Transkript anzeigen (falls vorhanden)

00:00–0:00:13
Music.
0:00:13–0:00:18
Eigentlich ist das Nerdfunk-Jahr 2024 mit der letzten Sendung von unserem digitalen
0:00:18–0:00:21
Realitätsabgleich vor einer Woche zu Ende gegangen.
0:00:22–0:00:26
Aber ihr erinnert euch wahrscheinlich, wir haben eine kleine Abstimmung darüber
0:00:26–0:00:30
abgehalten, ob wir die beiden Interviews ausstrahlen sollen,
0:00:30–0:00:33
die ich am 25. November aufgenommen habe.
0:00:34–0:00:39
Hier hat Google Zürich einen Presseanlass abgehalten und es hat etwas zum Feiern
0:00:39–0:00:43
gegeben, nämlich das 20. Jubiläum vom Standort Zürich.
0:00:44–0:00:48
2004 hat der Suchmaschinenkonzern diesen Standort gegründet,
0:00:48–0:00:52
vor allem um bei der ETH Informatiknachwuchs zu rekrutieren.
0:00:53–0:00:57
Und weil meine Kollegen gefunden haben, sie wollen diese Interviews hören,
0:00:57–0:01:00
gibt es heute also eine Bonus-Folge vom Nerdfunk.
0:01:00–0:01:05
Ein kleines Weihnachtsgeschenk von uns, aber eines, das von einem Disclaimer
0:01:05–0:01:08
einem Haftungs-Ausschluss begleitet wird.
0:01:08–0:01:12
Es ist nämlich so eine Sache mit diesen Tech-Konzernen. So richtige Karten schauen
0:01:12–0:01:14
lassen sie uns dann doch nicht.
0:01:14–0:01:18
Sie sagen nur das, was sie uns sagen wollen. Und eben nicht,
0:01:18–0:01:21
was die nächste grosse Innovation wird sein.
0:01:21–0:01:23
Als Journalist muss ich damit leben.
0:01:24–0:01:27
Und manchmal ist vor allem auch das interessant, was nicht gesagt wird.
0:01:28–0:01:32
Also jetzt die beiden Interviews. Zuerst rede ich mit Martin Bäumel.
0:01:32–0:01:37
Er ist Director of Software Engineering und arbeitet an Google Gemini.
0:01:38–0:01:42
Ich bin Martin Bäumel, ich bin einer der Entwickler an Gemini.
0:01:42–0:01:48
Gemini KI, ich bin ja derjenige, der immer ein bisschen über Gemini gelästert
0:01:48–0:01:54
hat, weil mein Eindruck war, im Vergleich zu OpenAI ist er immer ein bisschen
0:01:54–0:01:56
begriffsstutziger im Vergleich.
0:01:57–0:02:00
Ist das böse? Habe ich einfach die falschen Fragen gestellt?
0:02:00–0:02:06
Oder würdest du sagen, ihr hattet noch Aufholbedarf am Anfang gegenüber JetGPT?
0:02:08–0:02:12
So würde ich das jetzt nicht sagen. Also ich denke, wir haben da natürlich unseren eigenen Ansatz.
0:02:19–0:02:23
Gerade in letzter Zeit, aber jetzt in den letzten Wochen, wenn man guckt,
0:02:23–0:02:30
es gibt sogar externe Vergleiche, sind jetzt durchaus unsere Modelle auf dem Spot, auf der Nummer 1.
0:02:31–0:02:34
Und das, denke ich, wollen wir natürlich auch weiter verfestigen.
0:02:34–0:02:38
Was sind eure Stärken oder die Stärken von Google, von Gemini,
0:02:38–0:02:40
was könnt ihr besser als alle anderen?
0:02:42–0:02:46
Ich denke wir haben natürlich eine eine großartige community
0:02:46–0:02:49
innerhalb von google aber auch in der
0:02:49–0:02:57
schweiz die kollaboration mit der eth funktioniert wirklich super und ich denke
0:02:57–0:03:01
dass das eine der stärken die wir auf die wir uns auch in zukunft besinnen werden
0:03:01–0:03:08
wir haben uns schon mal gesehen als Gemini so verknüpft wurde mit anderen Google-Diensten,
0:03:08–0:03:12
Google Maps und ich glaube, Gmail war da dabei und so,
0:03:12–0:03:18
geht es weiter in die Richtung, also das finde ich ja immer eigentlich noch etwas.
0:03:19–0:03:21
Wo es mir noch ein bisschen fehlt.
0:03:21–0:03:27
Also eben, ich kann gerne meine KI zu Hause fragen, wie ich irgendwas bewerkstellige,
0:03:27–0:03:31
aber wenn sie direkt an meinem Computer sitzt, könnte sie es ja eigentlich auch
0:03:31–0:03:36
direkt für mich tun, wenn ich irgendwas umkonfigurieren habe,
0:03:37–0:03:39
ein anderes Hintergrundbild oder so, wieso macht es sich nicht gleich?
0:03:39–0:03:40
Denkt ihr in die Richtung?
0:03:41–0:03:46
Also ich glaube, die Integration mit anderen Diensten und anderen Tools ist
0:03:46–0:03:47
sicher ein aktuelles Thema.
0:03:47–0:03:53
Haben wir auch schon einige, du hast ja angesprochen mit Maps und YouTube und so weiter.
0:03:53–0:03:58
Das ist ein sehr wichtiges Gebiet, denke ich, und da werden wir auch weiter ran forschen.
0:03:58–0:04:06
Ja, spannend fand ich heute bei der Vorführung, dass du hast ja dann so gesprochen
0:04:06–0:04:11
mit der Kai, hast dir so Weihnachtsgeschenke und so raussuchen lassen.
0:04:12–0:04:16
Für mich klingt das immer, wenn ich die höre, immer so ein bisschen,
0:04:16–0:04:20
auch wenn sie perfekt Deutsch spricht, irgendwie klingt für mich ein bisschen
0:04:20–0:04:23
der Amerikaner durch. Das kann was Kulturelles sein.
0:04:23–0:04:26
Ich könnte es noch nicht mal richtig festmachen.
0:04:27–0:04:31
Geht dir das ähnlich? Weißt du, wovon ich spreche?
0:04:31–0:04:37
Oder ist das vielleicht etwas, wo man sagen kann, man muss nicht nur die Sprache
0:04:37–0:04:40
anschauen, sondern auch irgendwie vielleicht die kulturellen Eigenheiten,
0:04:40–0:04:44
dass sich so eine KI in der Schweiz ein bisschen mehr nach Schweizer anhört?
0:04:47–0:04:53
Es wird sich so aufgefallen, aber ich denke, vielleicht sicher in allen Bereichen,
0:04:53–0:04:56
ich habe vorhin auch schon gesagt, es gibt noch Luft nach oben,
0:04:56–0:04:58
auch wenn es schon sehr natürlich ist.
0:04:58–0:05:02
Ja, auf einer Fälle. Ich denke, das sind alles Bereiche, an denen wir weiter
0:05:02–0:05:08
arbeiten, um das noch natürlicher und vielleicht auch noch kulturell relevanter zu gestalten.
0:05:11–0:05:16
Wo würdest du sagen, wenn du persönlich die KI brauchst, wo findest du,
0:05:16–0:05:21
ist die wirklich in deinem Alltag angekommen? Oder brauchst du sie so?
0:05:22–0:05:26
Sprichst du täglich? Ja, absolut. Ich spreche sicher täglich viele Male mit
0:05:26–0:05:29
Gemini. Nicht nur beruflich, sondern auch privat.
0:05:29–0:05:33
Also gerade wenn es um Brainstormen geht oder kreative Projekte.
0:05:33–0:05:37
Das ist ein guter Partner. Also ein Sparring-Partner. Genau.
0:05:39–0:05:43
Aber auch, also ich bin ja Entwickler und schreibe viel Code,
0:05:43–0:05:44
das mache ich auch privat.
0:05:45–0:05:49
Das wäre jetzt noch so ein anderes Gebiet, wo mir die KI einfach dann hilft,
0:05:49–0:05:54
auch Projekte anzugehen, die vielleicht sonst zu groß wären oder für die ich
0:05:54–0:05:58
keine Zeit hätte, aber dann mit der KI zusammen ist das dann bewältigbar.
0:05:58–0:06:03
Und das, denke ich, ist jetzt für mich das, was ich mache, aber quasi das gleiche
0:06:03–0:06:06
Konzept gilt sich ja auch für viele andere Bereiche. wenn man jetzt bestimmte
0:06:06–0:06:12
Hobbys hat und mehr darüber lernen möchte oder quasi Hilfestellung haben möchte jetzt gerade.
0:06:12–0:06:15
Bei dem Schritt bin ich nicht weiter gekommen. Was muss ich denn jetzt machen?
0:06:16–0:06:19
Ein schnelles Foto machen und die KI fragen, wie es denn da weitergeht.
0:06:19–0:06:23
Das ist ein enormer Beschleuniger für viele Sachen und das denke ich ist in
0:06:23–0:06:27
vielen Bereichen schon praktisch anwendbar.
0:06:28–0:06:32
Wie würdest du sagen, wenn du selbst was entwickelst, Code schreibst,
0:06:32–0:06:36
wie viel Wie viel schneller bist du mit KI-Hilfe?
0:06:38–0:06:41
Also, ich weiß nicht, ob man das so quantifizieren kann.
0:06:43–0:06:47
Aber durch die KI, denke ich, bin ich sehr viel ambitionierter an den Sachen,
0:06:47–0:06:50
die ich herangehe, also gerade auch Bereiche, mit denen ich mich vielleicht
0:06:50–0:06:53
nicht so auskenne, wo ich dann sagen würde, okay, da müsste ich jetzt erst 10
0:06:53–0:06:56
Stunden mich einlesen, da kann ich quasi einfach direkt losstarten.
0:06:57–0:07:00
Also, du traust dich an Bereiche heran, wo du sagen würdest,
0:07:01–0:07:06
Einfach so müsste ich jetzt zuerst vor 20 Jahren ein dickes Buch gelesen.
0:07:06–0:07:09
Da müsste ich jetzt erstmal in die Bibliothek gehen und das nachlesen.
0:07:09–0:07:14
Und erst dann könnte ich anfangen. Das hören wir auch von uns.
0:07:17–0:07:22
Ah, spannend. Noch nicht mal, weil eben häufig könnte ich mir ja vorstellen,
0:07:22–0:07:25
kommt dann der Chef und sagt, jetzt hast du die KI, jetzt muss das doppelt so
0:07:25–0:07:30
schnell gehen, aber dass es nicht mal unbedingt der richtige Ansatz wäre von
0:07:30–0:07:31
dir aus, sondern dass man sagen könnte,
0:07:32–0:07:36
du kannst mehr ausprobieren und, äh, spannend. Ja, genau.
0:07:38–0:07:44
Und so der Moment, dass du das Gefühl hättest, okay, egal was ich alles weiss
0:07:44–0:07:48
und kann, die KI kann es besser, dass es irgendwie so auch was Einschüchterndes hat.
0:07:50–0:07:53
Den Moment gibt es nicht, dass du findest. Ich denke, die KI,
0:07:54–0:08:00
so wie wir sie auch programmieren, soll immer der Partner sein, der einem hilft.
0:08:00–0:08:06
Also jetzt nicht die, und das ist auf die egal, auf welcher Stufe.
0:08:06–0:08:09
Wenn man gerade irgendwas Neues lernt, also ein Gebiet hat, mit dem man sich
0:08:09–0:08:12
nicht so auskennt, dann hat vielleicht eher so der Mentor, wenn man es ein Spezialgebiet
0:08:12–0:08:13
ist, mit dem man sich sehr gut
0:08:13–0:08:18
auskennt, dann auch eher als Coach oder als Sparringpartner interagiert.
0:08:18–0:08:22
Also sollte eigentlich nie einschüchtern sein.
0:08:22–0:08:27
Okay, aber verstehst du, wenn jemand vielleicht aus dem Bekanntenkreis,
0:08:27–0:08:33
der was ganz anderes macht und da vielleicht auch die Skepsis gegenüber der KI hat und sagt, hey,
0:08:33–0:08:37
ich weiss nicht, ob die dann demnächst meinen Job macht oder so,
0:08:37–0:08:43
dass du dann fast auch ein bisschen als Sündenbock herhalten musst für natürlich
0:08:43–0:08:46
eine viel grössere Entwicklung, aber dass man dir sagt, hey,
0:08:47–0:08:51
ihr mit Google, ihr seid ja da auch mitbeteiligt an dieser gesellschaftlichen Entwicklung.
0:08:52–0:08:55
Wo man kaum mehr hintendrein kommt?
0:08:55–0:09:00
Also ich denke, die wird sicher eine gesellschaftliche Entwicklung geben.
0:09:01–0:09:03
Haben wir auch jetzt gerade gehört, wie wichtig es ist,
0:09:03–0:09:14
sich weiterzubilden und KI als Tool und als Werkzeug zu erlernen und mitzunehmen
0:09:14–0:09:17
und für sich zu gewinnen.
0:09:18–0:09:22
Und ich glaube, da besteht einfach eine enorme Chance für die Schweiz,
0:09:23–0:09:29
für die Menschheit quasi, da enorm davon zu kommen.
0:09:29–0:09:34
Dann versuchst du da immer auch quasi positiv die Leute vielleicht zu begeistern.
0:09:35–0:09:38
Ja, absolut. Weil eben ich sehe das auch bei uns natürlich eben,
0:09:38–0:09:43
da gibt es im Journalismus gibt es Leute, die sind seit Uhrzeiten dabei,
0:09:43–0:09:45
haben noch auf der Maschine getippt, oder?
0:09:45–0:09:48
Und die finden jetzt ist das wirklich eine
0:09:48–0:09:51
gute entwicklung und da gibt es natürlich auch die tour
0:09:51–0:09:55
post wo ich sehe wirklich die den ganz nicht schnell genug gehen das ist jetzt
0:09:55–0:09:59
auch wenn man zurückguckt im vergleich denn sich ein journalist muss gab es
0:09:59–0:10:02
irgendwann den eben den den schritt von der schreibmaschine auf den computer
0:10:02–0:10:07
und ja erinnert mich mitgenommen hat der hat das wieder daran und ich denke
0:10:07–0:10:09
das ist jetzt hier auch nicht viel anders.
0:10:12–0:10:18
Also du, ich glaube auch, das war tatsächlich so, die Angst,
0:10:18–0:10:22
dass man eben vielleicht Jobs verloren gehen,
0:10:22–0:10:27
dass die gar nicht so, dass man sich von der nicht so beeindrucken lassen sollte auch.
0:10:27–0:10:31
Weil, das habt ihr auch wirklich versucht zu betonen, es ist,
0:10:31–0:10:34
die Jobs verändern sich, Urs
0:10:34–0:10:37
hat das glaube ich gesagt, aber sie werden eigentlich nicht eliminiert.
0:10:37–0:10:41
Ist das auch so? Ich denke auch, Jobs werden sich sicher verändern,
0:10:41–0:10:44
wie eigentlich mit jeder großen Technologie, die eingeführt wird,
0:10:45–0:10:48
verändern sich Jobs. Ich glaube, das wird auch hier so sein.
0:10:49–0:10:55
Und dann geht es darum, wirklich die Chance wahrzunehmen, die Technologie so
0:10:55–0:10:59
zu nutzen, wie sie am besten eingesetzt wird.
0:11:01–0:11:11
Ich habe mal gesehen, diese Vorführung mit dem Gemini mit Live-Kamera und dass
0:11:11–0:11:13
er da irgendwie direkt Fragen beantwortet hat,
0:11:14–0:11:16
interaktiv zu dem, was er sieht und hört und so.
0:11:17–0:11:21
Gibt es das schon oder ist das noch im Labor-Stadium? Ich denke,
0:11:21–0:11:23
das haben wir bei Google I.O.
0:11:23–0:11:26
Quasi als Experiment oder als Labor-Experiment vorgestellt.
0:11:27–0:11:29
Ja, das kann sein. Ich wusste wirklich nicht mehr, wo ich das gesehen habe.
0:11:29–0:11:32
Genau, von Astra, von Google DeepMind.
0:11:34–0:11:35
Forschen wir natürlich dran, aber das ist noch nicht wichtig.
0:11:35–0:11:40
Das ist noch nicht so, dass man das schon an meinem Pixel einschalten könnte.
0:11:40–0:11:45
Nein, das geht nicht. Aber hast du da eine Prognose? Wann wird es das geben?
0:11:45–0:11:49
Oder ist das nicht spruchreif? Da kann ich keine Prognose abgeben, aber...
0:11:51–0:11:53
Wie könnte man sowas dann anwenden?
0:11:55–0:11:58
Also was natürlich jetzt schon geht ist... Du kannst das sicher schon brauchen
0:11:58–0:11:59
und machst das dann auch eigentlich.
0:11:59–0:12:04
Was natürlich jetzt schon geht ist, dass man Bilder aufnimmt und die Gemini
0:12:04–0:12:08
sozusagen hochlädt oder mit der App quasi direkt in der App ein Bild macht und
0:12:08–0:12:12
dann quasi so Gemini den visuellen Input gibt.
0:12:12–0:12:20
Zum Beispiel haben wir mit meinem Sohn letztens ein Fahrrad repariert,
0:12:20–0:12:24
hat dann Platten und dann haben wir das mal ausprobiert und quasi ein Foto gemacht und gesagt, hey,
0:12:24–0:12:29
das ist jetzt das und das Fahrrad oder beziehungsweise das gar nicht näher spezifiziert,
0:12:29–0:12:32
aber durch das Bild hat dann Gemini gewusst, okay, das ist ein BMX-Fahrrad,
0:12:33–0:12:37
Kinderfahrrad und es hat uns dann quasi die Schritt-für-Schritt-Anleitung gegeben,
0:12:37–0:12:40
was wir dann machen müssen, um uns speziell auf dieses Fahrrad sozusagen zu
0:12:40–0:12:41
geschnitten und das war natürlich schon sehr cool.
0:12:41–0:12:44
Und das kann man sich natürlich dann vorstellen, wenn man dann ein Video hat,
0:12:45–0:12:47
dann kann man da noch vielleicht noch ein bisschen genauer, Schritt für Schritt
0:12:47–0:12:52
sich das anschauen und den Feedback kriegen, okay, jetzt musst du wirklich den
0:12:52–0:12:53
Reifen abnehmen oder so.
0:12:53–0:12:57
Ja, ich sehe da schon tatsächlich die nächste Evolutionsstufe.
0:12:57–0:13:01
Heute würde man wahrscheinlich ein Video und Anleitungsvideo auf YouTube schauen
0:13:01–0:13:07
und dann der nächste Schritt ist dann die Anleitung direkt, die einem auf die
0:13:07–0:13:09
Finger schaut. Das kann durch ausgefunden. Ja, ja.
0:13:10–0:13:22
Sehr spannend, so als Zukunftsvision, wie wird der Durchschnittsmensch in fünf Jahren KI brauchen?
0:13:22–0:13:28
Wird er ein Gerät in der Küche haben, mit dem er kommuniziert,
0:13:28–0:13:33
wie vielleicht heute mit Alexa oder so? Ich glaube, das ist fair zu sagen.
0:13:36–0:13:42
Ich denke, dass gerade KI wird in allen Formen und Farben in unser Leben eintreten.
0:13:43–0:13:45
Wir sind ja heute auf dem Smartphone.
0:13:47–0:13:56
Ich denke sicher in irgendwelcher Art und Weise auch in anderen Geräten im Haushalt oder im Auto.
0:13:58–0:14:01
Aber ich möchte jetzt keine Prognose wahlen, wie das wirklich in fünf Jahren
0:14:01–0:14:06
aussieht. Du bist mehr der, der so am konkreten Problem arbeitet. Genau.
0:14:06–0:14:10
Ja, das ist super. Und trotzdem jetzt nochmal so eine Frage,
0:14:10–0:14:16
es tut mir leid, ich entschuldige mich, aber ich stelle die gern wirklich immer Leuten oder jedem,
0:14:16–0:14:22
der mit KI zu tun hat, weil ich auch so unterschiedliche Rückmeldungen kriege.
0:14:22–0:14:27
Und zwar, wenn man jetzt diese KI-Revolution wirklich so ein bisschen als Revolution
0:14:27–0:14:30
sieht, auch wenn Urs gesagt hat, ihr wart schon vor 20 Jahren dran,
0:14:30–0:14:39
aber eben für den Durchschnittsmenschen, sage ich mal, ist das jetzt eine sehr neue Sache.
0:14:40–0:14:43
Aber wo stecken wir da? Sind wir da noch am Anfang? Sind wir in der Mitte oder
0:14:43–0:14:47
sind wir am Ende? Und es etabliert sich jetzt einfach noch.
0:14:48–0:14:53
Was meinst du? Also ich denke sicher, es baut auf einer langen Geschichte von der Forschung auf.
0:14:54–0:14:59
Trotzdem denke ich, dass wir da wirklich noch sehr am Anfang sind,
0:14:59–0:15:04
was den Nutzen von der Technologie und diesen neuen Werkzeugen angeht.
0:15:04–0:15:11
Also da schaue ich sehr gespannt in die Zukunft und freue mich quasi davon.
0:15:12–0:15:15
Geht mir genauso. Vielen Dank. Das
0:15:15–0:15:19
war Martin Bäuml, ein hochrangiger Softwareentwickler bei Google Zürich.
0:15:20–0:15:23
Im zweiten Gespräch rede ich mit Christine Antlanger-Winter.
0:15:24–0:15:27
Sie ist seit 2022 Chefin von Google Schweiz.
0:15:28–0:15:32
Ich sitze hier bei Google mit Christine Antlanger-Winter.
0:15:33–0:15:37
Es geht um 20 Jahre Google. Wir haben eigentlich schon sehr schön gefeiert.
0:15:38–0:15:43
Und ich habe den Eindruck, die Beziehung von Google mit Zürich,
0:15:43–0:15:47
mit der Schweiz, ist pure Harmonie. Kann man das so sagen?
0:15:47–0:15:50
Ich glaube, es ist eine sehr fruchtbare Beziehung.
0:15:51–0:15:55
Ich glaube, in den 20 Jahren haben wir schon auch einen guten Beitrag dazu leisten
0:15:55–0:16:00
können, dass sich in Zürich, aber auch in der Schweiz wirklich eine lebendige
0:16:00–0:16:04
Technologieszene entwickelt hat, wirklich auch mit viel Innovation.
0:16:05–0:16:10
Unter anderem haben ehemalige Google-Mitarbeiter 110 Unternehmen gegründet,
0:16:10–0:16:14
die auch viele im Technologiebereich oder in Verwandtenbereichen tätig sind.
0:16:15–0:16:16
Und darauf sind wir sehr stolz.
0:16:16–0:16:19
Gibt es nichts, was die Beziehung trüben würde?
0:16:20–0:16:25
Ich frage jetzt mal so, heute hat man vielleicht zwischen den Zeilen ein bisschen
0:16:25–0:16:29
raushören können, dass die Schweizer eher Bedenkenträger sind.
0:16:30–0:16:34
Also gerade wenn, KI war natürlich ein großes Thema, dass man da findet,
0:16:34–0:16:40
KI, ja, wir sehen eher das Haar in der Suppe und als amerikanischer Konzern,
0:16:40–0:16:42
da sieht man immer die Möglichkeiten.
0:16:43–0:16:47
Erleben Sie manchmal die Schweiz auch so als Bremser, als eher zu,
0:16:47–0:16:49
vielleicht zu zurückhaltend?
0:16:49–0:16:53
Unser Ansatz ist ja bold and responsible, nennen wir den.
0:16:53–0:16:59
Also quasi die Innovation schon fördernd und das Potenzial eben nutzen,
0:16:59–0:17:03
also wirklich mutig sozusagen, wenn wir bold mit mutig übersetzen wollen und
0:17:03–0:17:05
responsible, also wirklich verantwortlich.
0:17:06–0:17:12
Gerade der wirklich enorme Fortschritt jetzt in Richtung Large Language Models
0:17:12–0:17:16
braucht beides ausgeglichen. Und ich glaube, das ist auch für die Schweiz wichtig.
0:17:16–0:17:19
Ich glaube, das können wir über die Schweiz hinaus auch sehen,
0:17:19–0:17:22
dass es natürlich auch viele Bedenken gibt.
0:17:22–0:17:25
Und das ist auch, wenn etwas Neues kommt für Menschen, oft auch so,
0:17:25–0:17:28
dass die Bedenken fast ein bisschen überhand nehmen.
0:17:28–0:17:32
Ich sehe aber schon auch ganz viel Offenheit für Innovationen in der Schweiz.
0:17:32–0:17:36
Und das ist ja auch die Geschichte, auf die die Schweiz aufbaut,
0:17:36–0:17:40
also dieses Ingenieurswesen, neue Dinge auszuprobieren und Technologie eigentlich
0:17:40–0:17:43
zu nutzen für den Wohlstand von diesem Land.
0:17:43–0:17:48
Also ich sehe beides in der Schweiz auch vorhanden, aber natürlich bedarf es
0:17:48–0:17:54
auch viel Information und Aufklärung, damit man beides gut sehen kann.
0:17:55–0:17:59
Sie finden nicht zum Beispiel, wenn es um das Thema Regulierung geht,
0:17:59–0:18:04
dann hätten Sie nicht lieber das quasi das amerikanische Modell,
0:18:04–0:18:09
wo man eher mal was ausprobiert und dann, wenn es aus dem Ruder läuft,
0:18:09–0:18:12
vielleicht eingreift, als wenn man versucht,
0:18:13–0:18:18
von Anfang an jede Gefahrenquelle schon zum Voraus auszuschalten?
0:18:19–0:18:23
Also ich glaube, dass Sie heute auch schon genannt wurden, Es gibt ja im Kanton
0:18:23–0:18:26
Zürich auch diese Sandbox-Zugang zur Innovation.
0:18:27–0:18:30
Also Sandbox heißt quasi, dass man Dinge ausprobiert wie in der Sandkiste sozusagen,
0:18:30–0:18:34
dass man mal das probieren kann. Ich glaube, das ist ein sehr vernünftiger Zugang dazu.
0:18:34–0:18:39
Dann kann man wirklich Innovation mal testen und seine Learnings daraus ziehen.
0:18:39–0:18:43
Wir haben ja auch ein altes Innovationsprinzip, das bei Google immer sehr bedeutend
0:18:43–0:18:47
war, war Test and Iterate, also quasi etwas testen und dann sozusagen iterieren,
0:18:48–0:18:51
also weiterentwickeln und wieder aus den Tests lernen und wieder weiterentwickeln.
0:18:51–0:18:54
Ich glaube, diese Innovationsprinzipien sind wichtiger denn je.
0:18:56–0:19:03
Gibt es auch, wir haben gehört heute, da werden am Standort Zürich auch viele
0:19:03–0:19:05
Technologien wirklich entwickelt.
0:19:05–0:19:10
Also Gemini, falls ich das richtig verstanden habe, ist wirklich auch sehr wichtig hier am Standort.
0:19:10–0:19:16
Gibt es da auch quasi dann gewisse so kulturelle Dinge, die dann zurückfließen
0:19:16–0:19:20
auch in ein Produkt, das hier entwickelt wird.
0:19:20–0:19:25
Also wäre, oder anders, vielleicht ganz prägnant gefragt, wäre Gemini eine andere
0:19:25–0:19:28
KI, wenn nichts davon in Zürich entstanden wäre?
0:19:28–0:19:34
Ich glaube, wir haben ja auch Linguisten, die mit weltweiten Teams gemeinsam daran mitentwickeln.
0:19:34–0:19:37
Die werden schon ein Auge darauf haben, dass auch Schweizerdeutsch abgebildet ist.
0:19:38–0:19:41
Ich meine jetzt nicht mal nur sprachlich, sondern vielleicht auch kulturell.
0:19:41–0:19:46
Also eben, wenn ich mit einer KI spreche, dann kann die vielleicht super auch
0:19:46–0:19:51
Deutsch natürlich oder vielleicht dann irgendwann mal sogar Zürich-Deutsch oder wie auch immer.
0:19:51–0:19:55
Aber für mich klingt sie immer, sie klingt so ein bisschen amerikanisch.
0:19:56–0:20:00
Von ihrer Art her, denke ich immer, ich habe es mit einem Amerikaner zu tun,
0:20:00–0:20:03
der wahnsinnig gut die Sprache beherrscht.
0:20:03–0:20:09
Also ist das kein Thema, dass man auch versucht, so kulturelle Dinge da wirklich
0:20:09–0:20:11
in die Produkte reinzubringen?
0:20:12–0:20:19
Ich würde das aus einem anderen Blickwinkel noch sehen, weil es natürlich grundsätzlich
0:20:19–0:20:22
ein ethisches Rahmenwerk gibt, auf dem wir aufbauen.
0:20:22–0:20:26
Und wir haben bereits 2018 als Google, als eines der ersten großen Unternehmen
0:20:26–0:20:29
überhaupt, unsere AI-Principles veröffentlicht.
0:20:29–0:20:34
Also quasi ein ethisches Rahmenprinzipien, die wir für die Entwicklung von künstlicher
0:20:34–0:20:35
Intelligenz verwenden.
0:20:35–0:20:38
Also dass es socially beneficial sein soll, also dass es sozial sozusagen nützlich
0:20:38–0:20:42
sein soll. dass es auch klar Dinge gibt, die wir nicht wollen,
0:20:42–0:20:46
dass wir keinen Unfair Bias sozusagen verstärken wollen oder bilden wollen.
0:20:46–0:20:51
Und diese Prinzipien kommen nach wie vor zum Einsatz. Die sind weltweit gültig.
0:20:54–0:20:58
Wie wird die KI das Suchgeschäft von Google verändern?
0:20:59–0:21:04
Also man war ja auch schon als Chat-GPT ganz am Anfang aufgetaucht.
0:21:04–0:21:09
Ist, konnte man die Schlagzeilen lesen, ja, jetzt mit der KI,
0:21:10–0:21:14
mit den Bots, wo man direkt Fragen stellen kann, braucht es die Suchmaschine
0:21:14–0:21:15
eigentlich gar nicht mehr?
0:21:15–0:21:18
Die ist eigentlich Schnee von gestern, hat man fast schon.
0:21:19–0:21:25
Mein Eindruck ist nicht so. Ich glaube, die Suchmaschine ist noch sehr wichtig,
0:21:25–0:21:26
aber wie empfinden Sie das?
0:21:27–0:21:31
Es ist ja wirklich auch ein Spannungsfeld, denke ich, ein sehr großes,
0:21:31–0:21:36
mit dem Sie bei Google umgehen müssen, dass eben einerseits Konkurrenz für ihr
0:21:36–0:21:39
Produkt, ihr Kernprodukt, was immer noch wichtig ist.
0:21:40–0:21:45
Und andererseits mischt ihr da ja auch hochkarätig mit.
0:21:45–0:21:50
Wie wirkt sich das? Gibt es da? Ist das an Sitzungen ein Riesenthema?
0:21:50–0:21:52
Streitet ihr darüber, wie man das richtig machen könnte?
0:21:53–0:21:56
Also die Suche ist nach wie vor ein ganz wichtiges Tool.
0:21:56–0:22:01
Wir haben aber jetzt auch schon in einigen Ländern, unter anderem USA und Indonesien
0:22:01–0:22:07
und anderen Ländern, einen Update von der Suche gelauncht, also in den Markt
0:22:07–0:22:09
gebracht, das nennen wir KI-Übersichten,
0:22:10–0:22:15
also AI-Overviews, wo wir ja die Suche kombinieren mit einer Box,
0:22:15–0:22:19
die ein generatives KI-Ergebnis zu dieser Fragestellung liefert.
0:22:19–0:22:23
Und dieses Produkt wird sehr stark genutzt, auch sehr stark von einer jungen
0:22:23–0:22:30
Zielgruppe und wir rechnen damit, dass es sehr bald in über 100 Ländern verfügbar sein wird.
0:22:31–0:22:34
Und sehen eben in den Ländern, in denen es bereits gelauncht ist,
0:22:35–0:22:39
sehr gute Ergebnisse damit. Ich glaube, das ist ein ganz interessanter Ansatz auf diese Frage.
0:22:40–0:22:44
Aber Sie haben nicht die Befürchtung, dass das eigentlich auch das Geschäftsmodell
0:22:44–0:22:48
mit der Werbung auf den Webseiten bedroht?
0:22:48–0:22:52
Weil wenn man sieht, mit KI muss man wahrscheinlich auf ganz andere Weise Geld
0:22:52–0:22:54
verdienen. Oder sehe ich das falsch?
0:22:55–0:23:00
Ich glaube, die Weiterentwicklung von Nutzung oder wie man eben Produkte anbietet
0:23:00–0:23:04
im Markt, Die ist natürlich immer gegeben und das ist auch jetzt eine große
0:23:04–0:23:07
Veränderung und die bedarf auch,
0:23:07–0:23:12
dass man sozusagen Produkte weiterentwickelt und zurzeit geht das bei uns in
0:23:12–0:23:13
die Richtung eben mit den AI-Overviews.
0:23:14–0:23:20
Hat da bei den großen Entwicklungssträngen, hat da Zürich auch was zu sagen,
0:23:20–0:23:28
frage ich mal, oder sind wir eine wichtige oder unwichtige Filiale oder mischen
0:23:28–0:23:30
wir auch mit bei den ganz großen Entscheidungen?
0:23:31–0:23:35
Generell haben wir einfach Produktteams, die weltweit aufgestellt sind.
0:23:35–0:23:38
Zürich funktioniert für uns als Standort sehr gut. Das heißt,
0:23:38–0:23:42
viele Teams haben auch eben Entwickler in Zürich sitzen.
0:23:43–0:23:46
Das kann aber eben sehr unterschiedlich sein, wie die aufgestellt sind.
0:23:46–0:23:52
Und daher kann man die Frage so nicht über alles hinweg beantworten. Ich verstehe.
0:23:52–0:23:59
Wie hat sich aus Ihrer Sicht die Google-Firmenkultur in den letzten 20 Jahren verändert?
0:24:01–0:24:04
Und wie geht es weiter vielleicht noch als Blick in die Zukunft?
0:24:04–0:24:05
Wie wird sich Google verändern?
0:24:06–0:24:11
Also ich glaube, das Thema Kollaboration und eben Innovation zu leben in einer
0:24:11–0:24:14
Kultur und auch eine Umgebung zu schaffen,
0:24:14–0:24:19
die das ermöglicht und fördert, ist etwas, was sich Google auch in Google Zürich
0:24:19–0:24:23
die 20 Jahre sozusagen gut weiterentwickelt und erhalten hat.
0:24:23–0:24:27
Und manche Dinge, wir haben heute ein paar Fotos von den ersten Büroräumlichkeiten
0:24:27–0:24:30
gesehen, manche Dinge sind besser geworden und manche Dinge gehen vielleicht
0:24:30–0:24:35
in der Form nicht mehr und brauchen ein bisschen mehr logistischen Aufwand für so viele.
0:24:37–0:24:43
Was mich an Google eigentlich wirklich fasziniert hat, ist, dass dieser Startup-Gedanke
0:24:43–0:24:49
oder auch dieser Groove, man fühlt sich so als Startup, das hat sich extrem lang gehalten.
0:24:49–0:24:55
Gibt es den immer noch? Ist er noch da oder kann man als führender Tech-Konzern,
0:24:55–0:25:00
wäre das irgendwie seltsam, wenn man immer noch das Startup wäre?
0:25:00–0:25:04
Ja, ich glaube, das kommt ein bisschen auf die Definition von einem Start-up-Gedanken an.
0:25:05–0:25:12
Ich glaube, Elemente davon, also dieser offene Austausch, dieses wirklich Ideen
0:25:12–0:25:18
weiterzuentwickeln und diese Prinzipien, die sind immer noch vorhanden.
0:25:19–0:25:23
Aber natürlich sind, und das ist auch unterschiedlich in verschiedenen Teams,
0:25:23–0:25:29
ist manchmal die Größe von einem Team, hat auch gewisse Veränderungen mit sich,
0:25:29–0:25:32
die dann nicht mehr sich so wie ein Startup anfühlen.
0:25:32–0:25:36
Also ich glaube, es gibt beide Bereiche. Aber könnte ich als Google-Mitarbeiter
0:25:36–0:25:42
in irgendeinem kleinen Team hier in Zürich sagen, ich habe die Idee und das müssen die Chefs hören.
0:25:42–0:25:50
Kann ich da noch immer bis ganz nach oben vordringen, wenn ich einen genialen Geistesblitz hatte?
0:25:50–0:25:54
Ich glaube, genau diese Offenheit eben in dem Austausch miteinander,
0:25:54–0:25:58
auch über sozusagen große Teams hinweg, das ist schon etwas,
0:25:58–0:25:59
was uns immer noch auszeichnet.
0:25:59–0:26:03
Vielleicht ist es nicht in der Geschwindigkeit und im gleichen Ausmaß möglich
0:26:03–0:26:07
wie mit vier Leuten damals oder wie Google einfach noch weltweit kleiner war.
0:26:07–0:26:11
Aber die Grundausrichtung ist schon noch so gegeben.
0:26:12–0:26:18
Genau. Und meine letzte Frage, die stelle ich immer, weil es um KI geht und
0:26:18–0:26:21
weil ich extrem unterschiedliche Antworten kriege immer.
0:26:22–0:26:24
Es geht eigentlich um diese KI-Revolution.
0:26:27–0:26:30
Wir haben es heute auch gehört an der Veranstaltung, Google sagt,
0:26:30–0:26:34
ja, das war für uns gar nicht so überraschend. Wir arbeiten da schon seit 20,
0:26:34–0:26:38
25 Jahren dran, oder seit Anbeginn quasi.
0:26:38–0:26:42
Aber für die meisten Leute war das vor zwei Jahren das Riesending.
0:26:43–0:26:47
Und da fragt man sich, wo stecken wir jetzt eigentlich in dieser Entwicklung?
0:26:48–0:26:53
Sind wir immer noch ganz am Anfang von der Entwicklung? Ist KI noch in den Kinderschuhen?
0:26:54–0:26:58
Sind wir mittendrin oder haben wir alles schon gesehen? und jetzt quasi geht
0:26:58–0:27:04
es nur noch darum, das so eben überall schön reinzubringen und damit Geld zu verdienen?
0:27:04–0:27:10
Also ich glaube generell bei großen technologischen Schritten gibt es ein Grundprinzip
0:27:10–0:27:12
und ich glaube, das kann man bis zum gewissen Grad auch hier anwenden,
0:27:13–0:27:17
ist, dass man meistens das erste Jahr überschätzt und zehn Jahre unterschätzt.
0:27:17–0:27:23
Das heißt, man kommt dann so in einer Zeit, wo man sich denkt,
0:27:23–0:27:25
oh, jetzt ist das nicht passiert, was wir uns gedacht haben,
0:27:25–0:27:29
aber es liegt ein bisschen an dem Effekt, dass die erste Zeit sozusagen in einer
0:27:29–0:27:30
Euphorie oft ein bisschen überschätzt wird.
0:27:30–0:27:34
Genau, dann kommt das Tal der Tränen und alle finden, alle unsere Erwartungen
0:27:34–0:27:36
wurden enttäuscht. Und dann kommt eigentlich erst diese Prozess,
0:27:37–0:27:40
wenn man jetzt diese Gartner-Hype-Cycle nennt sich das ja auch.
0:27:40–0:27:44
Und ich glaube, das kann man jetzt auch von der Dynamik manchmal ein bisschen beobachten.
0:27:45–0:27:49
Ansonsten ist es natürlich in der generativen KI jetzt gerade sehr dynamisch.
0:27:49–0:27:53
Das sind sehr viele Fortschritte, wenn wir das Feld der KI ein bisschen weiter aufmachen.
0:27:53–0:27:56
Dann ist natürlich viel auch schon in der Anwendung, was vielleicht so jetzt
0:27:56–0:28:01
nicht als KI bezeichnet wurde oder auch mehr als maschinelles Lernen.
0:28:01–0:28:05
Aber sie könnten Google Maps nicht so verwenden, wenn das sozusagen von der
0:28:05–0:28:09
Grundtechnologie noch nicht drinnen wäre oder ein Foto in Google Fotos zu suchen
0:28:09–0:28:13
über Text, bedarf ja auch genau dieser Mechanismen von maschinelles Lernen.
0:28:14–0:28:17
Aber die Fortschritte sind schon enorm und vielleicht kann man auch noch kurz
0:28:17–0:28:21
den Nobelpreis in Chemie erwähnen, den Google DeepMind gewonnen hat mit der
0:28:21–0:28:22
Alpha-Fault-Technologie,
0:28:23–0:28:28
die über den Einsatz von künstlicher Intelligenz alle 200 Millionen bekannten
0:28:28–0:28:34
Proteine in ihre 3D-Struktur modellieren konnte, wo vorher ein einzelnes Protein
0:28:34–0:28:38
eine ganze Doktorarbeit oder PhD gebraucht hat,
0:28:38–0:28:43
also wirklich ein mehrere Jahre Projekt von einem Wissenschaftler war,
0:28:43–0:28:47
was für die Grundlagenforschung und dann auch für die Medikamentenforschung,
0:28:48–0:28:54
oder auch für die Forschung für das Klima und viele andere Bereiche ein wirklich
0:28:54–0:28:55
großer Fortschritt ist.
0:28:55–0:28:59
Genau, und was da noch alles kommen könnte, das wissen wir wirklich noch nicht
0:28:59–0:29:03
so genau, oder? Ich glaube, das ist das Wesen von Innovation.
0:29:04–0:29:10
Vielen Dank. Das war Christine Antlanger-Winter, die Chefin von Google Schweiz.
0:29:10–0:29:13
Und das war es auch mit dem Nerdfunk dieses Jahres.
0:29:13–0:29:18
Ganz schöne Festtage wünsche ich euch. Schaltet mal ab und schaltet dann wieder
0:29:18–0:29:19
ein, wenn wir zurück sind.
0:29:19–0:29:23
Aber zwischendurch noch einen guten Rutsch ins neue Jahr. Tschüss zusammen.
0:29:24–0:29:37
Music.

Eine Bonusfolge des Nerdfunks mit zwei Interviews, die am 25. November in Zürich entstanden sind. Google hat damals zur Feier zum zwanzigsten Jubiläum des Forschungsstandorts Zürich geladen, mit einem kurzen Videogruss von Sundar Pichai, einem Auftritt von «Ur-Googler» Urs Hölzle und einem Panel über die Chancen, die sich mit der künstlichen Intelligenz bieten.

An diesem Anlass hat Matthias zwei Interviews geführt, die es hier zu hören gibt. Als erstes gibt Martin Bäuml, Director of Software-Engineering, Auskunft zu Google Gemini und als zweites sagt Christine Antlanger-Winter, die Chefin von Google Schweiz, wie sie die Beziehung zur Schweiz einschätzt und wie sich die KI auf das Suchmaschinengeschäft auswirken wird.

Die Links zur Episode

Beitragsbild: Martin Bäuml (links), Christine Antlanger-Winter (rechts), fotografiert von Claudio Thoma für Google Schweiz.

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert