Die Faszination der Retorten-Bilder

Vor einem Monat haben wir gefragt, ob wir bald alle unsere Kameras wegschmeissen. Der Grund dafür ist – natürlich – die Revolution bei der künstlichen Intelligenz. Die Text-zu-Bild-Generatoren verwandeln jede Idee innert Sekunden in ein Motiv, ohne dass man dafür seinen Fotoapparat zücken oder gar ein Stativ oder eine Leuchte aufstellen müsste.

Heute erfolgt der zweite Teil der Sendung: Wir stürzen uns auf die Bildgeneratoren, die bei ihrem Durchbruch noch primitive und oft bizarre Resultate erzeugt haben, ein Jahr später aber die Kinderkrankheiten überwunden haben.

Wir erklären den Fortschritt, wie man sie nutzt und wie wir sie einsetzen. Und natürlich kommen wir auch nicht um die Frage herum, ob das nun eigentlich Kunst ist, was der Computer da erzeugt: Müssen wir uns als kreative Geister von diesen Maschinen bedroht fühlen? Oder ist es nur halb so wild – und sind sie einfach ein neues Werkzeug, das etwas schlauer ist als die, die wir bislang benutzt haben?

Wir trennen die KI-Spreu vom KI-Weizen

Es gibt nichts, was die künstliche Intelligenz nicht könnte: Ob schreiben, übersetzen, illustrieren, moderieren, recherchieren oder kolorieren – die neue Technologie dringt in alle Lebensbereiche vor, und zwar in einem atemberaubenden Tempo. Das Beratungsunternehmen McKinsey sieht das Marktpotenzial bis 2030 bei 13 Billionen US-Dollar und behauptet, bis dahin würden siebzig Prozent aller Unternehmen mindestens eine Form von KI einsetzen. Diese Entwicklung sei grösser als die industrielle Revolution.

In der heutigen Sendung wollen wir ausloten, wie sich diese neuen Werkzeuge heute schon einsetzen lassen: Wo bringen sie etwas im Alltag? Und wo sind es lustige und interessante Spielereien? Und Achtung! Die Shownotes sind für die heutige Folge wieder einmal sehr umfangreich ausgefallen: Wir haben etwa drei Dutzend solcher Werkzeuge aus elf Bereichen ausprobiert und aufgelistet, die man heute schon (mehr oder weniger) produktiv einsetzen kann – dieser Katalog ist eine gute Anlaufstelle für Leute, die dieser Sache noch skeptisch gegenüberstehen.

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Bald beherrscht der nette KI-Bot das Netz

Bisher waren die Chatbots für die meisten von uns mehr oder weniger amüsante Spielzeuge. Doch die Anzeichen deuten darauf hin, dass der Spass bald vorbei sein wird und die Bots das Internet nachhaltig verändern werden. Wenn es nach Microsoft geht, hat die klassische Suchmaschine ausgedient: Stattdessen richten wir unsere Fragen an einen Bot, der uns nicht einfach eine Liste mit Resultaten liefert, sondern eine pfannenfertige Antwort.

Das klingt nach einer grossartigen Erfindung, die unser Leben massiv erleichtern wird. Gleichzeitig stellen sich bange Fragen: Was, wenn uns dieser Bot falsche Informationen liefert oder bewusst anlügt? Wie verändert sich das Web, wenn wir Informationen nicht mehr direkt von Websites holen, sondern uns von einer KI vermitteln lassen? Und überhaupt: Haben wir uns das gut überlegt?

Und während wir noch über diese Fragen sinnieren, kommt schon die nächste Neuerung um die Ecke: Die Chatbots sollen bald auch auf bestimmte Sichtweisen und politische Ausrichtungen trainiert werden können: «Hier wird eine ideologische Echokammer und potenzieller Radikalisierungsturbo als Feature in Aussicht gestellt», kommentiert Kommunikationswissenschaftler Marko Ković auf Twitter.

Lassen sich diese KIs kontrollieren – oder sind wir dabei, die Büchse der Pandora zu öffnen? Darüber diskutieren wir in der heutigen Folge.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-650/

Der Computer, eine Intelligenzbestie?

Ist die künstliche Intelligenz der Computer dabei, die natürliche Blödheit von uns Menschen abzulösen? Immer neue Meldungen zu technischen Durchbrüchen erscheinen in den Medien – und neulich war sogar zu lesen, ein Google-Mitarbeiter sei überzeugt, der Chatbot seines Arbeitgebers habe ein Bewusstsein entwickelt.

Hat hier tatsächlich ein revolutionärer Durchbruch mit weitreichenden Folgen stattgefunden? Oder ist alles bloss ein Hype, befeuert von einigen Technik-verliebten Nerds, die sich gern ihr digitales Ebenbild erschaffen würden? Wir diskutieren und ordnen ein: Wie funktionieren diese neuen Systeme? Was können sie? Und wo sind sie zum Scheitern verdammt?

Wie man die Gefühle von künstlichen Intelligenzen verletzt

Statt «Digital Detox» hat Digichris seine Ferien dazu verwendet, sich bei den digitalen News auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Und jetzt besteht Redebedarf, weil in Italien, wo Digichris weilte, das digitale Antennenfernsehen dem 5G-Mobilfunk weichen muss.

Das sind aber längst nicht alle Themen, über die wir in dieser Ausgabe von Patch Tuesday sprechen. Es geht auch um die Neuigkeiten, die Apple anlässlich der Entwicklerkonferenz WWDC verkündet hat – und um die Frage, ob jener Google-Softwareentwickler recht hat, der bei einem Chatbot ein Bewusstsein und Gefühle festgestellt haben will.

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Evolutions-Fail

Mit dieser Folge sind unsere Realitäten des Jahres 2017 unwiderruflich abgeglichen. Wir erledigen die noch übrigen Flops aus dem Webbereich, kümmern uns um Erfreuliches und Plagen bei den digitalen Inhalten und gelangen dann zum grossen Finale: Das sind, wie gäng, die Auf- und Absteiger des Jahres.

Da haben wir dieses Jahr erst einmal eine verfahrenstechnische Nuss zu knacken, da maeges Aufsteiger mit seinem Absteiger identisch ist und wir die Spannung hochhalten wollen. Doch nachdem diese Hürde genommen ist, lassen wir die Katze aus dem Sack. Und ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten: Es sind folgerichtige und damit nicht allzu überraschende Sieger und Verlierer. Doch überraschend sind vielleicht die grossen Abwesenden – jene Unternehmen, die uns in früheren Jahren häufig beschäftigt haben.

Wie üblich danken wir euch Ende Jahr für die Treue, wünschen schöne Feiertage und gute Erholung – und wir melden uns im neuen Jahr mit frischem Elan zurück.

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Wie die Pixel lügen lernten

1987 fing alles an: Ein Mann namens Thomas Knoll schrieb ein simples Programm, das ein Graustufenbild an einem Schwarzweissmonitor darstellen konnte. Aus diesem Programm namens Display wurde Photoshop und eine 30-jährige Erfolgsgeschichte ohnegleichen. Für den Hersteller ist sie ein Grund zum Feiern: Adobe dominiert heute die grafische Industrie und «Photoshoppen» wurde sogar zum Verb.

Doch wie gross ist die Partylaune bei uns, die wir uns tagtäglich den Erzeugnissen dieser Software ausgesetzt sehen, ob wir wollen oder nicht? Die ästhetischen Mittel der Bildbearbeitung beeinflusst die Modebranche, Werbung und die Schönheitsideale, sodass manche sich fragen, welche Schuld die Software an Magersucht und Körperhass trägt. In Frankreich jedenfalls müssen Bildbearbeitungen inzwischen deklariert werden und auch viele Fotografen wünschen die Software längst auf den Mond: Denn welchen Wert haben Talent und Fleiss bei der Arbeit noch, wenn mittels Software jedes beliebige Resultat hingetrickst werden kann?

Und es kommt bald noch schlimmer: Mittels künstlicher Intelligenz werden die Manipulationsmöglichkeiten noch viel weitreichender und einfacher werden. Am Bildschirm ist die Realität beliebig formbar und Fiktion nicht mehr von Wahrheit zu unterscheiden. Eine Sendung über Technik, Ästhetik und Kreativität in Zeiten, in denen technisch alles möglich ist.

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