Unsere undigitalen Schulen

Tablets und Smartphones sind für Kinder und Jugendliche eine Selbstverständlichkeit. Doch die Schulen tun sich schwer mit den digitalen Möglichkeiten: Ob und wie sie eingesetzt werden, hängt von der Schule und vom Lehrer ab.

Das ist eine verpasste Chance finden wir, die wir noch erleben durften, dass die Euphorie über die technischen Möglichkeiten zu pädagogischen Sonderbarkeiten wie dem Sprachlabor geführt haben. Vielleicht ist es aber auch eine echte Unterlassungssünde, wo Internet- und Medienkompetenz heute nicht nur für den Berufsalltag wichtig sind, sondern wesentliche Bedeutung für Demokratie und Gesellschaft haben.

Woher kommt die Angst der Lehrer vor dem Digitalen? Und wird mit dem Lehrplan 21 alles besser? Auskunft zu diesen und vielen weiteren Fragen gibt Markus Matthys. Er ist Primarlehrer, Heilpädagoge, Kinder- und Jugendpsychologe. Und er hat eine klare Vorstellung, was man mit dem Smartphone tun kann. Er entwickelt Apps, mit denen Kinder Handicaps aufholen können: Eine App hilft Kindern, die nicht mit Deutsch als Muttersprache aufgewachsen sind, ihre Ausdrucksmöglichkeiten zu erweitern. Markus Matthys hat auch eine App zum Üben des Einmaleins, einen Fussballtrainer und eine App zur Risikoeinschätung entwickelt, die via lernapps.ch erhältlich sind.

Diese Sendung ist Teil der Kinderkulturwoche, die vom 24. bis 30. April auf Radio Stadtfilter ausgestrahlt wird.

Weitere Informationen zur Sendung gibt es auf https://nerdfunk.ch/nerdfunk-386/

Keine Schminktipps – trotzdem Youtube-Star

Jörn Loviscach ist Professor an der Fachhochschule Bielefeld. Et hat auf YouTube Millionen von Zuschauer. Und das, obwohl man bei ihm nicht lernt, wie man sich stylt oder eine Quiche Lorraine bäckt. Nein, bei ihm lernt man Mathe, und zwar auf die trockenste denkbare Art: Man sieht die Wandtafel und hört seine Ausführungen – die ihrerseits aber umso plastischer sind.

Wir fragen den Mathe- und Physiknerd Loviscach: Wie ist diese Unterrichtsform entstanden? Warum ist sie bloss so erfolgreich? Warum mag er den Begriff des Bummelstundenten nicht, den «Der Spiegel» einmal für sein Kernpublikum geprägt hat? Und sehen wir hier bereits die Anfänge des Lernens in der Zukunft – womöglich ohne Uni und Hörsaal, sondern komplett virtuell, mit Tausenden von Studenten am Bildschirm, die auf einen Prof kommen?

Die Idee zu dieser Sendung hatte Digichris. Er erklärt uns, wie er seinen Mathe-Knoten aufbekommen hat und nun diesem Fach, das auf viele furchteinflössend wirkt, durchaus schätzen gelernt hat.

Die Shownotes finden sich unter https://nerdfunk.ch/nerdfunk-375/