Wie Réda Scifi-Autor wurde

Wir kennen ihn als Blogger und als Polterer in den sozialen Medien: Doch jetzt schlüpft er in eine neue Rolle – nämlich die des Science-Fiction-Autors. Réda El Arbi hat einen Cyberpunk-Roman geschrieben, der im Zürich der 2080er-Jahre spielt, das vom Klimawandel und Kapitalismus-Exzessen ziemlich gebeutelt worden ist.

In seine «empfindungsfaehig» schickt Réda seine einarmige Heldin auf eine rasante Mission. Lea Walker muss Putschisten zur Strecke bringen, die es auf die Regierung Europas abgesehen haben, die wiederum längst nicht mehr aus Menschen besteht, weil seit den 2060er-Jahren eine künstliche Intellinz namens «EuroGov» die Geschicke des Kontinents lenkt. In diese Geschichte bekommen wir es auch mit religiösen Fundis, einer Gruppe von libertären Milliardären, die sich in einen künstlichen Erdsatelliten namens Orbital abgesetzt haben, und den Blood Sisters zu tun – das wiederum ist eine kriminelle Frauen-Gang, die Lea für ihre Mission anheuert.

Wohin das alles führen wird, erfahren wir in der heutigen Sendung. Réda El Arbi ist in der letzten Ausgabe des Nerdfunks vor der Sommerpause Gast im Studio. Er erzählt, wie er dazu gekommen ist, diese Geschichte zu erzählen – und wie es sich anfühlt, in die Fussstapfen von Philip K. Dick oder Douglas Adams zu treten.

Literatur als User Generated Content

Tilman Rammstedt ist Buchautor, und er hat dieses Jahr ein spannendes Experiment gewagt: Er hat sein Buch «Morgen mehr» (http://www.morgen-mehr.de/) Tag für Tag und Kapitel für Kapitel öffentlich im Internet geschrieben – mit Begleitvideos, Instagram-Bildern, einem Audio-Podcast und Youtube-Trailer. Und natürlich mit Interaktionsmöglichkeiten für die Leser. Und sogar eine Crowdfunding-Kampagne gab es zum Start des Projekts.
Das wirft natürlich diverse Fragen auf: Wird heute auch Literatur als User-generated content (https://de.wikipedia.org/wiki/User-generated_content) erzeugt? Muss ein Autor heute auch sozialmedial sattelfest sein? Gibt es vom Verlag keinen Vorschuss mehr, sodass Autoren ihre Bücher nun von den Lesern vorfinanzieren lassen? Und führt diese totale, internetbedingte Transparenz nicht auch zu einer grossen Entzauberung?
Tilman Rammstedt gibt Auskunft darüber, ob er sich als «Autor 2.0» versteht – und vielleicht auch schon übers Self-Publishing nachgedacht hat…