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Das Schweizer Parlament hat im September ein Gesetz verabschiedet, das die Streaminganbieter verpflichtet, künftig vier Prozent ihres hierzulande erzielten Umsatzes in Schweizer Filmproduktionen zu investieren. Ähnliche Regelungen gibt es schon in anderen europäischen Ländern. Die höchsten Abgaben verlangt Frankreich mit 25 Prozent, Italien mit zwanzig Prozent. Mutmasslich werden die Filmschaffenden von Netflix, Amazon, Disney und Apple pro Jahr um die dreissig Millionen Franken erhalten. Eine zweite Regelung schreibt ausserdem eine Quote vor: Dreissig Prozent des Angebots muss künftig aus Europa stammen und entsprechend gekennzeichnet und gut auffindbar sein.
Gegen das «Lex Netflix» haben die bürgerlichen Jungparteien von FDP, SVP und GLP das Referendum ergriffen: Sie fürchten eine Erhöhung der Abopreise und unnötige Eingriffe in den Filmmarkt. Das Gesetz sei eh bloss «Heimatschutz, Subventionitis und Bevormundung», findet ausserdem die NZZ.
Das ist für uns Grund genug für eine Analyse der Situation: Ist die Angst vor Preisaufschlägen gerechtfertigt? Ist die Förderung des Filmschaffens eine Aufgabe der Streamingdienste – oder würden die es nicht sowieso tun, wenn ihnen Schweizer Produzenten interessante Projekte unterbreiten würden? Und sind Quoten die richtige Methode – oder nicht vielmehr eine Bevormundung des Publikums, das vielleicht gar keine europäischen Filme und Serien sehen will?
Die Links zur Episode
Die Ausgangslage
- Parlament beschliesst Netflix-Abgabe von 4 Prozent
- Regelungen zur Filmförderung für TV-Veranstalter und Online-Plattformen in der Schweiz und im europäischen Vergleich (PDF des Bundesamts für Kultur BAK)
- Referendum gegen «Lex Netflix» wird für Bürgerliche zur Zitterpartie
- Die Website des Referendumskomitees: filmsteuer-nein.ch
Argumente fürs Referendum
- Mit ihrer Geburtshilfe für die «Lex Netflix» hat die FDP eine seltene Chance verpasst, bei der jüngeren Generation zu punkten
- Liebe Netflix-Konsumenten, ihr müsst jetzt tapfer sein: Ihr sollt neu auch für Filme wie «Das Missen-Massaker II» zahlen
- Lex Netflix: Purer Zwang
Pro Lex Netflix (gegen Referendum)
Und einige Fragen
- Was halten wir von der Höhe der Abopreise? Netflix, das ist eine Frechheit!
- Kein Mensch schaut Schweizer Filme auf Netflix
Beitragsbild: «Um eine dunkle Familienschuld zu begleichen, nimmt die attraktive Jasmin an den Miss-Schweiz-Wahlen teil.» (cineimage.ch)
„Und morgen seid ihr Tod“, nicht verpassen! Hab selten so ein packenden und emotionalen CH Film gesehen. Manchmal merkt man nicht mal dass es CH Schauspieler sind. Ich hasse ja die gestelzten Dialoge, 2.Staffel WILDER und BESTATTER nach der ersten Folge abgebrochen.
Lieber Matthias, Lieber Kevin vielen Dank für Eure spannenden Sendungen.
Mich würde das Thema Balkonsolaranlage interessieren (ohne Baugenehmigung). Mit und ohne Engergiespeicher. Könntet Ihr mal über dies eine Sendung machen? Vielen Dank und liebe Grüsse Gabriel