Mehr Bits als Atome im Universum

Die Behauptung im Titel müssen wir sogleich relativieren: Bis es so weit ist, unser Bestand an digitalisierten Informationen die materielle Welt überflügelt, dauert es noch. Trotzdem ist es atemberaubend, wie die Datenmengen wachsen – sowohl im Internet als auch auf unseren privaten Handys, Computern und Festplatten.

Wir schwelgen heute in grossen Zahlen und setzen immer noch eins drauf: dem Gigabyte ein Terabyte, dem Petabyte ein Exabyte, bis hin zum Zettabyte und Yottabyte. Wir versuchen, die Grössenordnungen verständlich zu machen und gehen der Frage nach, ob es sich lohnt, datenmässig Sparsamkeit zu üben oder ob man auch verschwenderisch sein darf: Wie gross sollte der Speicher des Handys und des Computers sein? Wie viel Datenvolumen braucht man mobil und wie schnell muss die Internetverbindung sein?

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Game over

Irgendwann einmal wird auch bei uns dem Motherboard der Saft ausgehen, das Betriebssystem im Hirn den Betrieb einstellen und der Inhalt der geistigen Speicherbänke sich auf immer verflüchtigen. In der Technikwelt nennt man das Hardwareversagen, bei uns Menschen Tod. Alle Menschen sterben, sagt unser Gast. Und das ist wahrscheinlich wahr, auch wenn wir Nerds das nicht so recht glauben mögen. Wir haben die Vorstellung, wir würden unseren Geist schon bald in eine Maschine überspielen können, um dann ewig zu leben, wie es Futurist Ray Kurzweil im Buch «Live Long Enough to Live Forever» plakativ beschreibt. Das wird so bald nicht passieren, wenn man dem Hirnforscher glauben darf.

Also, darum reden wir in dieser Sendung – live aus der Music Esse Bar, man vom nahen Bahnhof her das pulsierende Leben hört – über den Tod: Die ursprüngliche Idee war, die administrative bzw. organisatorische Seite in den Vordergrund zu rücken: Was machen wir mit den Passwörtern, mit den Social-Media-Konten, unseren Daten, Fotos und dem ganzen digitalen Nachlass? Doch es ist anders gekommen – es sollte mehr übers Sterben an sich gehen: Unseren Umgang während wir gesund und munter sind, das Verdrängen. Und das Versprechen unseres Gastes, seine Plattform würde dem Tod den Schrecken nehmen.

Unser Gast ist Martin Schuppli von deinadieu.ch, einer Plattform, die sich fürs selbstbestimmte Sterben einsetzt, Dienstleistungen anbietet und uns Individualisten helfen will, uns auf unser Ende vorzubereiten.

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