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Also, eigentlich wollte ich das gar nicht mehr spielen. Das ist Placebo mit Every You, Every Me.
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Aber ich habe den richtigen Knopf mal wieder nicht gefunden.
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Das ist, glaube ich, ein Running Gag in dieser Sendung. Hey,
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hast du das gehupen von meinem Hund drauf?
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Der bearbeitet gerade jetzt genau in dem Moment sein Quietschespielzeug.
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Hätte er neben mir, das glaubst du ja nicht.
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Radio Stadtfichter. Und was soll man dazu sagen?
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Quietschenspielzeug ist für Anfänger. Wir haben hier den Mann mit den Hühnern.
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Da ist Kevin Rechsteiner.
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Sie waren ruhig, niemand war da. Und jetzt kommen sie zurück, als es dunkel wird.
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Ich habe vor drei Minuten kein Huhn mehr.
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Und jetzt geht es... Jetzt ist Radio.
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Die sind halt nett zu ihrem Papa. die sagen «Hoi», die wollen wissen,
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wie der Tag war, wie es dir geht.
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Das ist richtig vorbildlich. Da könnte das eine oder andere Ehepaar etwas lernen von euch.
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Ich glaube nicht, dass es wegen dem ist. Es gibt einfach Futteralte.
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Ach so, okay. Das ist die Gruppe.
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Fahrt das Futter an. Ja gut, aber weisst du, wenn du jetzt so einen Ehe-Ratgeber,
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sagen wir mal aus den 1960er Jahren liest, da steht auch drin,
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also du als Frau bist dazu da, dass wenn dein Mann nach Hause kommt,
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Was ist das? Was ist das? Das bin nicht ich.
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Ui, ich glaube, das ist die Klimaanlage. Das bin nicht ich.
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Ich mache die Klimaanlage hier aus im Studio. Ich glaube, die hat jetzt ihren Zenit überschritten.
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Die Klimaanlage ist der Klimaerwärmung nicht gewachsen.
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Also ich wollte sagen, der Ratgeber für eine gute Ehe sagt ja auch,
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wenn dein Mann am Abend nach Hause kommt vom Arbeiten, dann musst du Verständnis
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dafür haben, dass er müde ist und erschöpft von der harten Arbeit, die er da geliefert hat.
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Also musst du ihm zuerst etwas kochen, dann musst du ihm ein bisschen Sacko
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abziehen und die Krawatte lockern
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und dann darf er auf seinen Stuhl sitzen und einen Drink servieren.
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Das ist im Fall voll unironisch. Gibt es dieses Buch? Ich habe es im Internet
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gesehen, das Buch gibt es.
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Und diese Hühner, die drehen jetzt einfach den Spiess um mit dir.
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Sie sagen, du kommst nach Hause und dann kümmerst du dich mal um uns.
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Ja, genau. Frisches Essen, frisches Wasser.
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Genau. Du schaust ein bisschen Stroh locker.
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Ja, etwa so. Wir hatten so einen strengen Tag.
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Den ganzen Tag mussten wir unterwegs sein, in der Sonne. Ja,
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so Würmerpicken und so. So, das darf man nicht unterschätzen.
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Kevin, wie geht's dir?
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Mir geht es gut. Okay. Mir geht es gut.
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Sollen wir das jetzt in eine Pre-Show in zwei Minuten packen?
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Jawohl, das schaffst du.
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Das ist mein mentales Problem, im Radio zu kommunizieren. Das wäre ja mega lustig.
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Aber ich glaube, dass ich eine depressive Phase habe, wissen mittlerweile alle,
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die das regelmässig hören.
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Ich glaube, du hast es nie so explizit gesagt, aber man kann es so ein bisschen...
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Ja, aber mehr im Winter auch, glaube ich, oder? Ja, genau, im Winter.
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Und die letzte Schlimme war vor drei Jahren. Dann habe ich mein Antidepressivo genommen.
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Und dann habe ich gesagt, ich habe es im Griff. Und jetzt...
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Depressionen sind eben sehr clever.
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Jetzt ist sie richtig schleichend gekommen. Und ich hatte sie über Monate und
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ich habe es nicht gemerkt.
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Und seit etwa drei Wochen geht es mir wieder gut. Aber ich hätte vor fünf Wochen
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nicht sagen können, mir geht es schlecht. Das war alles anstrengend um mich.
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Ich bin jetzt gerade etwas unschlüssig, weil eigentlich müssten wir jetzt gerade
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nahtlos in die Sendung übergehen, wo wir uns ausgedacht haben oder wo ich mir ausgedacht habe.
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Du hast gesagt, du könntest etwas damit anfangen.
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Und ich würde sagen, das machen wir doch, oder? Das machen wir gerade so.
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Das passt zusammen. Passt das gleich zusammen. Also, verzeiht mir,
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wenn ich jetzt noch so tue, als ob ich noch etwas zu sagen hätte für 20 Sekunden,
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dass man einigermassen pünktlich anfangen könnte. Nein, aber es hat sich so schön ergeben.
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Also, es geht um Selbstfürsorge. Wie schaut man eigentlich hoch für sich?
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Gerade auch so als Nerd. Darum geht es. Und zwar genau 5 Sekunden vor halb 8
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Uhr auf Radio Stadtfilter.
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Jetzt ist es sogar pünktlich.
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Dias Schüssler. Nerd, bist doch gut zu dir, heisst die Sendung.
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Wir fragen, was ist dann dran am Klischee von diesem verwahrlosten Nerd,
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der eben nicht so genau weiss, wie er sich um sich selber kümmert.
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Wir reden ein ehrliches Wort über Selbstfürsorge. Betreiben wir sie selber,
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wenn ja wie, in ausreichendem Mass?
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Und was sind dann vielleicht unsere speziellen Bedürfnisse und was könnte bei denen helfen?
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Du hast jetzt, Kevin, eigentlich, ich wollte ein wenig sanft in das Thema einsteigen
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und du hast in der Pre-Show den Ball, wie soll ich sagen, ein wenig härter aufs Goal geschossen.
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Aber ich fange jetzt trotzdem an, wenn ich eigentlich anfangen wollte.
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Meine Frau hat dann gefunden, hey, du Ehemann, du solltest mal etwas für dich
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tun, ich habe dir da einen guten Schein für, und jetzt kommt es,
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für die Fusspflege. Sie hat gefunden, meine Füsse.
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Ich habe ja dann das Bild gefunden, das Meme, «How Man Shower» heisst es.
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Das hast du vielleicht auch schon gesehen. Da sieht man einen Mann, wo er duscht.
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Er putzt sich unter den Achseln, auf dem Kopf vielleicht, und dann noch im Genitalbereich.
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Der Rest dann so ein bisschen, aber Füsse bis zu den Füssen,
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aber er buckt an sich hin. Es gibt diese Bereiche, wo man nie so richtig dran kommt.
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Und ich habe gefunden, genau Füsse, warum genau muss man sich um seine Füsse
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kümmern? Die sind ja eigentlich einfach da.
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Und dann war ich bei dieser Fusspflege und fand es nicht völlig komisch,
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also nicht völlig abartig, aber es ist trotzdem irgendwie, habe ich nicht so
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verinnerlicht, warum man das machen sollte.
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Und du, ich glaube, du bist da, Kevin, ein bisschen mehr in Einklang oder bringst
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so die Psyche und den Körper noch ein bisschen mehr in Synchronität wie ich.
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Und du kannst mir das vielleicht erklären.
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Hey, Füsse im Fall gar nicht. Nein. Meine Füsse sind so ein Hobby,
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die Füsse. Nein, bei den Füssen gebe ich mir mega keine Mühe. Ja, ich auch.
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Also ich kann sie ja mega gerne und ich laufe ja mega viel barfuss rum und ich
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kann ja nicht gerne Schuhe haben. Eigentlich müssten mir die Füsse wichtig sein.
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Aber die Füsse, also ich habe jetzt halt auch nicht ein Problem mit meinen Füssen.
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Es sind so die angenehmen Themen, so eingewachsene Fussnägel oder Fussbild und
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so und all das Das coole Zeug.
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Ich habe nichts von dem. Ich habe wirklich so völlig easy Füsse,
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ich kann die Fussnägel schneiden und ey läuft.
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Das einzige was ich habe seit, seit, keine Ahnung, zwei, drei,
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vier Jahren, ich habe so Hornhaut.
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Okay. Das ist scheisse. Ja genau, für das. Das ist ein Kack.
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Für das ist eben die Fusspflege da. Die schrubbelt dann liebevoll die Hornhaut weg.
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Ja ich habe jetzt Hornhautsalbe genommen, tue das eine Woche drauf und dann
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ist es wieder gut. Das ist jetzt mein Weg daraus heraus.
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Sobald ich merke, jetzt kommt es wieder, eine Woche Creme, dann habe ich wieder
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ein halbes Jahr Ruhe. Easy peasy kann ich damit leben.
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Aber wahrscheinlich eine Pedicure müsste man schon mal machen,
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das habe ich noch nie gemacht.
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Ich habe mir mal in Griechenland von den Fischchen die Füsse essen lassen.
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Das ist das Dümmste auf dieser Welt.
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Ja, das finde ich. Ich habe dort einfach gefunden, wenn zuerst die Fische dir
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deine Füsse pflegen, kannst du nachher sagen, und jetzt hätte ich gerne den Fisch da auf dem Grill.
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Und dann wäre es ja so wie ein Kreislauf, eine geschlossene Circle Economy.
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Sie werden von innen mariniert. Ja, genau. Genau.
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Nein, es hat doch nicht...
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Ich weiss meine Hornhaut und ich meine das ist Gipswand und jetzt kommt das
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3cm Fischchen und hat das Gefühl in 10 Minuten fress ich mich da durch.
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Da habe ich schon gedacht das ist unmöglich. Was machen die Fische?
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Nichts. Ich weiss nicht was die genau machen. Aber das ist für mich,
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ich glaube das ist ein Touristenfall.
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Ich kann mir nicht vorstellen, dass das irgendwie funktioniert.
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Ich glaube, es ist auch nicht nett für die Fischchen, oder?
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Also das ist ja, ich meine, einen tieferen Job gibt es ja wirklich fast nicht mehr.
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Weil sie bekommen dann auch kein Geld. Und werden sie dann noch extra gefüttert?
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Es gibt eine Gewerkschaft.
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Ja, ja, also du musst, also sie hat gesagt, du musst sie füttern.
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Es darf nicht, jeder Fisch darf nicht jeden Tag essen.
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Weil wenn es zu viele Füsse drin hat, dann ist es wahrscheinlich nicht gut für
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den Fisch. Es muss abwechselnd sein.
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Es ist wie wenn du immer in McDonalds gehst. Das ist das Gleiche.
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Sie hatte einen Lieblingsfisch. Das war der Grösste. Der hatte sie schon 2 Jahre.
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Der ist pensioniert. Der muss nicht mehr.
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Also, genau. Das mit der Selbstversorgung ist wirklich ein schwieriges Ding.
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In diesem Fall kann man sagen, sind wahrscheinlich einfach die Füsse ein bisschen
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weit weg von allem anderen und darum werden sie ein bisschen vernachlässigt.
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Aber ich habe ja auch nicht so schöne Finger zum Beispiel, da könnte man jetzt
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wahrscheinlich auch noch ein bisschen etwas verbessern.
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Aber es geht ja eigentlich auch nicht nur so ums Optische, sondern es geht ja
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vor allem auch so um den Emotionalen, den Psychischen, den mentalen Haushalt.
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Eben auch ein bisschen, du hast es angetönt ja in der Pre-Show,
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es geht darum zu merken, wenn es einem nicht gut geht und nicht einfach,
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weiterzudrödeln und zu finden, okay, ich muss einfach noch mehr arbeiten,
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ich muss mich noch mehr konzentrieren auf meinen Job und auf das,
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was ich dort machen muss. Und dann kommt alles gut.
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Und dann gehe ich am Wochenende, mache irgendwie eine Party oder sonst irgendetwas.
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Und dann mache ich zwei Wochen Ferien und dann kommt das alles wieder gut.
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Und das ist ja eigentlich wahrscheinlich nicht die optimale Voraussetzung.
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Oder man könnte sagen, dann wäre der Moment, in dem die Selbstfürsorge vielleicht
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besonders wichtig wäre.
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Ja, aber es ist schwierig, das zu erkennen. Wann ist jetzt dieser Moment und was sind meine,
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Methode, wie es meine Tools sind, um das zu machen und ich glaube gerade,
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also das ist jetzt vielleicht ein Klischee, aber manchmal haben Nerds halt nicht
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die höchste Sozialkompetenz.
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Ja, das ist ein Klischee, aber wahrscheinlich eins mit dem wahren Kern.
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Und diese Sozialkompetenzen haben es nicht nur gegen aussen nicht so,
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sondern gegen sich selbst auch nicht. Es ist halt wie die gleiche Situation.
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Und dann zu merken, was würde mir gerade guttun, ist teilweise noch schwierig. Ja.
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Also, um mal das noch ein bisschen einhegen, weil ich habe tatsächlich gefragt,
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und zwar kein Psychologe, weil ich gerade keinen bereit hatte,
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darum habe ich für den Chat-GPT gefragt.
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Kann man dann sagen, dass Nerds besonders schlecht in dieser Selbstfürsorge sind?
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Und der Chat-GPT hat gefunden, ja, das kann auf eine Art sein,
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dass wenn Leute, die sich einfach extrem auf irgendetwas konzentrieren,
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die können dann einfach alles andere ein bisschen ausblenden, oder?
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Und dann eben, das ist ja auch von einer Art ein bisschen banal.
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Ich habe tatsächlich in der Zeit, in der ich zum Beispiel programmiert habe,
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habe ich bis um 3 Uhr am Morgen dann hast du am Abend bin ich reingeschaut um
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halb 8 Uhr und habe gefunden, jetzt mache ich das noch schnell fertig.
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Und wo es fertig gewesen ist, war es 3 Uhr am Morgen und dann hätte ich um 6
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Uhr wieder aufstehen müssen. Also das ist ein klassischer Fall,
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der selbst für so nicht funktioniert hat.
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Aber darüber hinaus hat dann der Perplexity gesagt, Nein, es gäbe also keine
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wissenschaftliche Studie, dass das wirklich eben, dass man könnte so eins zu
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eins sagen, Computernerds seien in dem besonders schlecht oder so.
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Aber es ist natürlich schon, es hat so gewisse Anzeichen, dass wenn du die ganze
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Zeit rumhockst, ist es halt einfach nicht so gut für dich und dein Wohlbefinden und deinen Körper.
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Wenn du so Zeitstress, Stress ist bekanntermass nicht gut.
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Und der Perplexity hat dann aber auch gefunden, Nerds seien ja auch auf eine
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Art so ein bisschen anfällig für so Gadgets, so Gesundheitsgadgets,
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so Wearables, die dann Schritt zählen und so und das könnte ja wieder einen Gegenpol setzen.
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Aber ich glaube, wir könnten das, das ist ein guter Aufhänger gewesen für diese
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Sendung, aber wir könnten jetzt die Selbstfürsorge so ein bisschen einfach für
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alle anschauen, für jeden einzelnen Menschen, egal ob Nerd oder nicht, oder?
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Ja, aber wichtig ist halt, dass so ein Tracker wirklich etwas Gutes ist.
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Also es muss nicht ein Tracker sein, manchmal hilft auch einfach ein Kalender.
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Und sich Termine blockieren. Also das ist etwas, was ich sehr oft merke,
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dass also da kommt jetzt der Beziehungsberater für dich. Wo du ja auch noch bist, ja.
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Ja genau, aber ich meine, Leute, die gerade in einer Beziehung sagen,
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auch gerade mit Kindern, wo es viel schwieriger wird, ich sage jetzt mal,
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Zeit zu haben, um Sex zu haben, ist mega schwierig, weil Kinder.
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Und dann ist es so, Okay, du musst es dir einfach planen und es klingt mega
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unsexy, auch wenn du dir jetzt planst, ja gut, jetzt am Mittwochmorgen von 9 bis 11 habe ich Zeit,
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um irgendwo hinzugehen und für mich einen Kaffee trinken.
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Oder am Donnerstagabend, zwischen sechs und acht sitze ich an und lese ein Buch.
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Es klingt mega uninspiriert und unkreativ, aber es ist mega gut,
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weil du dir halt dann genau die Zeit blockierst.
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Aber das ist eine Übung.
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Zuerst musst du die Idee haben, was tut dir überhaupt gut.
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Was ist denn jetzt überhaupt dein Mechanismus? Das kann ja körperlich sein,
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das kann eine Massage sein, es kann aber auch einfach sein, ich muss schnell
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eine halbe Stunde Sport machen.
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Oder ich habe keine Ahnung. Da gibt es ja tausend Mechanismen.
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Ich finde das wirklich sehr wichtig, was du jetzt gesagt hast,
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weil wenn man sich mit dem Thema beschäftigt und dann ein bisschen die Chatbots fragt,
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was die einem sagen, Die haben wahrscheinlich auch die Selbsthilfebücher zu
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Tausenden analysiert und darum kommt es dann auch gerade zu einem Gruff,
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das nach «verbessere dich selbst» klingt.
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Ich finde diese Bücher recht schlimm. Ich blätter manchmal in der Buchhandlung
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die Ratgeber durch und dann finde ich, ja, das wäre ein gutes Thema.
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Und dann nach zwei Seiten finde ich, aber ich finde die Haltung nicht gut,
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wenn man da angeredet wird.
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Ich finde, wenn jemand, der mich nicht kennt, aus so einem Buch herausfindet,
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er müsste mir jetzt Ratschläge geben, was auf eine Art ein bisschen ironisch
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ist, weil ich lange Zeit Leute in der Zeitung Ratschläge geben habe,
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ohne die auch selber wirklich zu kennen.
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Aber ihr merkt, ich finde, man muss eigentlich das ein bisschen selber heraus
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spüren und es sind Die Hilfe zur Selbsthilfe finde ich einen guten Ansatz.
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Besser als der Pfannen fertige Resultat oder Rezept.
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Ich habe hier aber ein grosses Aber. Und zwar ist es die Inspiration für Sachen, die man machen kann.
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Ich glaube für das sind Ratgeber mega gut.
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Nicht der, der sagt, mir hat geholfen jeden Tag eine Stunde zu laufen.
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Wobei ich sage, wenn ihr jeden Tag eine Stunde laufen geht, das hilft euch,
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da gibt es nichts. Also geht jede Tagesstunde laufen, euch geht es nachher besser,
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das ist diskussionslos.
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Also auch Sachen auszuprobieren. Der eine sagt, ich gehe gehen laufen,
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ich gehe schwimmen, ich brauche mir eine Massage, ich fange an zu meditieren,
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ich brauche Zeit, um meine Bücher zu lesen, ich treffe Freunde,
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ich koche etwas für mich.
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Keine Ahnung, das ist ein riesiger Regenbogen von Möglichkeiten,
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die man herausfinden muss, was ist es, was mir in diesem Moment mega gut tut.
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Und und ich so einfach wenn ich
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es immer wieder machen ist das hilft mir ja und und die inspiration überholen
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was gibt es denn überhaupt weil es gibt es gibt ja das schrägste aber wenn dir
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das hilft wie machen wir es dann also du hast sport erwähnt und ich habe tatsächlich
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lange zeit in der fraktion war,
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die heisst «No Sports», also Sport ist Mord und Mord ist tödlich, oder so das.
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Nur ja, nicht bewegen, wenn es sich irgendwie vermieden lässt.
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Und das hat sich ja eigentlich, das hat sich so ein bisschen subtil verändert.
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Dann haben wir irgendwie gefunden, ja, gehen wir mal ein bisschen auf die Velo
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fahren manchmal und dann hat mir das eigentlich noch gefallen und dann hat man
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dann, und eben heute bin ich so der, der joggt und manchmal auch ein bisschen
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so, dass es eigentlich fast schon übertrieben ist.
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Also nicht so, dass ich jetzt für irgendwie ein Triathlon oder so etwas mache, aber trotzdem.
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Und ich glaube, das ist wahrscheinlich etwas, was sich vielleicht auch so mit
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dem Alter ein bisschen verändert, so diese Bedürfnisse, oder?
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Und da muss man vielleicht auch sagen, du kannst nicht mit der Attitüde eines
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20-Jährigen an dein eigenes Wohlbefinden herangehen, wenn du 40 oder 50 bist.
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Also das will eben, wenn du dann sagst, eben Party bis um 3 Uhr morgens und
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dann klappst du einfach zusammen.
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Wie machen wir das? Ich habe gesagt, ja, der Sport, ich bin tatsächlich,
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wir haben glaube ich diese Schrittzähler gut.
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Ich glaube auch, ich habe so einen Schlafcoach in meiner Uhr,
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der mir sagt, ob ich gut oder schlecht geschlafen habe.
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Und erstaunlicherweise stimmt das eigentlich recht häufig recht genau.
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Oder das, was die Uhr mir anzeigt, stimmt dann auch mit meiner eigenen Wahrnehmung überein?
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Und dann liess ich wieder, ja, die Schlaftracker sind ganz schlimm,
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die stimmen eigentlich gar nicht so genau.
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Dann finde ich, ja, klar, schon. Wahrscheinlich müsstest du an eine Maschine
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angeschlossen sein, die deine Hirnströme misst, dass du wirklich sagen kannst,
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wann du schläfst und ob das jetzt eine REM-Phase war oder nicht.
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Und die Uhr rötelt halt ein bisschen. Aber letztlich ist es egal.
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Es geht darum, die Wahrnehmung für sich selber zu schärfen und seine Bedürfnisse.
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Das kann sie sicher und das ist wahrscheinlich der erste Schritt zu dieser Selbstfürsorge.
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Ja, voll. Und ich glaube, gerade diese Tracker, die können dir in einer Form helfen.
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Es gibt ja Tracker, die du aufschreiben musst, nicht nur, ich habe jetzt Sport
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gemacht, sondern auch, es war gut oder nicht gut.
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Ja, genau. Und dann siehst du im Kalender auch, wie viele Mal hast du es gemacht.
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Und ich glaube, das motiviert halt, gerade wenn du mal keine Lust hast oder
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keinen Sport gemacht hast, dass du dann auch eine App siehst,
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die sagt, jetzt hast du aber 24 Tage am Stück und jetzt einen Tag nicht, aber go.
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Also ich glaube, das kann schon helfen, dass du nicht in den Modus reinkommst,
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jetzt bin ich einmal nicht gegangen, jetzt muss ich an.
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Ja, ja, ist ja gleich, ist ja gleich, ist ja gleich. Ja, genau.
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Und wenn ich, nachher darfst du dann sagen, Kevin, was du so machst und was
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dir so ich glaube, das ist vielleicht auch besser als wenn wir jetzt da die
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super Ratschläge geben, wenn wir einfach ein bisschen von uns erzählen.
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Das ist zwar so ein bisschen, ja es klingt so ein bisschen egozentrisch und
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so, aber es ist irgendwie fast wie ehrlicher wieder, wenn wir so klingen,
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als wenn wir für alle jetzt da die super Ratschläge haben.
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Also ich habe eine Phase, und das ist vielleicht selbst für so gewesen.
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Als ich so, sagen wir, 20 war und dort auch so das eine oder andere Problem
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vor mir herum gewälzt habe.
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Es waren sogar mehrere und sie waren recht schwierig.
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So aus heutiger Sicht bin ich eigentlich, ich habe eigentlich mal sagen wollen,
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ich habe dann angefangen, Tagebuch zu schreiben und ich habe die letzte Mal
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vorgenommen und habe wieder angefangen, darin zu lesen und es hat mir also fast
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wie haben wir früher gesagt, den Gunker.
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Also ich würde sagen, Zuerst habe ich gedacht, hey Mann, hey,
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Dude, was ist dort abgegangen?
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Und dann habe ich so, dann habe ich gefunden, okay, zur Selbstfürsorge gehört
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da vielleicht auch, dass man ein bisschen grosszügig ist mit sich und dann sagen,
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okay, Matthias, das hast du gut gemacht.
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Wenn ich jetzt das lese und wenn ich sehe, wie du heute so mit so Sachen rumgehst,
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top, hast du dich verbessert.
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Kann man dich nur loben dafür. Aber cool, das ist ja super.
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Und so ein Tagebuch schreiben finde ich gut, es kann auch wirklich nur kurz sein.
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Früher hat man eben wirklich wahrscheinlich sein halbes Leben erzählt,
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aber man hat auch zwei Sätze oder so.
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Oder es gibt auch die Apps, wo du nur sagst, ja, eben so ein bisschen anhöglisch,
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was dich beschäftigt hat, was es so...
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Themen von diesem Tag gewesen sind. Das ist auch schon gut, glaube ich.
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Und dann gibt es in dieser Health-App von Apple auch so eine,
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das geht dann auch in Richtung mentale Gesundheit, seelisches Wohlbefinden,
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wo du dann jeden Tag oder in einem bestimmten Abstand deinen,
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Gemütszustand erfassen kannst und siehst dann auch, wie sich das entwickelt.
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Und wenn es dann vielleicht die ganze Zeit nur schwarz ist und du nur einfach
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immer siehst, da gibt es fast keinen Moment mehr, wo irgendwie,
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mir wohl ist oder so, dann musst du dir vielleicht überlegen,
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was du jetzt machst oder ob du irgendwie an deinen,
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Lebensumständen etwas ändern musst oder ob du Hilfe holen musst oder so.
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Ich glaube, das kann schon helfen.
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Ja, also reden mit den Leuten. Ich glaube, das ist das Wichtigste.
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Also einmal mehr, wie ich es in der Pre-Show gesagt habe, die Depressionsphase
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hinter mir jetzt gerade wieder und das mal eine, die ich nicht erkannt habe,
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also ich weiss, dass erst seit ich vor etwa drei Wochen wieder daraus rausgekommen bin, aus,
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weiss auch nicht warum und jetzt auch wieder, ich rede jetzt wieder über das Thema,
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weil ich meine letzte Episode vor drei Jahren hatte und dann ist das so präsent
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und dann vergisst man das wieder und jetzt ist es wieder da gewesen und ja Ja,
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ich glaube, es tut gut, wenn man jemanden hat,
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dem man erzählen kann und da auch wieder Psychiater,
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Psychologen, Therapeuten, was immer, wenn man so einen geschützten Raum findet.
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Und dort hin geht und kann reden, dann tut das mega gut.
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Auch wenn man, das hatte ich oft so, das Gefühl hat, ich habe gar kein Thema.
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Ich kann gar nichts. Und dann fängt man an zu reden und dann kommt der ganze Rotz rein.
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Und das ist immer super. Also für mich jetzt. Aber auch hier muss man es selber herausfinden.
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Aber eben, wenn ihr in einem tiefen schwarzen Loch seid und das Gefühl habt,
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ich komme nicht mehr daraus heraus, fangt an zu reden. dass es hilft. Ja.
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Das ist eigentlich auch das Prinzip dieser Sendung.
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Also wirklich reden, ich glaube, das hilft. Du musst halt jemanden haben.
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Und auch den Freiraum. Du hast es schon etwas angekündigt mit der Familie und den Beziehungen.
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Und jeder ist irgendwie dann doch in seinem Hamsterrad.
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Und es gibt kein man sieht sich am Morgen kurz und dann am Abend vor der Nacht
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und dann sitzt du eigentlich vor dem Fernseher wild erschöpft und fragst dich
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dann, wo ist dann der Moment für diese Gespräche?
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Und dann müssten beide noch in der richtigen Verfassung sein.
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Das finde ich schon noch schwierig. Und es ist, glaube ich, wahrscheinlich geht das vielen Leuten so.
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Und wenn du aber schaust, dann ist das auch nicht nur ein privates Problem,
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sondern das ist ein gesellschaftliches Ding.
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Jetzt habe ich gerade heute irgendwo gelesen, es ist so eine Studie rausgekommen,
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die sagt, die Schweizer Bevölkerung läuft eigentlich insgesamt am Anschlag.
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Da sind alle am Rotieren.
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Und immer kurz vor der Erschöpfung, also da gab es so eine Studie,
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die zeigt eben auch, der Leistungsdruck generell ist einfach wahnsinnig gross. Und da muss man,
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einen Weg finden, damit umzugehen und halt möglichst nicht mit Alkohol oder mit Drogen oder so.
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Das ist ja dann auch wahrscheinlich eine Methode, aber eine,
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die auf Tour dann ein wenig schwierig wird.
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Wahrscheinlich nicht optimal ist, aber auch viel gemacht wird,
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muss man leider halt auch sagen.
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Ja, ja, absolut. Ja.
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Jetzt das schwierigste Thema, das wir da ausgewählt haben. Du ziehst Füsse und
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aufwächst ein Fussnägel und dann Depressionen. Das ist cool.
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Ja, genau, das stimmt. Aber so funktionieren unsere Sendungen oft.
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Ich finde es aber auch gut. Du kannst dir das auf verschiedenen Ebenen angehen.
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Die Fusspflege auf eine Art Einstiegsdroge klingt jetzt ein bisschen blöd.
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Aber vielleicht bringt die dich tatsächlich dann dir selber etwas näher und
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merkst dann, was du neben den Füssen auch noch machen könntest mit dir selber.
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Und ich finde ja, dass du das mit diesen Freiräumen, also dass du irgendetwas hast, wo...
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Und was ich immer noch wirklich, glaube ich, das Schwierigste finde,
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ist, wie bringst du so das Hirnkarussell so etwas zum abbremsen wenigstens.
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Wenigstens. Also all die Gedanken, die sich drehen und,
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wo auch in der Nacht, wenn du verwachst, das ist jetzt zum Glück,
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komischerweise ist das jetzt im Moment, wo wir ja bei der Tamedia wieder eben
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eine riesen Sparrunde und.
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Hunderte von Leuten, die entlassen werden und so, erstaunlicherweise nicht so,
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dass ich um drei bis jetzt, ich hoffe, das bleibt so, verwachen und dann die
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Gedanken haben, die dann nicht mehr nicht mehr ruhig Ruhe geben und so.
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Aber ich habe das auch so, in den letzten Monaten habe ich das schon immer mal
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wieder gehabt und habe aber bei dem habe ich kein so richtig gutes Rezept.
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Hast du irgendein, machst du.
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Irgendeine Mindfulness Übung oder machst du Atemübungen oder hast du irgendeinen
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Trick, wo man sagen kann, so bringt man die verdammten Gedanken endlich mal,
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dazu, klappen zu halten?
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Schach. Schach, okay. Das ist kein Witz.
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Das ist meins. Voll. Also es kann sein, dass ich morgen um drei wach werde und
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mein Handy vornehme und mit irgendeinem Inder-Schach spiele.
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Einfach das hohe Hirn abstellen. Und es funktioniert.
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Ich hatte das letzte Mal an einem Fest.
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Ich bin nicht fest kompatibel. Es ist schwierig für mich mit Menschen.
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Ich war aber da, weil ich die Menschen gleich gerne hatte.
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Und irgendwann habe ich gedacht, Ich dachte mir, ich drehe die Uhr,
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es ist nur das Mahltag, es ist das langweiligste auf der Welt.
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Und ich habe mein Handy vorgenommen, bin in der Ecke gesessen,
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habe eine Viertelstunde Schach gespielt und ich habe wieder funktioniert nachher.
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Das funktioniert bei mir voll.
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Also ich glaube, ich habe mittlerweile auch ein relativ hohes Schachlevel schon.
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Das ist voll mies geworden. Und das tut mir so gut. Einfach,
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weil schwierige Schachaufgaben, du musst denken.
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Ohne denken kannst du die nicht lösen.
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Und weil mich das halt so begeistert, weil es halt wirklich sehr ein einfaches
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Spiel ist, kann ich mich dort voll ausklinken.
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Das ist mega lustig, es war wirklich so ein Zufallstreffer, auch hier hat mir
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ein Kollege gesagt, hey Schach und so, das ist noch gut, das musst du überlegen.
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Und dann habe ich da das Schach-App runtergelassen und seitdem, das ist es.
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Ja, ich glaube, es sind wirklich diese Zufallstreffer. Ich habe dann wirklich
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angefangen, und das ist jetzt vielleicht auch ein bisschen seltsam auf den ersten
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Blick, Aber wenn ich um 3 Uhr erwache und dann finde,
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kann ich jetzt einschlafen, okay, ich probiere es jetzt, sagen wir, 10 Minuten.
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Und wenn es dann nicht geht, dann bin ich auch einfach schon rausgegangen und
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habe einen Spaziergang gemacht.
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Das ist das Beste in der Nacht. Ja, es ist super. Ich liebe es. Es ist so gut.
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Und dann bin ich um 100 Meter gelaufen und dann ist mir da auf dem Brückeli,
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dort wo ich wohne, über die Eulachie, ist mir so ein Fuchs entgegengekommen
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und hat mich so angeschaut und gefunden,
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ah, du kannst auch nicht schlafen, bei mir ist es normal, aber bei dir,
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und dann war es super, und dann.
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Kannst du so ein bisschen diesen Gedanken anhängen, aber dann hast du doch immer
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irgendwie noch so das irgendwie doch das ein bisschen komische Gefühl in der
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Nacht, was da alles in diesen dunklen Schatten unten sitzt und was einem da kommt,
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ob es noch andere, vielleicht hörst du auch von diesen Wölfen,
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ist das das nächste den ersten Viech, der dir begegnet, irgendeinen Wolf oder so. Einen Wolf?
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Einen Bär? Einen Bär, genau, oder einen Grizzly, oder irgend so etwas.
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Oder halt irgendeinen beknackten Wintertourer, der auch nicht schlafen konnte,
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aber vielleicht, was weiss ich nicht.
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Also eben, es ist halt so eine spezielle Stimmung und dann, wenn ich zurückkomme,
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tatsächlich meistens funktioniert es wieder.
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Und da musst du, das musst du einfach mal ausprobieren, um zu schauen,
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ob es funktioniert oder nicht. Und bei mir hat das erst du und ich gut funktioniert.
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Ja, also das ist, das darf man ja auch nicht mehr sagen, dass man das macht.
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Aber wenn ich manchmal nicht schlafen kann, dann fahre ich in der Nacht Auto.
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Dann fahre ich eine halbe Stunde Auto und dann kann ich wieder schlafen, dann ist es wieder gut.
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Man ist in Bewegung und wenn ich da bei mir spazieren gehe, bin ich einfach
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die dunkle Nacht draussen.
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Das ist ja nichts in der Nähe. Und dann einfach schnell so etwas machen.
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Aber eben, deshalb, vielleicht wirklich die Bücher anschauen für Inspiration.
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Und einfach mal anfangen, Sachen durchzuprobieren.
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Auch hier, ich glaube, kochen und essen darf man auch nicht vergessen.
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Das finde ich auch etwas mega Wichtiges. Also gescheite Ernährung,
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richtig essen, sich Zeit nehmen, um etwas zu kochen.
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Das habe ich gemerkt, das ist jetzt gerade in dieser depressiven Phase.
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Das ist für mich so ein Learning, dass ich das nicht mehr mache.
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Also ich koche nur noch für mich ernähren. Ich koche nicht mehr aus Freude.
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Sondern es ist einfach so, ich muss jetzt etwas zu essen haben.
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Ich bin nicht ein Junkfood-Esser.
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Das bin ich einfach nicht. Ich esse dann gleich recht, aber ich gebe mir halt
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nicht so Mühe, sonst ist es einfach okay, es ist Hungerstille.
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Ja, das ist... Und ich glaube, wenn man sich dort so etwas reinträgt,
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auch sich Kochen beibringt oder mal einen Kuchen macht oder eine Wehe macht
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oder den Mittag für den nächsten Tag vorbereitet oder so, ich glaube,
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das kann einem auch mega viel geben.
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Ja, das ist absolut der Kern von Selbstfürsorge, würde ich sagen,
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dass du nicht einfach irgendetwas einstopfst gedankenlos, möglichst während
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der Tastatur sitzt, sondern dass du sagst, Essen,
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Gottes Name, ist wichtig für den Körper, für die Seele und so nimmst du also
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auch dementsprechend Zeit dafür.
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Und ja, ich habe ja vorher ein bisschen gelästert über diese Ratgeberbücher
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und eines habe ich dann doch mal gelesen dieses Jahr, das heisst «The Subtle
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Art of Not Giving a Fuck».
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Das ist ein gutes Buch. Und ich fand es dann auch gut, vor allem weil so oft Fakt drin vorkommt.
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Und das sagt tatsächlich, es ist eine banale Erkenntnis, die du eigentlich auch
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in jedem von diesen Seminaren gesagt bekommst.
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Du kannst zwar nicht entscheiden, was dir passiert, aber du kannst entscheiden, was,
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wie du damit umgehst. Wie du damit umgehst. Genau. Und über was du einen Fuck gibst.
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Auf Deutsch ist es leider nicht so schön. Ich würde sagen, unbedingt auf Englisch lesen.
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Auf Deutsch gibt es noch ein Buch, das habe ich nicht gelesen,
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aber der Titel hat mir auch gut gefallen und der heisst «Am Arsch vorbei führt
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auch ein Weg». Das habe ich noch gute...
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Das kenne ich nicht. Ich kenne es eben auch nicht. Aber wenn ihr es gelesen
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habt, Dann, ja, dann sagt uns doch, wie euch das taugt.
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Es ist jetzt genau 8 Uhr, wir haben pünktlich angefangen, wir hören einigermassen pünktlich auf.
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Aber ich würde noch sagen, wir wären interessiert, was ihr von diesem Thema haltet.
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Ist es etwas, das ihr lieber verdrängt?
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Ist das etwas, wo ihr eure Meinung geändert habt darüber?
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Schreibt uns gerne auf nerdfunkatstadtfilter.ch und dann können wir da vielleicht
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mal nochmal drauf zurückkommen.
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Und ihr könnt aber auch sagen, wenn ihr findet, wir sollen mehr über Technik
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reden und die Gespürschmissendungen findet ihr nicht so toll, das ist auch okay.
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Wir machen es dann gleich. Aber ihr könnt es sagen. Es geht nur,
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sich selber auszudrücken, kommunizieren, was Bedürfnisse sind.
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Das ist wichtig, genau. Kevin, vielen Dank.
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Ich wünsche dir alles Gute, dass das Leben und alles einfach gut kommt.
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Und diese Sendung in einer Woche wissen wir nicht, was kommt.
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Aber bis dann, macht's gut.
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Bis dann, schöne Zeit. Tschüss zusammen.
Das Klischee besagt, dass Nerds oft etwas verwahrlost an ihrem Bildschirm sitzen und manchmal auch einen eher unangenehme Körperausdünstung absondern. Der Computerfreak als solches hat nämlich nicht immer die Zeit für eine Dusche und auch nicht immer einen Waschlappen griffbereit.
Oder ist das nur ein übles Klischee, das genauso unzutreffend ist wie die angebliche soziale Isolation, die Beziehungsunfähigkeit, der Entwicklungsrückstand und das trollhafte Wesen? Wir wagen einen ehrlichen Blick in den Spiegel und fragen uns: Haben wir ein Defizit bei der Selbstfürsorge? Schlafen wir genug und gehen wir vernünftig mit Stress um? Und kann uns die Technik vielleicht auch in diesem Bereich unterstützen?
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Beitragsbild: Tagebuchschreiben klingt nach 19. Jahrhundert, ist aber auch heute noch eine gute Sache – auch digital (Katya Wolf, Pexels-Lizenz).
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