Kleine und grosse digitale Ungereimtheiten

Wenn die Temperaturen steigen, sinkt unsere Geduld mit den digitalen Geräten. Oder wie sonst wäre der verblüffende und unerwartete Anstieg bei den Fragen an «Kummerbox Live» zu erklären? Seit der letzten Woche gab es fast ein Dutzend Anfragen, die wir in dieser Folge wohl nicht alle abarbeiten können. Aber wir versprechen: Wir geben unser Bestes!

Eva möchte wissen, wie sie Dokumente sicher übermittelt. Jürg fragt, ob ihm die KI dabei helfen könnte, seine neurologisch bedingte Sprechbehinderung zu kompensieren. Erika fragt sich, was es mit der Einstellung von Apples Fotostream auf sich hat. Und Dorothee will wissen, wie sie das Impressum ihrer Website korrekt gestaltet. Und Nicole hat Zweifel daran, dass unsere Handys uns tatsächlich nicht belauschen – obwohl wir das doch im Nerdfunk 582 beteuert haben.

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Hey Metaversum: Wird das noch was?

In drei Wochen wird Apple mutmasslich ein neues Produkt enthüllen und in eine Produktkategorie einsteigen, in der bislang nur ein paar exotische Hersteller aktiv waren. Es wird spekuliert, dass Apple eine Computerbrille lanciert, die «Reality Pro» heissen wird (oder auch nicht) und mit der sowohl Virtual-Reality-, als auch Augmented-Reality-Anwendungen möglich sind: Bei der einen Variante tauchen wir komplett in eine künstliche Welt ein, bei der anderen wird die Realität durch simulierte Elemente erweitert.

Keine Angst; wir werden uns in dieser Sendung nicht mit Spekulationen über dieses Produkt ergehen, das bis jetzt ein reines Phantom ist. Aber wir halten es für einen guten Zeitpunkt, um uns einige Gedanken zum Metaversum zu machen. Ist die Zeit reif dafür? Oder versuchen die Tech-Konzerne hier ums Verrecken eine Technologie zu lancieren, die kein Bedürfnis erfüllt?

Oder anders gefragt: Ist das Metaversum eine Lösung auf der Suche nach einem Problem? Erinnern wir uns: Schon Mark Zuckerberg ist vor zwei Jahren auf diesen Zug aufgesprungen. Er ist damals sogar auf die Idee verfallen, sein Unternehmen von Facebook in Meta umzubenennen. Und was hat es gebracht? Nichts: Wir sind dem Metaversum keinen Zentimeter näher als im Jahr 2021.

Also, überlegen wir uns ernsthaft: Braucht es nicht erst vernünftige Anwendungen, um die Menschen für die VR zu begeistern? Oder ist es umgekehrt wichtig, dass erst die Technik vorhanden ist, damit Ideen entstehen, wie man sie einsetzen kann? Oder ist das eine Art Spirale, die sich immer weiter antreibt?

Wir nehmen eine Standortbestimmung vor: Jagen Mark Zuckerberg und Tim Cook einem Phantom nach oder werden wir in ein paar Jahren ihre visionäre Kraft erkennen? Und: Was werden wir in diesem Metaversum denn tun, wenn es (früher oder später) Realität werden wird?

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Instagram ist tot

Im April haben wir nach einer intensiven Diskussion entschieden, Instagram nicht von unseren Smartphones zu löschen. Doch wir kommen nicht darum herum, uns der Frage nach dem «Wie weiter?» noch einmal mit Vehemenz zu stellen.

Denn Instagram verändert sich rasant: Videos statt Fotos und ein Vorschlags-Algorithmus, der anstelle die persönliche Beziehung von Followern und Gefolgten tritt. Ist das vielleicht sogar das Eingeständnis, dass die Idee der sozialen Medien gescheitert ist, wie es die «Süddeutsche Zeitung» vor ein paar Wochen angedeutet hat?

Auf alle Fälle scheint es so zu sein, dass es schon lange nicht mehr um unsere Fotos geht – und noch nicht einmal mehr um die Zufriedenheit der Influencer, die die Werbe-Maschinerie am Laufen halten. Nein, es geht um die globale Dominanz, und im Kampf gegen das chinesische Tiktok ist Mark Zuckerberg zum Äussersten bereit.

Das sei «Turbokapitalismus und gleichzeitig Turbo-Planwirtschaft im Reich der Ideen» – und auch ein Ausdruck, dass die Tech-Konzerne keine Innovationen mehr hervorbringen, sondern nur noch versuchen, sich gegenseitig die lukrativsten Ideen zu klauen.

Was bleibt uns Nutzerinnen und Nutzern noch? Kapitulation – oder ist das jetzt die grosse Chance für jene Startups, die alles besser machen?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-629/

Wie sehr soll die EU Whatsapp plagen?

Eine nüchterne Meldung hat im Nerdfunk-Team letzte Woche für tumultartige Zustände gesorgt. Die EU hat neue Vorgaben für die grossen Tech-Konzerne erlassen: Der Digital Service Act (DSA) und der Digital Markets Act (DMA) sollen dafür sorgen, dass im digitalen Geschäft wieder mehr Fairness herrscht und die grossen Tech-Konzerne nicht weiterhin schalten und walten können, wie sie wollen.

Unter anderem verpflichten die neuen Regeln die grossen Messengerdienste Whatsapp, iMessage von Apple und Facebook-Messenger zur Interoperabilität: Sie müssen sich für die Konkurrenten öffnen und es den Nutzern erlauben, Nachrichten über die Plattformgrenzen hinweg auszutauschen.

Das klingt erst einmal nach einer hervorragenden Idee. Doch die Kritiker bemängeln, eine solche Öffnung sei technisch schwer umzusetzen: Nicht alle Messenger haben den gleichen Funktionsumfang – und vor allem gewichten nicht alle Produkte die Sicherheit und die Privatsphäre gleichermassen. Die Betreiber der Kommunikations-Apps Threema und Signal, die beide auf Verschlüsselung, Anonymität und Datenschutz setzen, argumentieren, dass die hohen Standards nicht mehr aufrechtzuerhalten wären, wenn man Schnittstellen zu Dritten einrichten müsste.

Das wollen wir heute ausdiskutieren: Sind diese Befürchtungen berechtigt? Oder ist das eine Kröte, die wir schlucken müssen, damit endlich wieder mehr Wettbewerb herrscht? Ist das hier von der EU adressierte Problem überhaupt eines – und falls ja, gäbe es allenfalls auch andere, bessere Lösungen?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-625/

Zuckerberg-Opfer oder einfach Masochist?

Die allermeisten Facebook-Nutzer sind frustriert. Instagram ist nur noch eine Influencer-Horrorshow. Und Twitter hat seit dem Übernahmeversuch durch Elon Musk viele Freunde verloren. Die überwiegende Mehrheit von uns sind unzufrieden mit unseren sozialen Medien.

Trotz des Unmuts haben Konkurrenten kaum eine Chance. In den letzten Jahren sind diverse neue Plattformen so schnell gegangen, wie sie gekommen sind. Das, trotz allen Versprechen, mehr auf die Nutzer, den Datenschutz und die Diversität Rücksicht zu nehmen. Da stellt sich die Frage? Sind wir selbst schuld an unserer Misere, weil wir passiv alles mit uns geschehen lassen, statt toxischen Orten wie Facebook den Rücken zu kehren?

Diese These hat Mathias Möller in einem Artikel aufgestellt. Er ist Social-Media-Redaktor bei Tamedia und verteidigt seinen Standpunkt im Nerdfunk. Denn Matthias ist überzeugt, dass nicht wir Nutzer schuld seien – denn was nützt die besten neue Social-Media-Plattform, wenn wir dort keinen von unseren Freunden vorfinden.

Wie liesse sich dieses Dilemma lösen? Und wie schaffen wir es in eine bessere Social-Media-Zukunft? Das sind die Fragen, die wir in dieser Sendung erörtern.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-624/

Unsere Hassliebe mit Instagram

Instagram gibt es seit 2010. In den letzten zwölf Jahren hat das soziale Netzwerk für Fotografie einen enormen Wandel durchgemacht. Es sind neue technische Möglichkeiten dazugekommen, die man nicht immer, aber häufig von der Konkurrenz abgekupfert hat. Aus einer ehemals kleinen Foto-Community ist ein riesiges soziales Netzwerk geworden – und eine Geldkuh (Cashcow) par excellence: 2019 soll es für einen Viertel des Umsatzes beim Facebook-Mutterkonzern Meta verantwortlich gewesen sein. Das sind satte zwanzig Milliarden US-Dollar.

Auf Instagram tummeln sich heute die Schönen und Einflussreichen, und originelle Bildkunst ist längst nicht mehr so gefragt wie geleckte Selbstinszenierungen und das Direktvermarkten von Produkten, Dienstleistungen und der angeblich so begehrenswerten Lebensweise der Influencer. Im Schlepptau dieser Entwicklung hat sich Meta eine Reihe von Problemen eingehandelt: Instagram gilt als Hort für oberflächlichen Slacktivismus – also für politische Kundgebungen von Leuten, die zu faul sind, sich an eine Demo zu bemühen. Und vor allem gibt es für die jungen Nutzer eine Reihe von Gefahren: Instagram beeinträchtigt die mentale Gesundheit von Teenagern, kann zu Stress, Sucht und Magersucht führen, Einsamkeit und soziale Ausgrenzung fördern und das Wohlbefinden junger Menschen auf vielerlei Weise gefährden. Und das schlimmste: Eine interne Studie beweist, dass Meta über diese Risiken Bescheid weiss, aber wegen des Umsatzes nicht gewillt ist, etwas dagegen zu tun.

Es ist darum Zeit, die Probleme zu adressieren und uns zu fragen, ob Instagram nebst Facebook und (vielleicht) Twitter ein weiteres gescheitertes soziales Netzwerk ist – oder ob man, mit einer vernünftigen Nutzungsweise, der Plattform doch etwas Vernünftiges abgewinnen kann.

Wir haben es kaputtgemacht

Wir nähern uns dem fulminanten Ende unseres Jahresrückblicks: Nachdem wir die Tops und Flops bei den digitalen Inhalten verkündet haben, geht es ans Eingemachte – zu den Absteigern und zu den Aufsteigern.

Und auch wenn das jetzt ein fetter Spoiler ist, kann es nicht als Überraschung kommen, dass wir uns wohl zum ersten Mal in der Geschichte unserer Sendung einig sind – zumindest beim Absteiger. Wir formulieren es unterschiedlich, doch wir meinen das gleiche: Die Beziehung zwischen uns Menschen und dem Internet, die sich in diesem Jahr als eine höchst ungute entpuppt hat. Statt zur Völkerverständigung und Demokratisierung beizutragen, haben wir eine Hassmaschine fabriziert und das freie, aufklärende Internet kaputtgemacht.

Umgekehrt sind wir uns beim Aufsteiger nicht nur uneins, sondern geradezu komplementärer Meinung – zumindest, was einen der Aufsteiger angeht. Da gehen die Meinungen so weit auseinander, dass wir diesen Disput wohl ins neue Jahr und in eine Extrasendung tragen werden. Aber gut, es wird auch sonst so sein, dass uns einige Hinterlassenschaften von 2021 auch 2022 noch begleiten werden.

Wie immer zum Abschluss ein persönliches Wort an unsere Hörerinnen und Hörern: Herzlichen Dank für die Treue und das Vertrauen, das wir auch im nächsten Jahr nach Kräften erfüllen möchten. Es würde uns freuen, wenn ihr uns 2022 weiterhin die Stange haltet. Wir wünschen Omikron zum Trotz erholsame Feiertage, einen guten Rutsch und einen gelungenen Start ins neue Jahr.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-598/

Folgen wir Zuckerberg in sein Metaversum?

Ist es ein Ablenkungsmanöver, eine Rauchpetarde, ein Hirngespinst oder die nächste Milliarden-Idee? Mark Zuckerberg hat letzte Woche seinen Konzern von Facebook in Meta umbenannt und ein grosses Ziel ausgerufen: Unter seiner Führung soll die Menschheit in die virtuellen Sphären aufbrechen und die nächste Stufe der informationellen Revolution in Angriff nehmen.

Geht es nach dem Chef des Social-Media-Konzerns, werden wir uns künftig nicht mehr nur mittels Text, Telefon und Video unterhalten, sondern im Cyberspace lebensecht gegenüberstehen – wenngleich nicht in Fleisch und Blut, so doch in Form von Avataren, die wir nach unseren Wünschen gestalten und die durch künstliche Landschaften schreiten, die fast so idyllisch sind wie der Garten Eden.

Da stellen sich natürlich viele Fragen, zum Beispiel: Ist diese Idylle nicht ein bisschen ein Hohn, wo in Facebook und Instagram, wie wir sie heute kennen, Hass und Hetze dominieren, junge Menschen in psychische Krisen getrieben und mit ihren Problemen allein gelassen werden und offensichtlich nur die Rendite zählt? Und ist es eine vielversprechende Idee, noch immersivere Welten zu bauen, wo die Menschheit noch nicht so richtig gelernt hat, mit dem normalen Web umzugehen?

Aber da wir futuristischen Ideen nicht grundsätzlich abgeneigt sind, fragen wir auch: Wie müsste das Metaversum aussehen, damit es für uns Sinn ergibt?

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-591/

Bluetooth is a b*tch

Heute machen wir etwas ganz Neues, das die Welt noch nie gesehen hat. Wir versuchen uns nämlich an einem Format, das wir in einem Anfall von Genialität mit dem originellen Titel «Die grossen Fünf» bezeichnen. In diesem Format erstellen wir persönliche Ranglisten zu beliebigen Themen zu irgendwelchen Themenbereichen, wie man sie auch überall im Internet findet.

Weil das so unfassbar einfallsreich ist, starten wir diese Serie heute mit den grossen Fünf zum Thema Computerärgernisse. Welches sind die Dinge, die uns – also Kevin, Digichris und Matthias – regelmässig auf die Palme treiben? Eure Nominationen auch gern während der Sendung via Twitter an unseren Account @nerdfunker.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-583/

Lauscht Mark Zuckerberg etwa mit?

Während unserer Sommerpause haben sich diverse Computerprobleme angesammelt. Höchste Zeit also, diese in einer konzertierten Aktion abzuarbeiten.

Ruedi möchte wissen, ob er durch einen unbedachten Klick auf einen falschen Link in Facebook seinen Mac mit Schadsoftware infiziert hat. Werner fragt, warum ihn sein Computer mit ständigen Bestätigungen seiner E-Mail-Adresse nervt und warum er ungewollt aus seinem Skype-Konto ausgeloggt wurde. Max wundert sich, dass Facebook seiner Frau Werbung zu Hörgeräten präsentiert, just nachdem sie sich mit einer Freundin darüber unterhalten hat – lauscht Mark Zuckerberg etwa mit?

Schliesslich haben wir auch einige weniger dramatische Probleme: Die Frage, wie man beim Mac mehrere Dateien sinnvoll benennt und wo man Musik noch als Downloads kaufen kann.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-582/