Wie die Pixel lügen lernten

1987 fing alles an: Ein Mann namens Thomas Knoll schrieb ein simples Programm, das ein Graustufenbild an einem Schwarzweissmonitor darstellen konnte. Aus diesem Programm namens Display wurde Photoshop und eine 30-jährige Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Für den Hersteller ist sie ein Grund zum Feiern: Adobe dominiert heute die grafische Industrie und «Photoshoppen» wurde sogar zum Verb.

Doch wie gross ist die Partylaune bei uns, die wir uns tagtäglich den Erzeugnissen dieser Software ausgesetzt sehen, ob wir wollen oder nicht? Die ästhetischen Mittel der Bildbearbeitung beeinflusst die Modebranche, Werbung und die Schönheitsideale, sodass manche sich fragen, welche Schuld die Software an Magersucht und Körperhass trägt. In Frankreich jedenfalls müssen Bildbearbeitungen inzwischen deklariert werden und auch viele Fotografen wünschen die Software längst auf den Mond: Denn welchen Wert haben Talent und Fleiss bei der Arbeit noch, wenn mittels Software jedes beliebige Resultat hingetrickst werden kann?

Und es kommt bald noch schlimmer: Mittels künstlicher Intelligenz werden die Manipulationsmöglichkeiten noch viel weitreichender und einfacher werden. Am Bildschirm ist die Realität beliebig formbar und Fiktion nicht mehr von Wahrheit zu unterscheiden. Eine Sendung über Technik, Ästhetik und Kreativität in Zeiten, in denen technisch alles möglich ist.

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