine Pre-Show in 20 Sekunden?
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Das schaffen wir immer. Also, den Hühnern geht es gut.
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Den Hühnern geht es gut. Sie sind hässig und spüren den Frühling, aber es geht ihnen gut.
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Also, das war mal eine Pre-Show, ich sage es euch. Und jetzt geht es los.
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Pünktlich mit dem Nerdfunk.
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Music.
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Nerdfunk,
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Herzlich Willkommen zu Nerdfunk.
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Kevin Rechsteiner und Digi Chris sind zu Hause geblieben und das haben sie auch gut so gemacht.
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Ich würde sagen, wenn ihr anfällig seid für Viren oder Bakterien oder was auch
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immer, dann geht ihr jetzt ein bisschen weg von einem Lautsprecher.
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Aber sonst könnte das allenfalls eine infektiöse Sendung werden.
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Wir haben auch ein schwieriges Thema. Manchmal frage ich mich ein bisschen,
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warum Digi Chris, warum tun wir uns eigentlich immer oder ich bis in dem Fall,
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warum tun ich euch so schwierige Themen aufbürden?
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Da gäbe es ein schwieriges Zeug. Wir könnten hier mal über theoretische Physik reden oder so.
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Könntest du das? Okay. Nein, ich glaube, ich habe irgendwie gekannt.
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Ich habe mich von euch verkannt. Ich weiss auch nicht, wahrscheinlich mehr Glück
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als Verstand damals an dieser Klausur.
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Ich wüsste nichts mehr. Und Kevin, Physik, ein Thema für dich?
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Uff, ich wäre raus. Ich finde es immer spannend, aber ich glaube, ich bin zu dumm.
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Nein, so wird das nicht formuliert. Du bist vielleicht einfach anders gepolert.
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Du bist rechtsdrehend statt linksdrehend und darum hast du keine Physik.
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Vielleicht auch einfach zu dumm. Okay, das tun wir jetzt ein anderes Mal ausquotieren.
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Heute, die Serie, die ich schon wieder ein bisschen gekadert habe mit dir.
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Die Zukunft ist heute, heisst sie. Sie zeichnet die Veränderungen der letzten 25 Jahre nach.
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Und heute haben wir wahrscheinlich das dickste Brett vor uns,
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das wir vielleicht auch in mehrere Schieben verschneiden müssen.
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Also es geht um Kommunikation. Ich fasse es zusammen.
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Im Jahr 2000 haben viele von uns noch von Hand Briefe geschrieben.
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Sie haben vielleicht Fax verschickt. Es gab so die Nerds, die schon gewusst
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haben, was E-Mail war, aber das Telefon war noch wichtig.
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Und heute, 25 Jahre später, schreibt niemand mehr handgeschriebenen Brief.
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Oder Kevin, wann hast du das letzte Mal einen handgeschriebenen Brief geschrieben?
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Vor etwa drei Wochen. Ui. Und was war da Anlass, wenn man fragen darf?
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Ich mache das noch. Okay.
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Ich mache eigentlich recht viel handgeschriebenes Zeug, wenn mir Sachen wichtig
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sind und ich möchte das jemandem sagen, dann ist ein handgeschriebener Brief
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oder eine handgeschriebene Zettel, finde ich etwas Schönes.
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Ja, genau. Und jetzt ist gerade meine ganze Ausgangslage in sich zusammengekramt.
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Digi Chris, kannst du mich retten? Tust du eine Hand, hast du geschrieben,
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Schreiben, Briefe, Kärtchen?
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Apropos, man hat irgendwie gehört, dass Frau von der Leyen an Trump bei der
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Handschrift für ihr schreibt.
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Also ich sage so, ich habe das auch gesourcht.
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Ich habe irgendwie in unserer Trauerkarte geschrieben und da habe ich einfach
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gefunden, dass sie jetzt vielleicht irgendwie eine E-Mail oder so nicht so gut.
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Und ich habe dann halt eine liebe Kollegin gefragt, guck, da ist der Dektor, schreibst du es?
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Weil ich habe wirklich eine absolute Sauklaue und sie hat wirklich eine wunderschöne
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Handschrift. Dann hat sie mir halt das Ding geschrieben.
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Also ja, ich habe es auch gesourcht. Das mache ich jetzt wirklich auch noch bei so Frauen.
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Wolltest du auch nicht jeden Tag eine Trauerkarte schreiben?
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Das stimmt. Das finde ich nicht so schön.
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Das habe ich letztens auch gemacht. Und ich habe es auch geoutsourced an meine
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Tochter. Und die hat das sehr gerne geschrieben von Hand.
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Die hat eine schönere Schrift als du. Ja, das darf ich jetzt nicht sagen.
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Aber sie hat vor allem eine schönere Schrift als meine Frau.
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Aber ich habe eigentlich noch eine schöne Schrift. Also gut. Eben.
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Ein guter Aufhänger für diese Sendung ist ja auch, dass das Skype,
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habe ich letztens ein Mail in meiner Mailbox gehabt und Microsoft sagt, dass Skype,
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wo ja irgendwie so die Speerspitze auch ein bisschen von dieser Revolution der
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Internetkommunikation war, 2003,
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haben wir dank Skype gelernt, über das Internet zu telefonieren.
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Das wird jetzt eingestellt.
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Also das heisst, wir sind wahrscheinlich jetzt da schon in der nächsten Generation
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oder in der übernächsten.
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Das heisst, die Entwicklung in diesen 25 Jahren ist so rasant und ich würde
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schon sagen, es ist unglaublich, auch was an so Kommunikations-Apps wir haben
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gekommen und wieder gesehen.
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Digi, Chris und ich haben einmal eine Sendung gemacht über das Chatten,
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MSN Messenger, ICQ und solche Sachen.
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Das war ja alles schön, aber heute sind wir ganz anders.
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Und gehen wir doch gerade in Medias Res, beurteilen wir das.
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Handschrift schön, aber es ist trotzdem praktischer, wenn wir einfach schnell
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per WhatsApp, per Slack, per...
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Ich habe gehört, dass Teams genau sechs so beliebt von Microsoft.
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Teams gibt es auch noch. Ja, genau.
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Also, wie geht es uns damit? Finden wir das einfach toll oder sind wir auch
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ein bisschen überfordert?
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Jetzt, wer will anfangen? D.Cris? Mach du, Kevin, ich muss dich gerne schnell sammeln.
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Ich kann, also ganz ehrlich, mir ist heute etwas aufgefallen,
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was genau zu dieser Sendung passt, wo ich merke, Das regt mich mega auf.
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Also, ich reagiere relativ schnell auf Nachrichten.
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Ich bin nicht der super schnellste, ich sitze nicht immer am Handy,
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aber ich sage jetzt mal innerhalb von nützlicher Frist, was E-Mail ist,
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also ich reagiere schneller auf E-Mail als auf WhatsApp und auf Sprachnachrichten sowieso.
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Das ist das Schlimmste, was es gibt. Aber eine E-Mail hast du innerhalb von
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3-4 Stunden eine Antwort, sage ich jetzt mal, das ist der Schnitt.
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Jetzt bin ich heute aber an einem Videoprojekt gewesen und jetzt habe ich die
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Geschwindigkeit nicht einhalten können.
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Jetzt haben mir die Leute am Morgen um 8 Uhr eine Mail gemacht,
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ich konnte nicht antworten.
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Dann fangen sie mich an zu terrorisieren und machen, hast du das Mail gesehen
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und oh und oh und ich finde so, hört mal auf. Ja.
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Vielleicht muss ich jetzt an mir arbeiten und einfach langsamer antworten. Mit Brief.
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Das geht jetzt auch nicht. Aber ich habe dann gemerkt, es gibt relativ wenig
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die Momente, wo ich merke, die Geschwindigkeit stresst mich.
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Aber ich verstehe Leute, die sagen, die Geschwindigkeit stresst mich.
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Mich stresst die recht häufig. Und es ist wirklich so, ich bin auch so ein Inbox
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Zero Junkie, was E-Mail angeht. Das heisst, ich vertrage es nicht,
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wenn in meiner Mailbox E-Mails rumliegen.
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Jetzt gibt es ja diese Leute, die haben das am iPhone und die haben da unten
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die Mail-App und die haben irgendwie 30'000 ungelesene Mails.
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Das würde mich umbringen.
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Ich finde, das ist ein Stressfaktor, der intolerabel ist.
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Digi Chris, bist du Inbox Zero oder bist du eher der, der das super ignorieren kann?
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Also ich sage so privat versuche ich das, also klar, die Anzahl gelesene Mails 0,
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ja, wie sagen wir, ungelesene Mails 0, aber ich sage zum Beispiel in den Geschäft,
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unsere Gruppen-Mailboxen von unserem Team, da schauen wir wirklich,
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dass die eigentlich wirklich leer ist, weil dort arbeiten wir wirklich mit Archiven,
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also du tust halt irgendeine Mail in Ordner HR weggeschieben, dann ist es gut.
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Aber ich versuche schon, dass ich Mails auch zeitnah beantworten kann,
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was ich jetzt auch noch angefangen habe.
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Bei jedem Newsletter frage ich mich, braucht es den?
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Ich halte mal irgendwo eine Bekannte, mit dem Bein, wo ich im Spital war,
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dann holst du einen Fleur Obst raus.
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Und dann kommst du von Fleur Obst den Newsletter über. Ja, brauche ich den Newsletter?
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Also ich versuche jetzt so einfach die Anzahl Mails runterzubringen.
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Ja, das ist schon mal eine gute Strategie, aber man sieht schon,
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wir haben uns, und das ist ein bisschen mein Eindruck, den ich von dieser Sendung
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dann auch hatte, wo ich angefangen habe, diese Sachen zusammenzutragen,
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wir haben eigentlich alles gemacht,
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weil es technisch möglich ist, aber wir haben uns nie so richtig überlegt,
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ob es uns gut tut und wie es uns geht damit überhaupt.
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Gerade die rasende Beschleunigung finde ich schon ein Problem.
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Ich finde, es ist eine Qualität statt eine Quantität, ich meine,
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wir erinnern uns noch an SMS, so lange vor Twitter, ein SMS war 160 Zeichel
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gewesen und auf dem ersten Telefon hast du die SMS nicht zusammenhängen,
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du hast also genau sagen müssen,
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komme heute 18 Uhr um die Nacht, bringe irgendwie, keine Ahnung.
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Schockenkuchen mit bis dann... Gross. Und heute eben im WhatsApp schreibst du,
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wie ein Maschinengewehr.
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Was mir aufgefallen ist, als ich mich angefangen habe mit dieser Sache beschäftigen,
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mit dem Thema heute, es ist einfach
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verblüffend, wie komplex die Kommunikationslandschaft heute so ist.
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Es hat angefangen mit dem Skype, das war vor 20 Jahren disruptiv, wie man so schön sagt.
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Man hat dann gelernt, dass man viel günstiger über das Internet telefonieren
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kann, dass man nicht die teuren Tarife zahlen muss, die einem da immer noch
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abknöpft worden sind von diesen Telekom-Unternehmen.
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Da ist die Welt schon mal ein bisschen näher zusammengerückt,
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indem man einfach mit Leuten telefonieren konnte, ohne auf Zeit zu schauen,
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also auch aus freiner Unterhaltung, aus Vergnügen.
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Nicht bloß um wichtige Informationen zu übermitteln, wenn du 5 Std.
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Pro Minute in die USA zahlst, für so eine Verbindung.
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Dann ist es explodiert, was es heute an Varianten von digitaler Kommunikation gibt.
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Man kann in Echtzeit, man kann zeitversetzt, man kann mit Text oder Ton oder Bild,
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audiovisuell, man kann Mischformen, Man kann 1 zu 1 oder 1 zu viele,
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also wir können das Zweite reden, wir reden jetzt das Dritte.
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Aber es gibt auch die Variante von massenmedialer Kommunikation,
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die sieht man bei YouTube zum Beispiel.
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Da kann jeder sein eigener Fernsehstar werden.
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Es gibt eben unterschiedliche Ziele von diesen Kommunikationen.
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Also wenn wir jetzt ein bisschen Theorie machen,
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dann gibt es eben die zielgerichteten Kanäle, wie zum Beispiel WhatsApp oder
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vielleicht auch Slack oder so, das Teams, was schon erwähnt worden ist,
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wo es meistens um geschäftliche Belange geht.
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Aber dann gibt es die sozialen Medien, die mehr einfach die Unterhaltung und
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Zerstreuung drin haben.
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Und so hat es sich unglaublich aufgetan. Und es ist eigentlich,
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du musst fast irgendeinen Informatikabschluss haben, dass du überhaupt nur weisst,
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welches Mittel du jetzt am vernünftigsten würdest einsetzen.
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Das haben wir immer noch nicht so geklärt, oder Kevin? Wir brauchen halt das, was da drin ist.
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Und aber meistens würden wir vielleicht etwas eher brauchen,
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wo nicht ganz so tempo macht oder so vieles ist halt auch abhängig vom gegner ja.
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Genau vom gegner.
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Eben, du hast das, ich weiss nicht, ob du es als Scherz gesagt hast,
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aber es gibt ja auch noch das Microsoft Teams.
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Und das Microsoft Teams ist genau etwas, das hat einfach jeder auf PC gehabt,
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also nutzt einfach jeder das Microsoft Teams.
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Ob es jetzt gut ist oder das Richtige oder ob es ein anderes Tool gibt,
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wird in dem Moment nicht mehr in Frage gestellt, weil Microsoft Teams,
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hey, du kannst chatten, du kannst Dateien aufladen, du kannst telefonieren,
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also nutzen wir einfach Microsoft Teams.
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Und ich glaube, das ist in der Kommunikation halt, ich glaube,
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seit es eigentlich der Markt aufgemacht hat von Messenger.
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Es ist SMS gekommen, dann ist WhatsApp gekommen, dann ist Signal gekommen,
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dann ist Trima gekommen, dann ist Telegram gekommen.
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Jetzt hätten wir wieder den Wunsch, einen zentralen Messenger zu haben.
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Genau. Weil genau das Problem ist, dass es einfach so viele Kanäle gibt.
0:12:50–0:12:54
Und dann muss ich mir immer überlegen, oh, der hat noch ein altes Nokia,
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der muss jetzt wieder SMS machen.
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Und der ist nicht auf WhatsApp und dafür dort.
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Und bei dem haben wir eine WhatsApp-Gruppe, wo 29 Leute drin sind,
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aber der 30 hat halt noch kein WhatsApp. Den müssen wir separat.
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Das ist ein bisschen schwierig und ich glaube, man einigt sich dann einfach
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so auf den grössten gemeinsamen Einen.
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Und das ist dann meistens nicht die Ideallösung, sondern einfach die,
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die dann halt mehr oder weniger das macht, was man sich vorstellt.
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Ja, es ist absolut organisch gewachsen, weil halt all diese Unternehmen,
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man hat das halt eben schon Skype wahrscheinlich gezeigt.
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Das ist ein riesiges Geschäft, also das ist zuerst das Skype von Ebay,
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glaube ich, gekauft worden für sowieso Milliarden und dann hat es 2011 Microsoft
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gekauft für nochmal doppelt so viele Milliarden.
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Also es ist halt auch immer so, die Tech-Konzernen wollten da diese Felder besetzen und.
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Das gehört ja auch zu dieser Sendung. Ich gehe hier zurück und gehe schauen,
0:13:58–0:14:02
wie eigentlich die Science-Fiction-Autoren sich diese Zukunft vorgestellt haben.
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Und das Interessante ist ja wirklich, dass vieles von dem, was wir heute brauchen,
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tatsächlich da gewesen ist als Idee.
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Zum Beispiel die Videotelefonie, die geht recht weit zurück.
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Ich glaube, die bekannteste Geschichte, es gibt schon ältere Ideen,
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die in diese Richtung gegangen sind, aber die bekannteste Geschichte ist von Hugo Gernsback.
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Das Buch heisst Ralf 12 4C 41+. Das ist nicht so ein lockerflockiger Titel.
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Das ist 1911 rausgekommen. Das Buch hat schon sein 114.
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Geburtstag.
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Dort ist die Videotelefonie drin vorkommen.
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Fritz Lang hat in Metropolis 1927 auch Videotelefonie.
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Das war etwas, das die Leute fasziniert haben. Das Fernsehen ist ja auch schon
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aufgekommen und dann hat man eigentlich gefunden, wieso diese Technologien nicht verbinden.
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Beim HG Wells gab es eine drahtlose Kommunikation über irgendwelche leicht magischen
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Kommunikationsgeräte und so.
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Es gab auch so die globalen Netzwerke.
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Muriel Lanzder, A Logic Named Joe, klingt gut, ich habe es noch nie gelesen,
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1946 ist es rausgekommen.
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Dort ist, und das hat mir jetzt der Chat-GPT behauptet, ich weiss nicht,
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ob es stimmt, aber prüfen es nach und schreiben mir das.
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Dort hat es eigentlich so Computer mit einer Wissensdatenbank gegeben, die so vernetzt war.
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Also die Versatzstücke sind alle irgendwie da gewesen, aber wie komplex das
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würde werden, das hat niemand vorausgesehen, oder, Digi Chris?
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Wann hast du gemerkt, Mann, jetzt wird es wirklich anstrengend mit dem Internet?
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Ja, du kannst mich sagen, mit dem Messenger, also ja, Logo mit WhatsApp erreichst
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viel, aber ich glaube, als ich das erste Mal mit dem konfrontiert wurde,
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eine Kollegin so, ja du, mein Freund will kein WhatsApp, auf keinen Fall.
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Aber ich will, ja, was gibt es da?
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Dann nimmst du halt Freema und für mich ist es halt, ja, WhatsApp,
0:16:10–0:16:13
man kann über den Herrn Zuckerberg sagen, was man will, aber es ist halt einfach
0:16:13–0:16:17
für mich auch, wir anderen haben einen IT-Background.
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Es ist einfach das Einfachste, wenn jemand einfach sagt, nein,
0:16:22–0:16:26
das mache ich nicht und wie mein kleines Kind auf dem Boden geht täubeln,
0:16:26–0:16:29
dann dachte ich, ja, dann benutze ich halt Frema, das ist übrigens ein Schweizer
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Produkt, das war ich gerade dort, dort ist Frema relativ neu gewesen.
0:16:33–0:16:37
Ja, also wir brauchen die Frema genau aus dem Grund, weil wir...
0:16:37–0:16:41
Nicht, dass Herr Zuckerberg weiss, wenn wir wieder in unserer Sendung über ihn
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schnöden, also ja, genau.
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Ich glaube, wir haben uns riesenmässig überfordert mit all diesen Kommunikationsmitteln.
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Ich erinnere mich an YouTube, das hat man auch so belächelt,
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aber heute ist das eine riesige Plattform, die eigentlich dominiert.
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Und wir mussten im Zug auch all diese popkulturellen Sachen lernen,
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wie was ist ein Shitstorm, was ist ein Influencer und was ist ein Meme, das viral geht und so.
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Aber eben noch schnell, Influencer, wenn man jetzt denkt, ich glaube,
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eines der ersten YouTube-Videos war irgendein Aff, der im Zoo halt hier mit Tanz hat. Irgend so was.
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Und wenn du denkst, es gibt Leute heute, die von YouTube leben können und auch
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so sehr gut leben, Also wie irgendwie ein Schweizer Konzernchef verdient,
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das finde ich jetzt auch relativ deftig, weil ich habe gesehen,
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du hast das Wort Influencer ein paar Mal gebraucht.
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Es tut mir leid, ich entschuldige mich dafür.
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Es ist etwas, wenn man jetzt denkt, wo das YouTube aufgekommen ist,
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wenn man denkt, hey, da macht mal eine Video,
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sitzt er einfach eines vor einer Kamera oder zum Beispiel, glaube ich, iJustine, ja,
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this is my new Apple Watch, lalalala und hat dann halt irgendwie zwei Millionen
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Views und wahrscheinlich mehr als wahrscheinlich so ein Bauarbeiter in drei Monaten verdient.
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Ich finde das wirklich verblüffend. Ich habe ja nie wirklich eine YouTube-Karriere angestrebt.
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Aber Kevin kann da vielleicht noch ein bisschen mehr dazu erzählen,
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was es ist, wenn man ein Star auf YouTube ist.
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Ich glaube, unser Problem, Kevin, dass wir nie jetzt so richtig zu den ersten
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Gilden vorgestossen sind, ist, dass wir immer viel zu perfektionistisch waren.
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Also du, deine Videos, auch wunderschön mit,
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mit Drohnenflüge und Schnitt und alles.
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Und wenn ich den YouTuber aus meinem Bekanntenkreis frage, der sagt, er mache das nie so.
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Er macht einen Take für seine Videos.
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Wenn er sich in den ersten 30 Sekunden nicht verspricht, dann nimmt er das Video
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auf und schnipselt hinten und vorne etwas weg.
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Und dann wird es so veröffentlicht, wie es zu dieser Kamera auskam. ist.
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Und das ist schon eigentlich, ja, ist das jetzt besser?
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Ist es echter oder authentischer? Oder könnte man sich nicht schon auch ein
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bisschen mehr Mühe geben, Kevin?
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Ich weiss es halt nicht. Ich glaube, bei mir hat vieles nicht funktioniert.
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Also eben Bekanntheit hat nicht funktioniert, weil ich mein Zeug mache und mir
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sind die Zuschauer eigentlich egal. Und der geht halt wie nicht.
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Und viele Leute folgen dir dann halt.
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Vielleicht auf Instagram Hühner posten und nachher hat es Hühner und nachher
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kommen Autos und nachher kommen Menschen und dann kommt das Kino und das ist wie nicht so gut,
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weil die Leute wollen immer das Gleiche haben und sie folgen dir dann das habe
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ich gemerkt, das grösste Fachstum hatte ich als ich meine Tiny House Sachen
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gemacht habe, weil die Leute wollten in welcher Tiny House schauen wollte.
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Und dann ist das so etwas verflossen, weil halt alles andere auch noch reinkommen
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ist. Und dann hängt man, du kommst gar nicht mehr mit, was passiert.
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Und das überfordert die Leute dann ein wenig. Aber dort muss man sagen,
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bei den Tiny Houses hast du eigentlich eine Chancen vergeben.
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Dort hättest du den Tiny House Influencer werden können.
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Von der Schweiz. Voll. Also das könnte ich, ich könnte das immer noch.
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Du könntest das Tiny House komplett zerlegen und dann könnte ich,
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uh, jetzt mache ich ein Feuer, weil jetzt ist es ein bisschen kalt und jetzt
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können wir noch zusammen etwas kochen und jetzt habe ich noch mein Gärtchen,
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schaut hier, pflanze und ich bin Selbstversorger und jetzt soll ich noch über
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das Wasser reden und über Strom
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und dann könnte ich das Gleiche in zwei Monaten nicht wieder erzählen.
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Mir wäre einfach extrem langweilig.
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Ja, genau. Ich finde, meine Ansprüche sind vielleicht auch zu hoch.
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Wenn man schon das Internet dazu braucht, um die Aufmerksamkeit von den Leuten.
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Auf sich zu ziehen, muss man ihnen doch auch etwas bieten.
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Digi Chris, du jemals Karrieren als Shipfluencer.
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Oder gibt es das? Das gibt es doch. Gibt es.
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Wir hatten mal Matthias Mohr, der... Ja, ich erinnere mich.
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Es gibt den Franz Neumeyer und die kommen dann wenigstens gratis auf die Schiffe.
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Und da erwarten wir halt, dass das Schiff zeigt und anscheinend darf man auch
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mal sagen, ja, finde ich jetzt nicht schön. Das gibt es.
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Selbst im deutschsprachigen Raum, der Mohr hat glaube ich auch ziemlich viele
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Abonnenehnte. Ich glaube, er lebt davon.
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Er macht es nicht. Es gibt halt noch Schifffluencer, die noch ein Reisebüro
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haben, das gibt es auch, aber da kann man schon davon leben.
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Aber da musst du wahrscheinlich wirklich einiges machen und eben so ein Schiff
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tatsächlich in einem Rundgang aufnehmen, das ist dann auch viel Arbeit.
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Da musst du halt anstatt am Pooldeck sitzen, machst du mal ein Konzept,
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ein Video schneiden, ein zweistündiges. Die machen dann nicht nur einen Take.
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Das wissen wir alle. Das ist Knochenarbeit.
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Um langsam uns zu überlegen, wo das eigentlich herinführt.
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Mein Eindruck ist einfach, wir haben so viele Kommunikationsmittel wie noch nie.
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Also erinnert euch, wann ist die Briefpost aufgekommen? Wir mussten eine Woche
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warten, bis die Antwort gekommen ist.
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Wir haben so viele Kommunikationsmittel wie noch nie, aber wir verstehen uns
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so wenig wie noch nie. Oder ist das zu kulturpessimistisch?
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Ist das jetzt einfach der alte Mann, der über die Welt lästert,
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wenn er sagt, es hätte eigentlich im Schnitt nicht so viel gebracht,
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was er so, ich sage jetzt ein grosses Wort, Völkerverständigung angeht. Kevin, was meinst du?
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Du bist doch so schamigena, so ein bisschen für so Sachen zu haben, Kulturpessimismus.
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Ich glaube im Fall nicht.
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Ich glaube, ich gebe ja noch eine KV-Schule und das sind 16,
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17, 18-jährige Menschen,
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Und da sagt man ja, die können nicht mehr miteinander kommunizieren,
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weil nur noch Emoji und all diese Sachen.
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Und was ich aber feststelle, was sich verändert hat, ist, sie sind viel feinfühliger
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geworden, sie nehmen viel schneller etwas wahr, sie können es aber fast nicht aushalten.
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Sie sind sich die direkten Gefühle, die du in einem Gespräch hast,
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wo du etwas aushalten musst, wo du etwas ausdiskutieren musst und anstehen,
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das sind sie sich nicht gewöhnt.
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Also sie sind in dem eigentlich viel unsicherer geworden, obwohl es eigentlich
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im Raum, wo eine Stimmung drin ist, mega gut lesen können.
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Aber sie sind nicht wohl in dem. und ich merke manchmal, wenn sie mir schreiben
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auf WhatsApp oder im Teams und sie stellen mir eine Frage und ich gebe nicht gleich Antwort,
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also auch, ich sage jetzt nicht bis wann müssen wir die Aufgaben abgeben sondern
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eine persönliche Frage, die ein bisschen weitergeht, sie müssen etwas wissen
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oder sie haben irgendein Problem.
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Dann, sie stellen mir die Frage und sie sehen, ich habe es gesehen und dann
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kommt nach 10 Minuten ein Fragezeichen im Sinn von,
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wieso hast du noch nicht geantwortet, du hast es ja gesehen.
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Also das Aushalten, ich habe jetzt etwas gefragt, ich möchte jetzt etwas haben, das haben sie Mühe.
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Ist das jetzt zu laienpsychologisch, wenn ich sage, das hat vielleicht genau
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damit zu tun, dass irgendwie Grenzen zwischen privat und öffentlich völlig verwischt worden sind?
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Nein, das glaube ich, das ist das. Ja.
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Interessante Erkenntnis. Digi Chris, ich habe auch noch eine für dich.
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Ich habe bei der Vorbereitung auf die Sendung von dieser Dunbar-Zahl gelesen.
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Und diese Dunbar-Zahl besagt, das ist ein Psychologe, Robin Dunbar,
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hat die entwickelt und gesagt.
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Wir Menschen haben eine eingebaute kognitive Grenze an die Zahl von Leuten,
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mit denen wir soziale Beziehungen unterhalten können.
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Also fünf enge Freunde und 150 Beziehungen sind gut.
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Aber wenn es darüber ausgeht, überfordern wir uns damit.
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Und das wäre, könnte man genau auf die sozialen Medien auslegen,
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dass die eigentlich uns genau wegen dieser inneren Beschränkung,
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dieser Limite, die wir eingebaut haben,
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ständig überfordert. Was haltest du von dieser Theorie?
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Ja, etwas eben. Auf Facebook hast du 300 Freunde, aber was ist ein Freund?
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Der eine von denen hast du wahrscheinlich noch nie gesehen und der eine ist dein bester Freund.
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Wenn du halt wirklich mal das Problem hast, hast du Leute, der deutschen Namen,
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eins am Morgen an, hey ich muss jetzt mit dir reden, es ist das und das passiert.
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Aber dort ist eben auch Friend und ich habe im Geschäft mal eine Diskussion
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gehabt, eben das ist meine Freundin, aber ist das eine Freundin,
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die ich vielleicht zu weisem werde, oder ist es einfach eine Freundin, eine Kollegin.
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Und das Lustige ist, im Englisch hast du ja Friend und Girlfriend.
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Also einfach so was, das ist jetzt gerade diese Woche mal aufgekommen.
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Ich habe 300 Freunde auf Facebook, da hast du Leute, die nicht einmal so prominent
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sind, die 3'700 Freunde haben.
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Wahrscheinlich würde jeder von denen im Real Life erkennen.
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Ja, das garantiert nicht, da bin ich schon sicher.
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Brauchen wir einfach noch etwas mehr Zeit, um uns mit diesen neuen Möglichkeiten anfreunden?
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Kevin, werden wir da besser drin mit diesen Kommunikationsmitteln umzugehen,
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indem man vielleicht auch jeden von uns lernt, dass man das E-Mail auch mal
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wirklich liegen lassen ohne dass es etwas bedeutet?
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Ich glaube, es braucht eine nächste Generation, die wieder anders mit dem umgehen wird.
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Und wo ich jetzt halt auch sehe, dass ich glaube eine Zwischengeneration bei
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der Cookie-Banner hat immer alle akzeptieren gedruckt und meine Schüler gedrucken
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kategorisch einfach mal alle ablehnen. Das ist bei denen einfach drin.
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Ja, das habt ihr voll drin und ich glaube, es braucht wie für jedes Problem.
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Wieder eine neue Generation, die wieder anders mit dem umgeht.
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Die wieder herausfindet, wie möchten wir jetzt funktionieren?
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Und wahrscheinlich braucht es auch da eine neue Generation, die dann vielleicht
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wieder anders mit der Sache arbeitet und nur noch mit Emojis schreibt oder gar
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nicht mehr mit Emojis schreibt und wieder keine Ahnung.
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Kaligrafie. Schöne Sätze formuliert. Ja, genau. Vielleicht.
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Ich habe auch noch ein bisschen geschaut, was das angeht. Ich habe also in der
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NZZ 2018 Artikel gefunden, im Tag in 2024 und in der Bilanz 2023,
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wo jedes Mal ist die Rückkehr von der Handschrift verkündet worden.
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Also es besteht Hoffnung, Digi Chris, du musst vielleicht doch auch mal deine
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Handschrift, dass sie noch ein bisschen schöner wird.
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Und ja, also wenn ihr ein Feedback habt auf die Sendung, gerne auf nerdfunk.stattfilter.ch,
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das geht fast nur digital, aber handgeschrieben,
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Turnerstrasse 1 in 8400 Winterthur könnt ihr uns.
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Ihr habt schon lange nichts mehr bekommen.
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Das stimmt, ich habe letztens beim Tag einen richtigen Brief bekommen und ich
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habe das auf Facebook gepostet und es hat eine riesige Aufruhr gegeben.
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Also wir sehen, wir sind nicht die Einzigen, die uns über die Entwicklung Gedanken machen.
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Aber das ist es mal gewesen und wir müssen schauen, dass wir die Sendung ein
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bisschen weniger aufwendig werden, die Zukunft ist jetzt.
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Aber bis dann, eine gute Zeit. Macht's gut, ciao zusammen.
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Music.

Die Zukunft ist heute: Das ist die neue Serie im Nerdfunk, in der wir der Frage nachgehen, wie sehr der technische Fortschritt unser Leben in den letzten 25 Jahren verändert hat. Heute bohren wir ein so dickes Brett, dass es gut sein kann, dass wir mehrere Anläufe nehmen müssen, um überhaupt ein Löchlein in die Oberfläche zu bekommen.

Es geht um die Kommunikation: Vor 25 Jahren war für die meisten von uns der Festnetzanschluss das Kommunikationsmittel der Wahl – auch wenn die Nerds unter uns schon Mais geschrieben und gechattet haben. Beliebt war auch das Fax, und wer handschriftliche Briefe verschickt hat, war kein völliger Exot.

Dann kamen SMS und Messenger und die ersten sozialen Netzwerke, für die wir ursprünglich nicht einmal eine allgemeingültige Bezeichnung hatten. Mit Youtube entstand vor genau zwanzig Jahren ein Massenmedium, mit dem jeder zum Star werden kann – oder sich durch eine ungeschickte Veröffentlichung bis auf die Knochen blamiert. Im Zug dieser Entwicklung mussten wir uns nicht nur an viele neue Apps wie Zoom, Snapchat, Slack, Discord, Tiktok und Threads gewöhnen, sondern auch an Phänomene wie Influencer, Memes, virale Posts und Shitstorms.

So viele Kommunikationsmittel – und so grosse Probleme, uns untereinander zu verstehen: Wir analysieren nüchtern, ohne Kulturpessimismus und nur mit einer kleinen hobbyphilosophischen Anwandlung, ob wir uns zu sehr auf das technisch Machbare und zu wenig auf das menschlich Sinnvolle konzentriert haben.

Einige Links zur Episode

Beitragsbild: Bei dem war wenigstens irgendwann mal Sendeschluss (JD X, Unsplash-Lizenz).

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

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