Die sozialen Medien abrüsten

Die sozialen Medien sind in Aufruhr: Kein Tag vergeht, an dem nicht die Diktatur angeprangert wird, in der wir angeblich leben und Leute sich zensuriert fühlen, obwohl sie auf Facebook ihr Publikum ungestört mit den absurdesten Behauptungen behelligen dürfen. Ein widerwärtiger Nazivergleich jagt den nächsten – und wir fragen uns: Wer setzt diesem Treiben endlich ein Ende?

Genau darüber diskutieren wir in der heutigen Sendung. Denn es scheint so, dass uns Vernünftigen – die wir nach wie vor die grosse Mehrheit stellen –, diese Aufgabe zufällt. Doch wie tun wir das am besten? Wie stellen wir es an, dass die Leute erkennen, dass Facebook nur dann Sinn ergibt, wenn wir möglichst nüchtern und sachlich diskutieren, die persönlichen Beleidigungen auf ein Minimum beschränken und dafür sorgen, dass der eigene Frust – so verständlich er auch sein mag –, nicht die Timeline aller Freunde vergiftet?

Wir haben leider kein Patentrezept, doch einige Ideen und Vorschläge für eine Deeskalationsstrategie.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-588/

Medienkompetenz, zweite Lektion

Der Nerdfunk setzt seine kleine Unterrichtsreihe zur Medienkompetenz fort: Wir haben uns das Ziel gesetzt, gemeinsam unsere Fähigkeit zu schulen, im Netz vertrauenswürdige Informationen von Unsinn zu unterscheiden. Dazu schärfen wir alle unsere Sinne, damit wir erkennen, wann uns jemand nicht die ganze Wahrheit verrät oder uns aufgebauchte Nichtigkeiten verkaufen möchte. Wir bauen Verteidigungsmechanismen gegen all die Manipulationsversuche auf, bei der wir zu willigem Klick-Vieh oder zu Sharing-Deppen degradiert werden sollen – also zu Leuten, die auf Facebook jeden Quatsch teilen.

Im zweiten Teil geht es auf Anregung von Raoul René Melcer um all die Polizei-News-Portale, die rund um die Uhr Nachrichten über Unfälle und Verbrechen posten: Wer steckt dahinter und ist das überhaupt legal? Soll man diese Portale besuchen oder meiden? Und bringt es etwas, solche Informationen zu teilen? Wir exerzieren ein paar Regeln anhand von konkreten Beispielen durch und überlegen uns, wie man sich überlegt, ob man eine Meldung nun teilen soll oder lieber nicht.

Keine Angst, Hausaufgaben gibt es keine – aber es ist nicht verboten, anhand der Sendung sich selbst ein paar Übungen aufzugeben, um den gesunden Menschenverstand auch auf den sozialen Medien walten zu lassen.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-468/

Eine Lektion in Medienkompetenz

Im Internet kommt die Wahrheit ständig unter die Räder. Da gibt es Fakenews-Fabrikanten und nonstop lügende Wutbürger. Online bekommen wir es mit bösartigen Hetzern und sensationsgeilen Youtubern zu tun. Und mit Verschwörungstheoretikern, die mit kruden Behauptungen Gläubige und Anhängern rekrutieren. Es gibt die russischen Troll-Armeen, die öffentliche Meinungen umstossen und Wahlen zum Kippen bringen. Und in den sozialen Medien tummeln sich Propagandisten im Dienst des Staates und von skrupellosen Unternehmen.

Es ist ein offenes Geheimnis, welches Mittel gegen diese Missstände hilft. Es ist die Medienkompetenz – ein geistiges Instrumentarium, mit dem man unterscheiden kann, was man glauben darf und wo man kritisch sein sollte. Und weil wir immer wieder über diese Medienkompetenz gesprochen haben, wollen wir sie auch aktiv pflegen: In einem kleinen Crashkurs erklären wir, wie wir vertrauenswürdige von fragwürdigen Informationen unterscheiden – und welche technischen Mittel es gibt.

Natürlich: Medienkompetenz ist kein Allheilmittel und nutzlos, wenn Leute manipulieren, lügen und intrigieren wollen. Und man rennt ins Leere bei Leuten, die nur glauben wollen, was in ihr Weltbild passt. Doch da uns Nerds eben auch der naive Glaube an das Beweis- und Berechenbare auszeichnet, lassen wir uns davon nicht abschrecken – sondern rufen alle auf, sich unserem Kampf für den scharfen Blick, den kritischen Informationskonsum und den aufklärerischen Impetus anzuschliessen.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-451/

Sind die News noch immer fake?

Letztes Jahr waren sie das Thema, doch dieses Jahr ist die Aufregung offenbar schon wieder abgeebt. Sind Fake-News schon «normal»? Haben wir uns daran gewöhnt oder resigniert?
Wir gehen dieser Frage nach und wollen wissen, wie diese Fake-News scheinbar aus heiterem Himmel zu einer Gefahr für die Demokratie werden konnten. Ist allein Facebook und die etwas naive Gutgläubigkeit seines Erfinders Mark Zuckerberg schuld? Sind Demagogen wie Trump und Putin verantwortlich, die sich Tatsachen zurechtbiegen, wie es ihnen gerade passt? Oder sollten wir Internetnutzer nicht die Hände in Unschuld waschen, weil wir nur allzu gern bereit sind, jeden Quark zu glauben, der nur unsere Vorurteile bedient – und weil wir den Quark eben nicht nur glauben, sondern auch liken und sharen?

Und wir überlegen uns, was man tun kann. Ist die Strategie, Falschnachrichten mit einem Label zu kennzeichnen, aussichtsreich? Ist die Lösung mehr soziale Kontrolle im Netz und bessere Medienkompetenz? Oder müssen Gesetze her, Zensur und ein eiserner Besen?

… okay, die letzte Frage war rhetorisch gemeint. Wir Nerds sind nicht die, die gerne ein zensuriertes Netz hätten. Aber ein bisschen mehr löschen dürfte Zuckerberg auf seiner schönen Plattform schon. Oder?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-399/