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Music.
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Schu Schu oder Gsiu Gsiu oder wie man immer das ausspricht mit Knockout und
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Knocked Out sind wir noch nicht.
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Music.
0:00:21–0:00:25
Digi Chris, auch du nicht Knocked Out? Nein, nicht.
0:00:25–0:00:29
Also soweit alles gut und über den Rest müssen wir jetzt nicht reden.
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Über welchen Rest? Jetzt machst du mich gerade neugierig. Nein,
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was ich mal in den Chat geschrieben habe, aber nein, es geht mir wirklich gut.
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Es geht mir gut, also kein Problem, ja.
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Also ich versuche jetzt, deine Privatsphäre zu wahren und trotzdem unseren Hörerinnen
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und Hörern zu erklären, was es war. Also man hat dich gesehen mit einer ...
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Ein bisschen lädiert. Und dann haben wir nicht so genau nach den Details gefragt.
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Irgendwie hattest du einen Ringkampf mit deinen Zimmermöbeln.
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Aber nein, es ist alles gut. Du lebst noch, das ist das Hauptsache.
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Ich glaube noch, und ich kann jetzt auch sagen, dass das Gesundheitssystem in
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der Schweiz doch super ist und super effizient.
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Also, ich glaube, es wird den Leuten noch als Mail schreiben,
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weil wir kommen dann dazu an, anstatt immer zu motzen.
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Wenn etwas gut macht, könnte man das ja auch mal machen.
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Also, das war mir nicht ganz klar aufgrund des Bildes, das du gepostet hast.
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Also du musstest dein Gesundheitssystem in Anspruch nehmen.
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Genau, aber dann zahlt man halt jeden Monat 3, aber ja, ja.
0:01:40–0:01:43
Also ich kann, nur als ich dann halt im Büro war mit Leuten,
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ah ja, das ist mir auch schon passiert, vielleicht ja und so,
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also ja. Ja, mussten sie dann nehmen?
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Also falls das, kannst du auch sagen, du willst nicht drüber reden,
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wenn es... Das tun, nehmen wir das mal aber tun. Also gut.
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Ich kann noch schnell vielleicht etwas in der Pre-Show, was mich zur Weissgluhe treibt.
0:02:04–0:02:10
Also du weisst, ich arbeite in der IT, wir sind ITler und wenn man Teams-Call hat und einfach Leute,
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wie ich sage jetzt, Scheisse tönen, weil sie einfach kein Headset haben oder
0:02:16–0:02:18
nur ein Scheiss-Headset und wenn
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man dann weiss, dass der Arbeitgeber dir eigentlich das Headset zahlt,
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Das bringt mich so zur Weissgut, wenn jemand von lauter... Klar,
0:02:27–0:02:32
wenn du jetzt, also ich spreche jetzt mit dir auch mit dem Headset,
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den ich in Teams geholt habe, ich glaube, das klingt einigermassen gut.
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Und dann einfach, wenn die Leute irgendwie in Lautsprecher reden und... Wieso macht ihr das?
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Und auch selbst, wenn es den Arbeitgeber nicht bezahlen würde,
0:02:45–0:02:51
SAP-Berater verdienen jetzt vielleicht nicht nur den Mindestlohn.
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Okay, ah, ich sehe schon, ich habe die falsche Karriere gewählt.
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Also ich würde sagen, Pascal findet wahrscheinlich, dass du besser tönen würdest,
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wenn du da im Studio wärst. Ja, ja. Damit hat sie natürlich recht.
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Aber heute haben wir zumindest ausgerät, dass du ja eigentlich bettlägerig bist.
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Tust du jetzt aus den Waagerechten oder aus den Senkrechten senden?
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Das müssen wir jetzt noch wissen, dass wir uns das vorstellen können.
0:03:17–0:03:20
Also nein, ich sitze jetzt in meinem Podcaststuhl.
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Manchmal stehe ich auch, aber wie gesagt, es geht mir gut und jeder fragt, siehst du dich doppelt?
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Nein, habe ich aber auch nie gesehen an diesem HHP.
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Also, es geht mir gut und während du mich jetzt auf der Strasse sehen würdest
0:03:36–0:03:39
oder irgendeinen Hörer erkennen würdest... Würdest du nicht umlaufen lassen.
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Nein, nein, aber du würdest es nicht erkennen. Ach so, ah ja, sehr gut.
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Also, du wolltest noch über Apple reden, und dafür haben wir noch genau 35 Sekunden.
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Mehr haben wir nicht für Apple.
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Ja, nicht viel Neues, aber klar, je nachdem, wenn es halt Zeit ist,
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um dein Gerät zu zersetzen, dann mach's.
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Also, das iPhone 16 ist gekommen, ich habe unter neuen AirPods Max da die grossen Kopfhörer.
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Ich habe da sehr grosse Klagen darüber gehört, dass der uninspiriert sei und
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eigentlich fast nichts Neues dran sei.
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Und darum haben wir gefunden, reden wir nicht über Apple oder nur ganz kurz.
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Und jetzt geht es dann gerade in der Hauptshow mit etwas ganz anderem los.
0:04:22–0:04:24
Und zwar pünktlich jetzt.
0:04:25–0:04:39
Music.
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Wir reden heute über Shitstorms und zwar aus gutem Grund.
0:04:43–0:04:47
Es hat ja verschiedene gegeben. Es hat eigentlich fast nicht mehr aufgehört
0:04:47–0:04:50
zu regnen, das braune Material.
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Hätte man nicht etwas weniger Grausiges nehmen können als Wort,
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sagen wir mal, statt Shitstorm.
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Aber gut, es heisst jetzt nur mal so.
0:05:00–0:05:01
Allgemeine Aufregung.
0:05:03–0:05:07
Empörungswelle. Empörungswelle wäre wahrscheinlich noch gut und auch der Verein
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der deutschen Sprache, wo ja auch sagt, der Laptop ist jetzt ein Klapprechner,
0:05:11–0:05:13
ja, Empörungswelle. Genau.
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Dann sind wir auch jugendfrei. Der neue Duden ist rausgekommen,
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aber ich könnte jetzt nicht sagen, ob Shitstorm da drin ist.
0:05:21–0:05:25
Ich finde das vielleicht noch raus während dieser Sendung. Also wir haben verschiedene Gründe.
0:05:25–0:05:30
Wir haben Sanja Ameti, oder Ameti, ich glaube, man betont es eh ein bisschen
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mehr, und Luke Mockridge, zwei,
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Leute, die aus unterschiedlichen Gründen, aber mit die mit eher ähnlicher Höhe
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so Empörungswellen ausgelöst haben. Und über diese reden wir.
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Wie geht das eigentlich? Wie entwickelt sich so ein Shitstorm?
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Was kann man machen? Was ist vielleicht gescheit, das man macht?
0:05:52–0:05:53
Und was würde man gescheiter nicht machen?
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Also, ich würde sagen, das Intro war einfach so.
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Fangen wir doch mit der Frau Amethy an. Die hat... Willst du erzählen,
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was hat sie gemacht? Und hast du dich empört? Ja, ganz klar.
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Zuerst mal, wer ist Frau Metti? Ich habe sie so wahrgenommen.
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Sie ist ja in der Operation Libero, wo ich sage jetzt, eine liberale Vereinigung ist.
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Ich glaube, sie haben unter anderem auch gegen die, wie heisst es,
0:06:26–0:06:30
nicht Ausschaffungsinitiative, die andere, irgendwie eine Durchsetzungsinitiative
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von der SVP haben sie sich eingesetzt.
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Sie sind, ich würde sagen, durchaus pro-europäisch.
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Das triggert natürlich viele Leute grauenhaft.
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Aber Sie sind jetzt nicht extrem links. Nein, nein, ich habe wegen dem gesagt, liberal. Genau.
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Also, liberal ist halt eben grün-liberal. Eine Partei, die mir durchaus nicht unsympathisch ist.
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Also, über die Reaktion, ja, okay.
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Aber, ja, einfach, wo halt.
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Gewisse Sachen halt hat. Sie hat ja nicht gesagt, wir müssen sofort in die EU.
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Aber ich glaube, sie nennt es ihren konstruktiven Dialog mit der EU. Ja. Ja,
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ich muss mal so sagen. Man kann sagen, sie neigt ein bisschen zur Provokation,
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ist aber eigentlich für so eine Jugendorganisation ja auch nicht aussergewöhnlich.
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Das gibt es im ganzen Spektrum, dass ihnen die Jungen dann noch ein bisschen
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mehr auf die Kacke hauen.
0:07:30–0:07:34
Womit wir wieder beim Shitstorm wären. Aber eben, also du kannst ja sagen,
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ich glaube, Herr Wermuth hat mal in einer SB-Parteiversammlung einen Joint angezündet
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und den Viechtern, gerade mit jungen Mitstangen, irgendwo vor dem Bundesplatz,
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ja was jetzt besser ist, nehmen wir.
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Aber ja, die jungen Wilden, also ich glaube, der Herr Leuenberger im Plenio-Verwaltungsrat
0:07:52–0:07:56
ist, glaube ich, als Junge auch mal ziemlich radikal, das ist ein Falschwort,
0:07:56–0:07:59
aber laut gewesen, würde ich sagen. Ich würde sagen, es gehört dazu.
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Und jetzt hat sie, sie schiesst offenbar gern, das habe ich nicht gewusst,
0:08:04–0:08:08
aber jetzt hat sie geschossen und hat als Zielscheibe das Bild genommen.
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Das Religiöse mit Maria und Jesus und hat darauf geballert und hat das,
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was sie für sich allein gesehen hat, nicht so wellen geworfen.
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Aber sie hat einen Instagram-Post davon gemacht. macht davon.
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Und da muss man schon sagen, hey, ich verstehe ja, dass man im Moment vielleicht
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ein bisschen, wie soll ich sagen, manchmal nicht genau überlegt,
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aber in dem Moment hätte man vielleicht schon müssen überlegen, ist das eine gute Idee?
0:08:37–0:08:40
Und dann, ich glaube, das ist dann eigentlich fast noch schlimmer,
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Verbrechen gewesen, wenn man das so sagen möchte, in diesem Kontext,
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ist sie angegangen und hat gesagt, sie hätte gar nicht so genau gewusst,
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was das ist und hätte einfach so einen Kunstkatalog Das Bild hätte die richtige
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Grösse gehabt, dann hätte sie halt das genommen.
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Da kommt man sich vielleicht etwas blöd verkauft vor.
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Ja, man muss sagen, auf den Menschenschuss... Ich muss jetzt auch sagen,
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wenn ich mich zurück erinnere, als ich vielleicht 13, 14 Jahre alt war,
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haben wir vielleicht auch mal mit dem Luftgewehr auf das Bild eines Lehrers gestossen.
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Aber da war man 13, 14 Jahre alt, da war man naiv und hat das nicht geschnellt.
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Sie ist 32 Jahre alt, sie hat sogar doktoriert, wenn es mir recht ist.
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Sie ist eine hochintelligente Frau. Sie hat Rechtswissenschaften studiert und
0:09:30–0:09:31
da würde man schon meinen, ja.
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Sie ist eine hochintelligente Frau und dass man so etwas macht.
0:09:37–0:09:40
Und dann eben, das habe ich auch irgendwo gelesen, eben,
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Sie ist zwar wahrscheinlich nicht religiös, aber sie ist zumindest auf dem Papier
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Muslima und ey, für die Muslime ist der Jesus, Isa, auch ein Prophet.
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Also sie hat sozusagen nicht nur die Christen hässlich gemacht,
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also mich jetzt nicht, ich sage eben, wie du, es ist dumm, aber ja,
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und vielleicht ja, eben also, ich meine,
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du schiessest ja auch nicht als Christ auf ein Mohammed-Bild.
0:10:10–0:10:15
Du weisst ja, du bist wahrscheinlich einen Kopf kürzer und du beleidigst Leute,
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die vielleicht auch moderat religiös sind.
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Ja, also ich finde jetzt, das Bild finde ich recht wüst.
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Ich finde jetzt, das Bild regt mir auch gewisse Aggressionen weg.
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Ich würde jetzt nicht darauf schiessen, aber ich hätte zum Beispiel vielleicht
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Lust, dem Jesus noch ein Schnäuzchen drauf zu malen. Würdest du es wahrscheinlich
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dann nicht auf Facebook stellen?
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Nein, das würde ich wahrscheinlich nicht. Aber so gewisse Vandalismus-Impulse
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habe ich bei dem Bild nachvollziehen können. Nein, aber ernsthaft.
0:10:48–0:10:51
Das war eine dumme Idee.
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Aber inzwischen ist es ja, wenn wir sagen, was dann alles passiert ist.
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Sie hat ihren Job verloren. Sie war bei Farner.
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Wo man vielleicht tatsächlich sagen kann, als Kommunikationsexpertin ist das
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schlechte Kommunikation gewesen.
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Man könnte sagen, das ist ein Grund, wo sie für den Job disqualifiziert.
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Andererseits könnte man ja genauso gut sagen, sie hat vielleicht etwas daraus gelernt.
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Und vielleicht hätte man da sagen können, es war auch ein teachable Moment,
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wie so die Engländer so schön sagen. Und ich finde, und dann eben...
0:11:31–0:11:36
Es wurde dann darüber diskutiert, wie man sie sonst bestrafen müsste.
0:11:36–0:11:40
Sie mussten zu der Partei-Leitung der GLP Zürich austreten.
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Ich glaube, ihre Post im... Was ist sie?
0:11:44–0:11:47
Stadtrat? Ist sie Stadträtin? Das siehst du jetzt... Nein, sie ist glaube ich
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Gemeinderätin. Ah, Gemeinderätin.
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Ja. Also, das Parlament der Stadt, ja. Da kann sie ja nicht...
0:11:55–0:11:58
Kann sie eigentlich gar nicht, müsste sie selber zurücktreten.
0:11:58–0:12:01
Da kann man sie nicht rausrühren. Aber dort haben sie gefunden,
0:12:01–0:12:08
dass es im Moment eher so aussieht, dass unsere Idee nicht weiter unter Druck kommen würde.
0:12:08–0:12:13
Aber die GLP hat ein Parteiausschlussverfahren gegen sie eingeleitet.
0:12:13–0:12:16
Und wir sind jetzt an dem Punkt, an dem wir entscheiden müssen.
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Ist das nicht ein bisschen überzogen? Ich finde es wahnsinnig überzogen.
0:12:21–0:12:25
Man könnte ja jetzt vielleicht mal ruhig durchschnaufen und warten,
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in einer Woche ist es wirklich so schlimm und mit ein bisschen Distanz darüber
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reden und dann mal schauen,
0:12:31–0:12:40
ist das ein Ausdruck von wirklich Niedergesinnung, die man da gesehen hat und
0:12:40–0:12:42
würde das vielleicht heissen,
0:12:42–0:12:46
dass sie tatsächlich für die Jobs und für die Aufgaben nicht geeignet ist?
0:12:46–0:12:52
Oder war es einfach eine dumme Idee, wie sie uns allen passieren kann und müssen
0:12:52–0:12:55
wir vielleicht nicht einfach das auch mal gut sein lassen?
0:12:55–0:12:58
Zu welcher Ansicht neigst du?
0:12:58–0:13:04
Also ganz klar, es war eine saublöde Idee. Wie gesagt, das ist eine hochintelligente
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Dame, aber sie hat ja zumindest den Fehler eingesehen.
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Wie jetzt dann die Entschuldigung ist, steht auf einem anderen Blatt.
0:13:10–0:13:15
Während du wahrscheinlich so unter Druck bist, sagst du vielleicht sogar, sie hat den Fehler...
0:13:16–0:13:20
Zugeben. Damit wäre es für mich erledigt gewesen.
0:13:20–0:13:24
Ja, für mich eigentlich auch. Ich muss sagen, je länger das gegangen ist,
0:13:24–0:13:27
am Anfang habe ich gefunden, okay, ist wirklich dumm.
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Man muss auch ein bisschen bestraft werden, auch für reine dumme Ideen.
0:13:32–0:13:36
Aber bei mir, ich habe dann wirklich gemerkt, es hat relativ schnell bei mir
0:13:36–0:13:38
gekippt und gefunden, ja, jetzt ist es gut.
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Auf Twitter ist der hinterste und letztendlich unter seinem Stein vorgekrochen
0:13:46–0:13:47
und hat sich auch noch aufgeregt.
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Und es sind allwahnsinnig viele Leute, die sind ihren religiösen Gefühlen verletzt worden.
0:13:53–0:13:58
Einer hat dann so schön geschrieben, wenn die, die jetzt alle ihren religiösen
0:13:58–0:14:01
Gefühlen verletzt sind, dann am nächsten Sonntag in die Kirche gehen,
0:14:01–0:14:03
dann haben wir dort aber ziemlich ein Gedränge.
0:14:03–0:14:08
Das hat für mich eben auch noch... Und dann kommt es natürlich dazu,
0:14:09–0:14:14
dass halt viele einfach jetzt auch das als Steilpassverstand haben,
0:14:14–0:14:17
zu dieser Frau, die viele Leute,
0:14:18–0:14:22
provozieren, nochmals so richtig eins einzubremsen. Und dann ihre...
0:14:22–0:14:28
Also die jungen SVP zum Beispiel, die haben sie irgendwie verklagt oder was weiss ich was.
0:14:29–0:14:32
Der Herr Imoldi wird sie auch verklagen, haben wir ja schon gehört.
0:14:33–0:14:36
Aber ich glaube, es ist eine Sache, also ich sage jetzt eventuell,
0:14:36–0:14:40
ich sage jetzt früher, ich sage jetzt in der Dorfbeiz irgendwie etwas Dummes
0:14:40–0:14:42
gesagt, hast du vielleicht zehn Leute gehört,
0:14:42–0:14:46
und da haben wir vielleicht gesagt, ja, der Schüssler hat gesagt, man soll...
0:14:46–0:14:48
Nein, das machst du nicht, aber Aber ich paraphrasiere.
0:14:49–0:14:53
Man soll den und den am Baum hängen. Nein, du machst das nicht.
0:14:53–0:14:56
Sagen wir es einfach so. Das wird nach drei Tagen vergessen.
0:14:56–0:15:00
Es könnte sein, dass mir in einem Wutanfall so etwas rausrutscht.
0:15:00–0:15:03
Das ist nicht ganz... Und dann würde es mir auch leid tun.
0:15:04–0:15:09
Aber eben, der Unterschied ist, das Posten würde es, glaube ich,
0:15:09–0:15:11
nicht. Oder ich hätte es schneller gelöscht.
0:15:12–0:15:15
Vielleicht hätte dann natürlich trotzdem schon einer einen Screenshot machen
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können. Das ist halt ein bisschen das Problem.
0:15:17–0:15:21
Aber ich glaube, das ist auch ein Fluch der sozialen Medien,
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dass so ein Ausrutscher nicht einfach nur begrenzt bleibt.
0:15:27–0:15:35
Und ich würde da gerne noch von ihr wegkommen, aber zuerst würde ich das noch
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ausführen, dass sie halt, und da hat die WOTS noch gut,
0:15:40–0:15:46
oder zumindest etwas zugespitzt eine Position vertreten, die man schon anschauen muss.
0:15:48–0:15:54
Der mysogin-rassistische Eifer, also einerseits Rassismus gegen ihre Person,
0:15:54–0:15:57
ich glaube in Bosnien ist sie geboren oder wo,
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und eben eine Ausländerin, die dann auch noch so heisst und manchmal so auftritt, manchmal,
0:16:06–0:16:12
wenn man es vielleicht von einer guten Schweizer Frau um das rassistische Stereotyp
0:16:12–0:16:15
weiterzutreiben, nicht würde ich erwarten, eben.
0:16:17–0:16:22
Muslimische Migrationsgeschichte und dann Redzina sagt allen ihre Meinung und so,
0:16:22–0:16:27
das geht einfach nicht und dann ist GLP, wo da glaube ich schon ein bisschen
0:16:27–0:16:34
wenig Rückgrat gezeigt hat das werfen sie ihr auch vor in den Wots und eben am Schluss,
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Ich lese das vor, weil ich finde es eigentlich noch treffend, was du da sagst.
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Was am Ende bleibt, ist auch eine unschöne Erkenntnis.
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Fehler können sich in diesem Land nur jene leisten, deren gesellschaftlicher
0:16:47–0:16:50
Status ohnehin unantastbar ist.
0:16:50–0:16:53
Frauen, erst recht migrantische, gehören nicht dazu.
0:16:54–0:16:57
Und willst du den Heinrich Böll, den du zitiert hast, auch noch hören?
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Ja, ja, mach! Also passend hat Heinrich Böll den Vorgang vor 50 Jahren so beschrieben,
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die Gewalt von Worten kann manchmal schlimmer sein als die von Ohrfeigen und Pistolen.
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Das ist auf eine Art schon richtig, glaube ich.
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Wenn der Aschi wieder etwas macht, oder du weisst, der Ander da,
0:17:24–0:17:28
dein Freund, der Glarner, der Folieli,
0:17:30–0:17:37
dann ist man schon viel toleranter oder viel grosszügiger, um das zu verzeihen, glaube ich.
0:17:37–0:17:43
Ja, ist durchaus so, aber was ich auch glaube, wenn jetzt jemand exponiert ist, ich sage jetzt,
0:17:43–0:17:47
ja, ich möchte jetzt nicht ganz klar links-rechts sagen, Aber wahrscheinlich
0:17:47–0:17:51
eben, da wären eigentlich, ich sage, die Gegner der Frau Ameti oder die Gegner
0:17:51–0:17:55
des Klarners sind ständig auf seinem Twitter-Kanal und wollen mal etwas posten.
0:17:55–0:17:57
Ja. Und Screenshot, Bumm, Screenshot.
0:17:57–0:17:59
Ja, ja, klar, klar. Und dann auch klar.
0:17:59–0:18:03
Ich meine, ich muss sagen, ich habe schon ein scheiß Dörrchen überkommen und
0:18:03–0:18:04
das ist vielleicht auch noch spannend.
0:18:06–0:18:12
Und ich habe nicht einmal das Wort Köppel geschrieben. Er hat ja an seiner Abschiedsveranstaltung
0:18:12–0:18:15
im Nationalrat geschwänzt.
0:18:15–0:18:20
Ja, genau. Und da habe ich geschrieben, der schlechteste Nationalrat ever schwänzt.
0:18:20–0:18:22
Ich habe nicht Köppel geschrieben.
0:18:22–0:18:28
Ich habe jetzt glaube ich nicht so viele Follower von ganz rechts.
0:18:28–0:18:33
Ein Pötli von Köppel, es ist ein paar Sekunden gegangen, da hat ein lieber Duggenburger,
0:18:33–0:18:36
ich sage jetzt den Namen nicht, angefangen zu schiessen.
0:18:37–0:18:39
Also ich glaube auch, dass gewisse Leute, gerade von rechts,
0:18:40–0:18:43
wahrscheinlich, sie folgen mir nicht, aber du kannst auf Twitter Liste machen.
0:18:46–0:18:50
Auf der Finders-Liste bist du gelandet also ich meine, ja klar du kannst eine
0:18:50–0:18:55
Liste öfter machen ich habe irgendwie eine Liste zum Beispiel,
0:18:55–0:19:00
aber nein also eine ganz harmlose, Digidec Podcast zum Beispiel oder ÖV oder whatever,
0:19:00–0:19:04
ich habe natürlich eine gewisse Liste, die ich verstecke und ich habe das Gefühl,
0:19:04–0:19:06
dass man gerade bei rechts so,
0:19:06–0:19:11
ich bin jetzt auch nicht gerade die grösste, wichtigste Person dass die dann
0:19:11–0:19:14
das irgendwann wahrscheinlich auf Telegram oder so rumgehen und dann rattert
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es und eben die meisten Leute
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zwölf Follower aus Deutschland. Gut, da gibt es natürlich schon immer noch die
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Bots und so, wo du dann auch noch mitmischst.
0:19:24–0:19:28
Ich glaube, in dem Fall ist es einfach halt so, dass, ja, du hast recht,
0:19:28–0:19:38
der Shitstorm kann alle treffen, aber es ist für einen aus dem Toggenburg oder einen, der so einen,
0:19:39–0:19:42
eingeschweizerten Namen hat und auch so den bünsteligen Stahlgeruch,
0:19:42–0:19:46
ist es einfach viel leichter, so einen Shitstorm auszusitzen,
0:19:46–0:19:48
als jemand mit einem migrantischen Hintergrund.
0:19:48–0:19:54
Und jetzt möchte ich gerne einen von diesen, glaube ich, ersten Shitstorms,
0:19:54–0:19:57
ich bin nicht sicher, ob es der allererste ist, kann man wahrscheinlich nicht
0:19:57–0:19:59
datieren, aber einer von den frühen.
0:19:59–0:20:04
Der ist aus dem Buch von John Ronson, den habe ich da auch schon erwähnt.
0:20:04–0:20:10
Der schreibt noch gute Bücher und der hat 2015 ein Buch geschrieben über Shitstorms
0:20:10–0:20:15
«So you've been publicly shamed», heisst es auf Englisch im Original.
0:20:16–0:20:19
Und in Shitgewittern heisst es auf Deutsch. Und dort ist die Geschichte von
0:20:19–0:20:21
der Justine Sacco vorkommen.
0:20:21–0:20:25
Und die war elf Stunden unterwegs im Flugzeug.
0:20:25–0:20:29
Und bevor sie losgeflogen ist, hat sie geschrieben, «Going to Africa,
0:20:29–0:20:34
hope I don't get AIDS, just kidding, I'm white.» Also das muss man sagen,
0:20:34–0:20:38
ist ein bisschen zynisch.
0:20:38–0:20:44
Aber ich habe eigentlich gefunden, das ist zynisch, ja. ja, aber auf eine Art
0:20:44–0:20:49
eigentlich eine Parodie auf Rassismus und kein echter Rassismus.
0:20:50–0:20:54
Ich habe das wirklich so verstanden. Sie macht sich da über Rassisten lustig,
0:20:54–0:20:59
im Sinne von, jawohl, in Afrika kommen halt noch die schwarzen Aids rüber, oder?
0:21:00–0:21:03
Es war wieder wahrscheinlich blöd und überlegt.
0:21:03–0:21:09
Ich meine, ich habe auch noch, bevor es weitergegeben hat, wo es noch IRC und
0:21:09–0:21:14
so gegeben hat, habe ich einmal von dem Wort Paki gehört. Also das ist ein Wort für Pakistani.
0:21:15–0:21:19
Und wenn ich das jetzt an einen Pakistani würde sagen, ist es rassistisch.
0:21:19–0:21:25
Aber wenn ein Pakistani zu einem Pakistani ich hoffe, ich sage jetzt richtig, also.
0:21:26–0:21:30
Pakistan ist nicht rassistisch. Die sagt jetzt einmal Paki.
0:21:30–0:21:34
Und das hat man mir halt auch damals im IRC müssen erklären,
0:21:34–0:21:40
aha, Paki ist rassistisch, wenn es jemand benutzt, der nicht so ein Ding ist.
0:21:40–0:21:41
Gut, da habe ich was gelernt.
0:21:41–0:21:45
Und wie gesagt, sie hat das sicher nicht böse gemeint.
0:21:45–0:21:49
Und eben ist halt noch blöd, dass du 11 Stunden im Flugzeug warst und damals
0:21:49–0:21:52
hast du im Flugzeug noch kein WLAN gehabt.
0:21:52–0:21:56
So ist es. Das ist die Fortsetzung von dieser Geschichte. Sie hat dann während
0:21:56–0:21:59
ihrem elfstündigen Flug schön geschlafen, ist dann verwacht,
0:21:59–0:22:04
landet und hat gemerkt, sie hat inzwischen ihren Job verloren,
0:22:04–0:22:07
ist weltweit ein Top-Thema auf Twitter gewesen.
0:22:08–0:22:12
Prominente und News-Media-Blogger und so auf der ganzen Welt haben sich auf
0:22:12–0:22:19
sie eingeschossen und gesagt, ihre Follower hätten sie aufgehetzt und sie hätte
0:22:19–0:22:21
einen richtigen Shitstorm abbekommen.
0:22:21–0:22:27
Und es ist recht traurig gewesen und ich glaube sie hat das nicht so gemeint,
0:22:27–0:22:31
sie hat die Dynamik unterschätzt und eben am Schluss, letztlich ist es glaube
0:22:31–0:22:33
ich auch häufig ein Zufall, ob das einer sieht,
0:22:34–0:22:38
der sich dann darüber aufregt oder ob es halt niemand sieht und dann ist er
0:22:38–0:22:43
einen halben Stunde später der Tweet wieder weg und es ist gar nichts passiert, oder?
0:22:44–0:22:53
Das finde ich kleine Fehler können wirklich ganz brutale die dann deine Job verloren haben.
0:22:53–0:22:59
Und Job verloren, das ist ein gutes Stichwort, um auch noch über einen zu sprechen, Luke Mugridge.
0:22:59–0:23:03
War der dir ein Begriff schon früher oder erst jetzt?
0:23:04–0:23:11
Ich habe mal irgendwie, wo es darum ging, er soll ja mal seine Ex-Partnerin, wie sagt man,
0:23:12–0:23:15
Ja, wahrscheinlich... Vergewaltigend war die Vermutung, oder?
0:23:15–0:23:19
Ja, wobei ich habe das eben auch... Man kann da Werbung machen,
0:23:19–0:23:25
also nicht nur das, es gibt auch so einen YouTube-Channel über eben auch Gerichtsurteile
0:23:25–0:23:27
und er ist ja dann freigesprochen worden.
0:23:28–0:23:31
Ja, das weiss ich gar nicht mehr so genau. Anscheinend ist er freigesprochen
0:23:31–0:23:35
worden und meine Meinung ist jetzt auch, egal was jemand macht,
0:23:35–0:23:39
wenn er bei uns, ich sage jetzt Schweiz, Deutschland, Österreich,
0:23:39–0:23:41
das sind Rechtsstaaten, die man sagen kann.
0:23:42–0:23:45
Und wenn dann jemand von einem Gericht freigesprochen wurde,
0:23:45–0:23:46
dann ist er freigesprochen.
0:23:48–0:23:52
Das ist so. Und dort habe ich von ihm mal gehört. Ich habe zuerst auch gemeint,
0:23:52–0:23:55
das sei ein Künstlernamen. Aber er heisst tatsächlich so.
0:23:56–0:23:59
Er hat mich jetzt nicht wirklich interessiert. Ich habe vielleicht auch mal
0:23:59–0:24:03
in seine Videos geschaut. Das hat mich einfach nach 20 Sekunden abgestellt.
0:24:04–0:24:08
Aber ja, ich sage jetzt, er ist glaube ich Comedian. Man sagt, er nennt sich Comedian.
0:24:08–0:24:13
Er hat einen englischen Namen, weil er einen kanadischen Schauspieler,
0:24:13–0:24:15
Bill Mockridge, als Vater hat.
0:24:15–0:24:17
Er ist ein Schauspieler, ein berühmter.
0:24:19–0:24:25
Also berühmt, ja. Also und er hat eben auch einen Shitstorm sich eingefangen
0:24:25–0:24:30
und in dem Fall glaube ich wirklich zu, weil das ist nicht einfach nur ein Ausrutscher gewesen.
0:24:30–0:24:33
Er hat einen Podcast, der heisst
0:24:33–0:24:38
«Die Deutschen». Dort hatten er zwei Mitstreiter, Nisar und Cheyenne.
0:24:38–0:24:45
Die haben sich über Sportlerinnen und Sportler von den Paralympischen Spielen lustig gemacht.
0:24:45–0:24:50
Sie haben gesagt, ich zitiere das, für die, die es nicht mitbekommen haben,
0:24:50–0:24:52
ein von den Sätzen, der gefallen ist.
0:24:52–0:24:56
«Es gibt Menschen ohne Arme und Beine, die wirft man in ein Becken,
0:24:56–0:25:00
und wer als Letzter ertrinkt, der hat gewonnen.» Und es war nicht nur dieser
0:25:00–0:25:04
Spruch, sondern es ging die ganze Zeit so.
0:25:04–0:25:08
Dann haben sie zwischendurch aber gesagt, ja, aber es gibt ja noch den einen,
0:25:08–0:25:11
die kleinwüchsige Comedian und den finden wir gut und so.
0:25:11–0:25:13
Und es ist einfach wirklich ein bisschen,
0:25:14–0:25:18
Da muss ich sagen, da fällt es mir, und jetzt kannst du mir sagen,
0:25:19–0:25:25
ob ich ein Hüchler bin oder nicht, da fällt es mir also viel schwerer, das zu entschuldigen.
0:25:26–0:25:30
Geht mir genauso. Ich glaube, das war ihm echt bewusst. Man hat ja nicht nur
0:25:30–0:25:33
einen dummen Spruch gemacht. Ja, sondern es ist lang.
0:25:34–0:25:39
Ich sage jetzt eben, Frau Meti hat vielleicht einfach eine dumme Kurzschlusshandlung
0:25:39–0:25:43
gemacht, hat dreimal geballert, den Post gemacht und sie hat es dann sofort wieder gelöscht.
0:25:43–0:25:47
Aber ich glaube, die haben vermutlich, ich nehme auch an, die werden ihren Podcast,
0:25:48–0:25:52
ihren Stock haben und ich glaube, wenn ich jetzt so ihren Witz hineinschreiben
0:25:52–0:25:54
würde, würdest du mir aber durchaus sowas verlangen ziehen.
0:25:55–0:25:59
Ja, das hat, ich glaube, es hat auch Leute gegeben, die gesagt haben,
0:25:59–0:26:04
gewisse Sachen, die er gesagt hat, hat er auch schon so in seinem Bühnenprogramm
0:26:04–0:26:07
schon gesagt und so, also das scheint irgendwie so ein bisschen Menschen,
0:26:08–0:26:14
zu seinem Stil zu hören und ich finde ja, wenn wir vielleicht auch noch drüber sprechen.
0:26:14–0:26:19
Dann kommt ja immer so Meinungsfreiheit und Cancel Culture und all das.
0:26:19–0:26:22
Was darf man eigentlich da sagen? Darf man das sagen?
0:26:22–0:26:26
Ich finde, ja, auf eine Art darf man das.
0:26:26–0:26:32
Es ist wahrscheinlich gut, wenn es kein Gesetz gibt oder wenn man vielleicht
0:26:32–0:26:38
jetzt tatsächlich da klagen müsste und entscheiden, dann Richter,
0:26:38–0:26:39
darf man das sagen oder nicht.
0:26:39–0:26:44
Aber ich finde, ja, man darf auch wirklich gruselige Sachen sagen.
0:26:45–0:26:49
Aber es gibt dann halt auch die entsprechenden Reaktionen.
0:26:49–0:26:53
Und ich finde, dass man jetzt zum Beispiel, er hatte dann seine Sendung beim
0:26:53–0:26:57
Sat.1, die hätte dann gerade demnächst losgehen sollen, die hat er verloren.
0:26:58–0:27:00
Und da hingegen, muss ich sagen, das finde ich völlig in Ordnung,
0:27:01–0:27:05
wenn du bei so einem grossen Sender eine Sendung hast, dann musst du irgendwie
0:27:05–0:27:13
in einer Form ein breites Publikum ansprechen, ohne ohne eine bestimmte Gruppe auszugrenzen.
0:27:13–0:27:14
Und dann hast du dort nichts verloren.
0:27:15–0:27:18
Also das ist für mich dann keine Cancel Culture, sondern einfach die logische
0:27:18–0:27:25
Folge, dass du in die Rolle von so einem Moderator nicht mehr einpassen kannst.
0:27:25–0:27:30
Ganz klar. Und wenn du jetzt auch denkst, eben Cancel Culture, Werbeverträge.
0:27:30–0:27:33
Also wenn du jetzt, du bist irgendein Hersteller und du bist,
0:27:33–0:27:35
ich sage jetzt, hm, was machen wir?
0:27:35–0:27:39
Irgendein Produkt, was ist das Produkt, das für die Familie passt?
0:27:39–0:27:44
Cornflakes. Sagen wir Cornflakes, ja, dann willst du vielleicht nicht irgendjemanden,
0:27:44–0:27:48
der einfach immer unter die Gürtellinie geht, wenn du jetzt vielleicht für einen
0:27:48–0:27:51
Whisky oder so Dings bist.
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Ja, passt das vielleicht, also wenn du jetzt mal so das Glück hast von jemandem
0:27:57–0:28:04
als Brand Ambassador, heisst das so schön neudeutsch, dann musst du den Brand auch anpassen. Ja.
0:28:04–0:28:08
Und ja, vielleicht, ich habe keine Ahnung, wenn jetzt irgendjemand.
0:28:09–0:28:14
Wofür ihr eine Hiltl-Werbung macht, plötzlich über Veganer herzieht,
0:28:14–0:28:18
dann würde ich Herrn Hiltl auch sagen, es passt leider nicht mehr.
0:28:18–0:28:24
Genau, genau. Ich finde auch, wenn eine Plattform wie YouTube sagt,
0:28:25–0:28:29
wir wollen solche Videos nicht bei uns haben, sondern die passen nicht rein,
0:28:29–0:28:31
dann würde ich auch sagen, das ist okay.
0:28:31–0:28:34
Dann kannst du schauen, ob du das auf deine eigene Webseite tust.
0:28:34–0:28:40
Dann hast du vielleicht nur noch eine kleine Reichweite und dann auch noch Leute,
0:28:40–0:28:44
die deine Meinung teilen und das nennt man ja De-Platforming.
0:28:44–0:28:48
Ich finde, das ist für mich eigentlich keine Cancel Culture,
0:28:49–0:28:54
wenn man es so in diesem sensorischen Begriff benutzt.
0:28:54–0:29:01
Aber ja, ich habe in diesem Fall wirklich tatsächlich wahnsinnig Mühe,
0:29:01–0:29:05
ihn zu verteidigen und er hat sich dann auch so ein wenig entschuldigt,
0:29:05–0:29:11
aber das ist auch wirklich halt schwieriger.
0:29:11–0:29:15
Ja, ist bei ihm, ja, echt, würde ich sagen, ein wenig schwieriger.
0:29:15–0:29:19
Also eben bei der anderen Dame, eben hochintelligente Dame, ich weiss nicht,
0:29:20–0:29:24
was der Motto ist für dich, die hat, ja, komm, eben, wir machen alles einmal seich.
0:29:24–0:29:29
Ich sage dir, kann dir einmal passieren und eben, wenn du Pech hast und gerade
0:29:29–0:29:33
jemand vom SRF mit dem Mikrofon hinter dir steht, Ja, genau.
0:29:34–0:29:39
Und so ist es halt. Und darum finde ich, der Mockridge war kein Begriff.
0:29:40–0:29:48
Und wenn man einem dann halt so auftaucht, dann würde ich nicht an eine seiner Comedy-Shows gehen.
0:29:49–0:29:54
Aber vielleicht lernt er dann doch irgendwann mal etwas daraus. Und wenn er dann.
0:29:57–0:30:02
Das thematisieren kann, dann würde es ja vielleicht auch wieder anders ausgesehen.
0:30:02–0:30:05
Man kann ja tatsächlich, auch ihm würde ich jetzt zugestehen,
0:30:05–0:30:08
dass er vielleicht irgendwann etwas daraus lehrt.
0:30:09–0:30:14
Ich finde, was mir noch in den Sinn kommt, auch mal einer von den ersten Shitstorms,
0:30:14–0:30:18
magst du dich noch an den berühmten Kristallnacht-Tweet erinnern?
0:30:19–0:30:21
Das sagt mir etwas, aber von wem war das?
0:30:22–0:30:25
Lass mich überlegen. Ich weiss nicht, wer es ist, aber ich weiss nur,
0:30:25–0:30:28
ich bin dort irgendwo, habe Twitter scrollt und die Person gesehen und eben,
0:30:30–0:30:35
Zitat, Achtung Zitat wir brauchen eine Kristallnacht dieses Mal gegen Moscheen
0:30:35–0:30:40
und ich schreibe so, oh, was für ein Idiot, aber das ist typisch für ihn und
0:30:40–0:30:43
ich habe da natürlich nicht ja, und dann hat irgend,
0:30:43–0:30:48
glaube ich sogar ein Tagischournalist hat das einfach auf Titelseite gehauen
0:30:48–0:30:52
und anscheinend ihm nicht einmal die Chance gelassen, weisst du,
0:30:52–0:30:56
zumindest stell ich es nicht, Zitat, er sei anscheinend beruflich unterwegs gewesen,
0:30:57–0:30:59
finde ich, wenn jetzt jemand, also jetzt,
0:31:00–0:31:04
Wenn wir mal so einen Scheiss raushauen, finde ich, für einen guten Journalisten
0:31:04–0:31:08
muss man wenigstens die Möglichkeit geben, die Stellung zu nehmen,
0:31:08–0:31:10
wieso hast du das geschrieben?
0:31:10–0:31:15
Ja, das würde eigentlich schon dazugehören. Und jetzt, wir sind kurz vor dem
0:31:15–0:31:17
Ende, ich möchte noch etwas sagen.
0:31:17–0:31:21
Also wir haben diese Shitstorms, ich glaube, ich fände es gut,
0:31:21–0:31:25
wenn man wieder auf eine sachliche Ebene zurückfinden könnte.
0:31:25–0:31:29
Wie genau, dass man das könnte machen, ist mir nicht so ganz klar,
0:31:29–0:31:31
vielleicht eben halt, wenn auch einfach die.
0:31:33–0:31:38
Sozialen Medien nicht so derartig würden davon leben, dass halt Empörung.
0:31:39–0:31:44
Am Schluss letztlich ihnen Umsatz, am meisten Umsatz generiert,
0:31:44–0:31:49
dass man von dem weg kommt und die Empörung auch einfach auf ganzer Linie bewirtschaftet
0:31:49–0:31:50
das finde ich so ein Problem,
0:31:50–0:31:55
wenn die Leute ein bisschen weniger dazu angeheizt werden würden und vielleicht auch eher,
0:31:56–0:32:00
Anreize für konstruktive Ansätze und nicht für einfach Leute,
0:32:00–0:32:01
die aneinander gurgeln.
0:32:02–0:32:06
Aber was man vielleicht schon noch sagen muss, ist, diese Shitstorms können
0:32:06–0:32:10
auch natürlich zum einen so ein politisches Kampfmittel sein,
0:32:12–0:32:14
Zum Beispiel, über das haben wir jetzt fast keine Zeit mehr,
0:32:14–0:32:18
was ein bisschen schade ist, um das noch ein bisschen ausführlicher darüber zu sprechen.
0:32:19–0:32:25
Zum Beispiel, dass es so Accounts gibt, wo wirklich Antisemitismus oder Rassismus
0:32:25–0:32:28
einfach anprangert auf Twitter und sagt,
0:32:28–0:32:33
hey, wenn ihr rassistisch seid und euch so äussert, müsst ihr damit rechnen,
0:32:33–0:32:37
dass wir dafür sorgen, dass euch ein Shitstorm erreicht.
0:32:37–0:32:45
Das ist auch, denke ich, zur Verschärfung der Situation beigetragen,
0:32:45–0:32:49
aber es erinnert vielleicht auch daran, dass Meinungsfreiheit nicht einfach gratis ist,
0:32:50–0:32:54
sondern dass es auch mit einem Preis kommt, wenn du unpopuläre Meinungen hast.
0:32:54–0:32:59
Und das geht manchmal vielleicht bei denen, die sagen, ja, weil Meinungsfreiheit
0:32:59–0:33:03
heisst einfach, man kann alles sagen, was man gerne möchte, ungestraft und ohne
0:33:03–0:33:07
Konsequenzen, dass das ein bisschen in ihnen zurechtgerückt wird.
0:33:08–0:33:14
Manchmal sind diese Shitstorms auch gegen Unternehmen. Es gibt es gegen Nestlé,
0:33:14–0:33:20
Barilla, United Airlines, Pepsi, Gillette, Disney, Bud Light.
0:33:20–0:33:26
Einige dieser grossen Unternehmen kamen daran, wenn sie sich falsch aufgeführt haben.
0:33:26–0:33:35
Dort ist ein Shitstorm wie ein Korrektiv der Konsumenten, die manchmal vernachlässigt
0:33:35–0:33:37
werden, gegen diese grossen Unternehmen.
0:33:37–0:33:42
Ich denke, zum Schluss noch etwas Provokatives und nicht ernst gemeint.
0:33:42–0:33:46
Man könnte die Shitstorms einfach abstellen, indem man die Retweet-Funktion
0:33:46–0:33:52
blockiert und die Screenshot-Funktion blockiert. Das gibt es doch gar nicht mehr.
0:33:52–0:33:56
Nein, es ist natürlich nicht ernst gemeint, aber ich glaube,
0:33:56–0:33:59
die Hörer merken das, wenn ich etwas nicht ganz ernst meine.
0:33:59–0:34:02
Ich finde es eine gute Idee. Tschüss miteinander.
0:34:05–0:34:20
Music.

In den sozialen Medien werden Leute ohne Recht auf Verteidigung oder Anhörung abgeurteilt – und ob die Strafe im Verhältnis zum Vergehen angemessen ist, spielt auch fast keine Rolle. Und wer – zum Beispiel als junge, aufmüpfige Frau – anderen schon vorher ein Dorn im Auge war, hat mit besonders heftigen Sanktionen zu rechnen.

Wir nehmen die beiden grossen Shitstorms der letzten Tage zum Anlass, über die Empörung im Netz zu sprechen. Was haben die Fälle von Sanija Ameti und Luke Mockridge gemeinsam? In welchen Aspekten unterscheiden sie sich? Und gibt es einen Weg zu einer vernünftigen Diskussionskultur, bei der die Entgleisungen klar benannt und sachlich gekontert werden – ohne gleich den Kopf oder zumindest die Entlassung der Leute zu fordern?

Einige Links zur Episode

Beitragsbild: Nur einmal leise husten, um die Lawine auszulösen (Nicolas Cool, Unsplash-Lizenz).

Veröffentlicht von Matthias

Nerd since 1971.

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