Alle reden von Tiktok, weil die chinesische Videoplattform den etablierten Tech-Konzernen das Wasser abgräbt. Doch der direkte Konkurrent – Youtube – scheint das erstaunlich wenig zu tangieren. Im Gegenteil: Die Videoplattform hat auch dieses Jahr ein stabiles Wachstum hingelegt.
Darum ist es Zeit, die Bedeutung dieser Plattform abzustecken und uns zu fragen, ob Youtube das, wovor uns Neil Postman immer gewarnt hat – die Plattform, auf der wir uns zu Tode amüsieren?
Wir tun das ganz konkret: Hat Youtube das klassische Fernsehen zum Juniorpartner degradiert? Oder ist die ursprüngliche Aufgabenteilung auch heute noch intakt? In dieser Wahrnehmung ist Youtube für belanglose Zerstreuung zuständig, die traditionellen Medienveranstalter aber für Tiefgang und Information? Wir versuchen, das auseinanderzudröseln.
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Gibt es das lineare Fernsehen eigentlich noch – oder ist das unbemerkt gestorben, während alle Netflix geschaut haben?
Das ist die Ausgangssituation für unsere heutige Sendung: Wir wollen in der sich konstant verändernden Fernsehlandschaft wieder einmal eine Standortbestimmung abhalten. Wie haben sich die Konsummöglichkeiten und unsere Gewohnheiten verändert, wo es nebst Netflix nun auch Disney+, AppleTV+, Sky Show und Amazon Prime Video gibt?
Und natürlich interessieren uns auch die Eigenheiten des Schweizer Markts: Der altehrwürdige Teleclub ist verschwunden, dafür schnürte die Swisscom das Angebot des Bezahlsenders, das eigene TV-Streaming, die Bluewin-Plattform und die Kitag-Kinos zu einem grossen Bundle zusammen, das den Namen Swisscom Blue trägt: Ergibt das Sinn – oder ist das eine Verzweiflungstat, die darauf schliessen lässt, dass sich das Telekommunikationsunternehmen für noch viel grössere Umwälzungen wappnen will?
Auch die SRG scheint – zwei Jahre nach der gescheiterten Nobillag-Initiative – zu vermuten, dass in der Fernsehlandschaft nichts beim Alten bleiben wird. Sie hat eine Streamingplattform gestartet, die verdächtig wie Netflix ausschaut. Und SRF kürzlich eine Digitalstrategie ausgerufen, die beim linearen Fernsehen spart und Ressourcen zu neuen Internetformaten umlenkt. Doch kann diese Strategie klappen – die Jungen zu gewinnen, ohne die Alten zu verärgern?
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Das Streaming verändert die Medienwelt: Was für Spotify wahr ist, kann für Netflix nicht falsch sein. Oder? Um diese Vermutung zu überprüfen, ist unser Fernsehexperte Digichris im Studio: Mit ihm wollen wir ergründen, wie sich die audiovisuelle Unterhaltungslandschaft seit dem Schweizer Netflix-Start vor gut vier Jahren verändert hat: Hat uns das Streaming das Trash-TV ausgetrieben, das Zappen abgewöhnt und die Fernsehwerbung verleidet – und die Serienfans im Handstreich vereinnahmt? Oder ist die Begeisterung bereits wieder verpufft? Und wie die hiesigen Medienanbieter darauf reagiert haben (oder auch nicht)?
Und ohne zu viel zu verraten, sei gesagt, dass uns eine leichte Nostalgie erfasst: Wie war es damals, als es noch Strassenfeger gab, grosse Samstagabendkisten, die für Redestoff gesorgt und das Befinden der ganzen Nation reflektiert haben? Und was war eigentlich so schlecht daran, eine Serie nicht in einem Rutsch zu sehen, sondern sich auf die nächste Folge vorfreuen zu müssen?
Und natürlich können wir es uns nicht verklemmen, ein paar Serien-Tipps zu geben – egal ob von Netflix oder anderen Anbietern!
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… sonst wäre diese Folge wahrscheinlich von irgend einem Algorithmus zum Schutz des Publikums ausgefiltert worden. Denn wie man lesen konnte, ist das Internet mal wieder in Gefahr. Dieses Mal ist die EU schuld: Sie will das Urheberrecht neu und besser schützen – und zwar auf eine Art und Weise, die dazu führen könnte, dass bei den grossen Plattformen viele Dinge automatisch schon vor der Veröffentlichung getilgt werden.
Diesen dreckigen Job erledigen die Uploadfilter, die Schwarzkopien automatisch erkennen sollen. Doch mit sehr grosser Wahrscheinlichkeit werden diese Systeme echte Piraterie nicht von Parodien und Zitaten, von Memes und Remixen unterscheiden können. Und darum werden es eigentliche Zensurmaschinen sein, wie viele befürchten.
Ähnlich absurd das Leistungsschutzrecht: Wer Titel und Lead von Presseartikeln zitiert, soll dafür zahlen müssen – selbst wenn es bloss darum geht, Inhalte von Medienportalen zu verlinken. Blogs, die intensiv mit Links auf fremde Quellen arbeiten, sind dadurch in ihrer Existenz gefährdet.
Uns bleibt also nichts anderes übrig, als zu Beginn dieser Sendung gegen diese Fehlentwicklung zu protestieren, die uns auch in der Schweiz tangieren wird – selbst wenn das Gesetz bei uns nicht direkt gilt, wird es indirekt wohl trotzdem seine Wirkung entfalten.
Abgesehen vom Protest geht es in der heutigen Sendung um Kummerbox Live: Es sind diverse spannende Fragen bei uns aufgelaufen. Zum Beispiel die: Was tut man, wenn nicht nur das Passwort zu einem Benutzerkonto vergessen gegangen ist, sondern auch die Mailadresse? Warum spielt das iPad Videos nicht mehr im Vollformat?
Und bei dieser Frage wittert unser Hörer sogar einen echten Skandal: Die Windows-Firewall funktioniert nämlich nicht so, wie sie sollte! Plus die Frage nach schönen Fotoalben – und wie man sie schnell erstellt.
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