Von Cookies gepeinigt

Es ist nicht mehr wie früher. Früher waren Cookies (neudeutsch für Kekse) eine erfreuliche Angelegenheit. Man hat sie aus der «verbotenen Schublade» stibitzt oder vielleicht auch selbst gebacken. Und dann hat man sie sich zu Gemüte geführt – und es hing einzig vom Grad der Selbstdisziplin ab, wie schlecht es einem hinterher war.

Heute sind Cookies diese Dinger im Internet, die monsterhafte Züge angenommen haben. Sie werden einem auf jeder Website angedreht, dass man sich kaum dagegen wehren kann. Es droht akute Überfressung ohne jegliches Genussmoment. (In einem krassen Fall haben wir eine Website gefunden, die uns Surfern bei einem einzigen Besuch Hunderte davon anhängen wollte.)

Was tun, wenn man eine Cookie-Allergie entwickelt hat? Das besprechen wir in dieser Folge von Kummerbox Live. Ferner geht es darum, wie man die Daten von einem alten auf einen neuen Computer transferiert und wie sich bei dubiosen SMS-Nachrichten verhält. Und was ist zu tun, wenn Word eine Datei nicht mehr öffnet, weil die zu gross ist?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-496/

Nerdpeitsche!

Wir waren versucht, uns von der Aktualität mitreissen zu lassen und wie viele andere Medien die momentane Kälte zur Breaking News zu erklären (Beispiel: «Kälte-Ticker» des «Blick»: «15:28 Es ist kalt.» «15:29 Es ist noch immer kalt.»). Ja wir hätten uns ausführlich damit beschäftigen können, wie man das Handy vor der Russenpeitsche bewahrt. Aber, unter uns gesagt, es braucht nicht unbedingt ein Ingenieursstudium, um auf die richtige Antwort zu kommen. (In der warmen Innentasche tragen, sich beim Eiszapfenfotografieren möglichst beeilen und es dabei nicht fallenlassen.)

Darum beschäftigen wir uns lieber mit den Themen, die für unsere Hörerinnen und Hörer auch relevant sind – und die sie uns darum per Mail unterbreitet haben: Warum schwindet der freie Speicherplatz bei Klemens? Wieso kriegt Krešimir «Mail delivery failed»-Meldungen zu Nachrichten, die er nie verschickt hat? Und auf welche Weise bringt Felix dazu, dass Apps ihr Passwort nicht ständig vergessen?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-424/ ‎

Gretchen fragt die Kummerbox

Während unserer kleinen Pause über die Jahre haben sich einige Fragen angesammelt, die wir in der ersten Folge von Kummerbox Live 2018 nun mit Elan angehen: Es geht um die fatalen Sicherheitslücken Meltdown und Spectre, um gelöschte SMS, gemeinsame Adressbücher, und die Frage, wie man ein Android-Handy ohne allzuviel Abhängigkeit von Google nutzt.

Und Matthias macht den Faust und will von Kevin wissen, wie er es mit der Religion hält. Denn Kevin, der sich so langsam, aber sicher zum Schweizer Podcastkönig mausert, hat eine neue Produktion namens Wers glaubt am Start, in der (als Atheist) zusammen mit Pfarrer Christian herauszufinden versucht, wie verbindlich die Geschichten aus jenem alten Buch heute noch sind.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-420/

Der Boss-Bot sitzt uns im Nacken

Wie werden wir in zehn Jahren arbeiten? Das wissen wir nicht so genau, aber es besteht keine Frage, wer unser Chef sein wird: Nämlich ein Bot, der uns die Aufgaben zuteilt, den Output kontrolliert und daraus unsere Entlöhnung berechnet.

Wir finden jedenfalls, dass es an der Zeit ist, uns schon einmal daran zu gewöhnen. Darum gibt bei dieser Sendung ein Twitterbot den Takt vor. Wir halten eine Folge von Patch Tuesday ab, jenem Sendeformat, bei dem wir Neuigkeiten aus der digitalen Welt analysieren, kommentieren und interpretieren. Die News, die wir abzuarbeiten haben, werden uns vom @nerdfunker zugespielt – und zwar im Vier-Minuten-Rhythmus.

Der Twitter-Bot stammt von maege, und wie er die News auswählt, bleibt Betriebsgeheimnis. Was wir allerdings sagen können: Das neue Prinzip funktioniert hervorragend: Ein Twitter-Bot als Chef und Supervisor steigert die Effizienz, ist kostengünstig und zeitgemäss und wirkt sich überaus positiv auf den Shareholder Value aus. Und man spart sich das lästige Mitarbeitergespräch, weil Boss-bot nicht auf Feedback oder gar Lob programmiert ist.

Eines fehlt allerdings noch: Eine wirkungsvolle Disziplinierungsmassnahme, wenn die menschlichen Untergebenen sich nicht ans Zeitlimit halten oder vom Thema abkommen. Aber das wird kein Problem mehr sein, wenn erst einmal die neuronale Schnittstelle implementiert ist: Dann gibt es per USB-C einen kleinen Stromstoss auf den Hypothalamus.

Die Tweets zur Episode: Permalink: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-408/

Dreckige und saubere Geheimnisse

War da mal was mit einem Typ namens Snowden? Haben wir die Fichenaffäre schon erfolgreich verdrängt? Glauben wir tatsächlich, nichts zu verbergen zu haben? In der heutigen Sendung artikulieren wir unser Bauchgefühl: Diese ungute Ahnung, dass im Moment einiges gewaltig schief läuft. Da greift die Überwachung um sich – und niemand scheint das gross zu stören. Und auch wenn der neue Präsident drüben im grossen Amerika schon einmal übt, wie man eine Demokratie in einen Führerstaat umbaut, stecken wir lieber den Kopf in den Sand. Zugegeben, es ist unangenehm uns auszumalen, in welche Bredouillen wir hineinrasseln könnten, wenn ein Typ wie dieser Trump jedes unserer kleinen Geheimnisse in einer NSA-Datenbank abfragen kann. Oder wenn ein einheimischer Potentat sich einmal unseren Facebook-Feed genauer anschaut.

Ja, wir regen uns über die Passivität vieler Betroffenen auf – und wollen Bewusstsein schaffen. Doch wir schaffen es, den grössten Teil der Sendung neutral zu bleiben und die Situation nüchtern zu analysieren:

Wer interessiert sich für unsere Daten – und warum? Mit welchen Mitteln und wie werden wir überwacht? Warum ist Datenschutz oft nur ein Feigenblatt? Was könnten die unmittelbaren Folgen sein und wie gehen wir persönlich mit diesem Gefühl um, dass uns ständig einer über die Schultern schaut?

In einem zweiten Teil gehen wir dann nächste Woche auf die technischen Möglichkeiten ein, mit denen man seine Daten und die persönliche Kommunikation schützt – und sich die Neugierde erhält, im Internet auch mal eine Sexdating-Site anzuklicken, ohne gleich Angst zu haben, sich dafür irgendwann mal rechtfertigen zu müssen.

Die Links zur Episode gibt es unter https://nerdfunk.ch/nerdfunk-376/

Wie kaputt ist Android?

Immer schneller von einem Hoch zum nächsten – und dazwischen die Angst vor dem Loch. Das klingt wie das Leben eines Junkies, und ist es in gewisser Weise auch. In den sozialen Medien und auf den traditionellen, aber klickgetriebenen Nachrichtenkanälen wird der Hunger nach dem grossen Nachrichtenkick immer grösser: Den nennen wir Hype, weil er so schön prickelt, sich ständig weiterdrehen lässt, uns allen die Möglichkeit gibt, uns auf Twitter und Facebook darüber auszulassen und uns in eine kleine Massenpsychose hineinzusteigern.

Wir gehen dem Phänomen des Hypes nach. Dazu beginnen wir bei der Mutter des neuzeitlichen Hypes – der Vorstellung des ersten iPhones durch den grössten aller Master of Ceremonies, Steve Jobs. Wir beschäftigen uns mit diversen kleineren und grösseren Hypes, vor allem rund um Pokémon Go und Super Mario Run – und jüngst mit der Eröffnung der neuen Google-Büros an der Sihlpost (Hashtag #Gruezigoogle) Wir fragen uns, wie aus einem Hype eine Blamage wird, wie er sich von den Memes abgrenzt und wie er mit der destruktiven Variante, dem Shitstorm verwandt ist. Auch hier mit dem Verweis auf ein aktuelles Beispiel, dem seltsamen Shitstorm rund um Xing und um Roland Tichy.

Die Shownotes zur Sendung: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-372/

Nacktbilder auf Facebook

Mit Max Klaus wagen wir eine Auslegeordnung in Sachen Sicherheit: Welche Betrugsmaschen hatten im letzten Jahr Hochkonjunktur? Welche «Klassiker» der Cyberkriminalität sind nicht totzukriegen und mit welchen neuen Maschen haben wir es zu tun? Und gibt es vielleicht auch Betrugsmethoden, die verschwunden sind?

Zur Sprache kommt die ganze Bandbreite vom Phishing über die Attacken auf Websites und -shops bis hin zu den Erpressungsversuchen mit Nacktbildern und Datenraub.

Max Klaus ist stellvertretender Leiter bei der Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani) und sagt, wie er es verhindern konnte, angesichts der ständigen Beschäftigung mit der dunklen Seite des Netzes nicht ganz paranoid zu werden – obwohl seine Frau sagt, er sei es schon längst.

Matthias hat das Interview im September für den Tagesanzeiger geführt. Es gibt es auch in Textform zu lesen: «Für solche Angriffe braucht es null IT-Kenntnisse»:
http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/Die-Angriffe-werden-immer-gezielter/story/12030494

Die Links zur Episode finden sich unter https://nerdfunk.ch/nerdfunk-370/