Ein Winterthurer Ingenieur als Mitarbeiter des CIA?

«Ein Spionage-Thriller aus dem Kalten Krieg»: Schlagzeilen wie diese begleiteten den Skandal um die Crypto AG. Im Februar 2020 hatten internationale Medien, darunter die «Rundschau» von SRF eine Spionageaffäre öffentlich gemacht: Die Crypto AG im Kanton Zug war gar nicht so neutral, wie man bis anhin gedacht hatte. Sie gehörte dem westdeutschen und dem US-amerikanischen Geheimdienst, dem BND und der CIA. Sie hatte über Jahrzehnte Chiffriergeräte mit schwacher Verschlüsselung verkauft.

Dies ermöglichte eine Abhöraktion in gigantischem Ausmass: Die beiden Geheimdienste konnten bei der Kommunikation von über hundert Staaten mitlesen. Hunderttausende vertrauliche Mitteilungen zwischen Regierungsbeamten, Militärs und Botschaftspersonal konnten ausgewertet werden. Und in diese Affäre verwickelt ist auch ein Winterthurer: Oskar Stürzinger ist am 5. Dezember 1920 an der Zürcherstrasse auf die Welt gekommen. Als Elektroingenieur war er ein Mitarbeitern der ersten Stunde bei der Crypto AG. Er wurde 1979 frühpensioniert – und obwohl er nie erzählt hat, was er wusste, steht ausser Zweifel, dass er über die Machenschaften der Geheimdienste Bescheid wusste und sich im Klaren war, bei wem er in Lohn und Brot steht.

Einer, der Oskar Stürzinger gut kannte, ist Dominik Landwehr: Er hatte nicht nur jahrelang Kontakt zu Stünzinger, sondern nach seinem Tod auch einige der Chiffriermaschinen geerbt. Dominik Landwehr ist im Studio und erzählt von den Cryptoleaks, seiner Beziehung zum Winterthurer CIA-Mitarbeiter, die jüngste Wendung – und was von der ganzen Sache bleibt.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-661/

Nacktbilder auf Facebook

Mit Max Klaus wagen wir eine Auslegeordnung in Sachen Sicherheit: Welche Betrugsmaschen hatten im letzten Jahr Hochkonjunktur? Welche «Klassiker» der Cyberkriminalität sind nicht totzukriegen und mit welchen neuen Maschen haben wir es zu tun? Und gibt es vielleicht auch Betrugsmethoden, die verschwunden sind?

Zur Sprache kommt die ganze Bandbreite vom Phishing über die Attacken auf Websites und -shops bis hin zu den Erpressungsversuchen mit Nacktbildern und Datenraub.

Max Klaus ist stellvertretender Leiter bei der Analysestelle Informationssicherung des Bundes (Melani) und sagt, wie er es verhindern konnte, angesichts der ständigen Beschäftigung mit der dunklen Seite des Netzes nicht ganz paranoid zu werden – obwohl seine Frau sagt, er sei es schon längst.

Matthias hat das Interview im September für den Tagesanzeiger geführt. Es gibt es auch in Textform zu lesen: «Für solche Angriffe braucht es null IT-Kenntnisse»:
http://www.tagesanzeiger.ch/digital/internet/Die-Angriffe-werden-immer-gezielter/story/12030494

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