Apple, die EU und das App-Store-Monopol

Die Europäische Union findet, es sei nicht mehr zeitgemäss, dass die Techkonzerne allein über ihre Plattformen bestimmen, die so gross und wichtig sind, dass kaum jemand von uns noch um sie herumkommt. Darum greift die EU per Gesetz durch und zwingt diese sogenannten Gatekeeper zur Öffnung: Bei Whatsapp sind Chats bald auch App-übergreifend möglich und Apple ebnet den Weg für App-Stores von Drittanbietern.

Seit März ist dieses Gesetzes über digitale Märkte nun in Kraft und wir wissen, wie Apple die Vorgaben umsetzt. Das gibt viel Diskussionsstoff – denn der Eindruck könnte entstehen, dass die Bereitschaft bei Apple zur Öffnung nicht sehr gross ist. Wir diskutieren den Stand der Dinge und viele der offenen Fragen. Zum Beispiel: Sollte die EU nun andere Saiten aufziehen? Und warum tut der Bundesrat so, als ob ihn die Sache nichts anginge?

Einweg-Software ist nicht nachhaltig

Das Jahr ist fast gebodigt – aber noch nicht ganz. Bevor wir 2023 ad acta legen können, müssen wir erst noch Dampf ablassen. Das tun wir im zweiten Teil unseres grossen Jahresrückblicks vor allem dadurch, indem wir über die Apps und Auswüchse im Web herziehen, die uns in den letzten zwölf Monaten das Leben schwer gemacht haben.

Ohne an dieser Stelle zu viel zu verraten: Adobe, Apple, Google und Microsoft kommen alle an die Kasse. Ebenso Youtube und SAP. Kein Zweifel, die grossen Tech-Konzerne haben dieses Jahr nicht brilliert.

Aber keine Angst, diese Sendung besteht nicht nur Gemotze: Am Anfang gibt es noch die Top-Apps zu hören, die wir letzte Woche nicht geschafft haben. Gegen Ende hört ihr von erfreulichen Vorkommnissen aus dem Web – und ja, da hat sich 2023 Revolutionäres getan – sowie die Top-Nominationen aus dem Bereich der digitalen Inhalte.

Damit ist der Boden geebnet für das grosse Finale nächste Woche: Dann geht es dann um die Aufsteiger und die Absteiger des Jahres.

Ein sauteurer Ersatz fürs iPad – oder der Beginn einer neuen Computer-Ära?

Jetzt ist es passiert und Apple hat die Katze aus dem Sack gelassen: Die Katze – nein, die Brille, die gestern an der Entwicklerkonferenz WWDC an Apples Hauptsitz in Cupertino vorgestellt worden ist – heisst Vision Pro. Sie hat durch ihre Ähnlichkeit mit einer Skibrille schon einigen Spott eingeheimst. Und sie gibt jede Menge zu reden, nicht zuletzt wegen des exorbitanten Preises von 3500 US-Dollar.

Mit dieser Computerbrille lanciert Apple gut acht Jahre nach der Apple Watch ein gänzlich neues Produkt. Ist das ein Meilenstein in der Computergeschichte oder ein Beweis, dass Apple jegliche Bodenhaftung verloren hat und dabei ist, das Debakel zu wiederholen, das wir vor zehn Jahren mit Google Glass miterleben durften?

Wir versuchen eine Einordnung: Wir diskutieren, was uns an der Brille gefällt und was nicht und wie wir die Chancen ausrechnen, dass es Apple gelingt, mit dem sogenannten «Spatial Computing» eine neue Art der Mensch-Maschinen-Interaktion zu etablieren.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-665/

Hey Metaversum: Wird das noch was?

In drei Wochen wird Apple mutmasslich ein neues Produkt enthüllen und in eine Produktkategorie einsteigen, in der bislang nur ein paar exotische Hersteller aktiv waren. Es wird spekuliert, dass Apple eine Computerbrille lanciert, die «Reality Pro» heissen wird (oder auch nicht) und mit der sowohl Virtual-Reality-, als auch Augmented-Reality-Anwendungen möglich sind: Bei der einen Variante tauchen wir komplett in eine künstliche Welt ein, bei der anderen wird die Realität durch simulierte Elemente erweitert.

Keine Angst; wir werden uns in dieser Sendung nicht mit Spekulationen über dieses Produkt ergehen, das bis jetzt ein reines Phantom ist. Aber wir halten es für einen guten Zeitpunkt, um uns einige Gedanken zum Metaversum zu machen. Ist die Zeit reif dafür? Oder versuchen die Tech-Konzerne hier ums Verrecken eine Technologie zu lancieren, die kein Bedürfnis erfüllt?

Oder anders gefragt: Ist das Metaversum eine Lösung auf der Suche nach einem Problem? Erinnern wir uns: Schon Mark Zuckerberg ist vor zwei Jahren auf diesen Zug aufgesprungen. Er ist damals sogar auf die Idee verfallen, sein Unternehmen von Facebook in Meta umzubenennen. Und was hat es gebracht? Nichts: Wir sind dem Metaversum keinen Zentimeter näher als im Jahr 2021.

Also, überlegen wir uns ernsthaft: Braucht es nicht erst vernünftige Anwendungen, um die Menschen für die VR zu begeistern? Oder ist es umgekehrt wichtig, dass erst die Technik vorhanden ist, damit Ideen entstehen, wie man sie einsetzen kann? Oder ist das eine Art Spirale, die sich immer weiter antreibt?

Wir nehmen eine Standortbestimmung vor: Jagen Mark Zuckerberg und Tim Cook einem Phantom nach oder werden wir in ein paar Jahren ihre visionäre Kraft erkennen? Und: Was werden wir in diesem Metaversum denn tun, wenn es (früher oder später) Realität werden wird?

Die Links zur Episode:

Ein Regenmantel ist er nicht

Heute feiern wir Geburtstag: Knackige 39 Jahre ist er jung und zeigt erst ganz leichte Anzeichen einer Midlife Crisis – und nicht einmal ohne Grund, denn es gibt tatsächlich jemand Jüngeres, der ihm den Rang ablaufen könnte und viel mehr Aufmerksamkeit geniesst. Doch nicht bei uns: Wir halten ihm die Treue, auch wenn er in den letzten Jahren schon etwas seltsam geworden ist. Aber wer möchte es ihm verdenken, bei der seltsamen Familie, die er inzwischen hat!

Es geht – wie ihr schon ahnt, oder auch nicht – um den Apple Macintosh. Wie Digichris herausgefunden hat, feiert der genau heute einen fast runden Geburtstag: Er wurde nämlich am 24. Januar 1984 von Steve Jobs persönlich vorgestellt. Seitdem hat sich vieles verändert – der Mac spielt bei Apple längst nicht mehr die erste Geige, sondern steht heute im Schatten des iPhones. Und er wird bedrängt vom iPad, mit dem er inzwischen nicht nur den Look der Systemsteuerung und Erfindungen wie Stage Manager teilt, sondern vielleicht irgendwann zwang-verschmelzen wird.

Darum feiern wir ihn, so lange es ihn noch gibt: Wir werfen einen Blick in die Geschichte des Macintosh (und nicht etwa des Mackintosh – das ist nämlich ein Regenmantel) und finden nach der letzten Sendung vielleicht auch heraus, wie sein Startsound wirklich klingt …

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-646/ ‎

Wie man die Gefühle von künstlichen Intelligenzen verletzt

Statt «Digital Detox» hat Digichris seine Ferien dazu verwendet, sich bei den digitalen News auf den neuesten Stand der Dinge zu bringen. Und jetzt besteht Redebedarf, weil in Italien, wo Digichris weilte, das digitale Antennenfernsehen dem 5G-Mobilfunk weichen muss.

Das sind aber längst nicht alle Themen, über die wir in dieser Ausgabe von Patch Tuesday sprechen. Es geht auch um die Neuigkeiten, die Apple anlässlich der Entwicklerkonferenz WWDC verkündet hat – und um die Frage, ob jener Google-Softwareentwickler recht hat, der bei einem Chatbot ein Bewusstsein und Gefühle festgestellt haben will.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-621/

Mark zeigt Chris die gelbe Karte

Das Jahr 2022 ist konfliktreich gestartet. In der digitalen Welt fährt zwar niemand mit Panzern an den Grenzen des Nachbarlandes auf, aber es werden immerhin Anwälte ins Feld geschickt. Doch nebst den schlechten Nachrichten gibt es auch gute. Eine davon betrifft uns selbst: Hier auf der Website sind die alten, verschwundenen Folgen wieder aufgetaucht: Hier findet sich das Digitalmagazin und hier der halboffizielle Vorläufer dieser Sendung, der Digitalk des Tagesanzeigers.

Auf alle Fälle sind das genügend Gründe für Aktualität in der heutigen Sendung. Zu den geplanten Themen gehören der Streit ums ReplayTV, der Abgang des Swisscom-Chefs und Apples Zwist mit dem Betreiber der Tinder-App in den Niederlanden. Plus die Facebook-Sperre, die sich Digichris aus fragwürdigen Gründen eingehandelt hat. Wenn ihr diese Sendung live hört, könnt ihr euch via Twitter (@nerdfunker) oder via Discord einbringen.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-603/

Nerdfunk Pro Max

Apple hat gestern in einer weiteren grossen Show einen neuen Wunder-Laptop vorgestellt, der die Konkurrenz angeblich uralt aussehen lässt – und keine Zweifel daran lässt, dass die zwei neuesten Lieblingsfloskeln in Cupertino «Pro» und «Max» lauten. Denn nachdem es das iPhone 13 als Pro- und als Pro-Max-Variante gibt, entwickelt der Konzern seinen M1-Prozessor in zwei leistungsstärkeren Varianten namens M1 Pro bzw. M1 Max weiter.

Nach dieser Logik kommen wir nicht umhin, auch über Moritz zu sprechen. Also über Windows 11, das seit zwei Wochen offiziell erhältlich ist und uns einen weiteren Anlass gibt, die heutige Sendung der Aktualität und den jüngsten Ereignissen in der digitalen Welt zu widmen.

Nebst Max und Moritz… pardon: Nebst Mac und Microsoft geben weitere News zu reden, namentlich das «Lex Netflix», wonach Streamingdienste verpflichtet wären, das einheimische Filmschaffen mit einem Teil des Umsatzes zu entgelten. Und Mark Zuckerberg ist ein Fan des Metaversums und will Facebook in zehn bis 15 Jahren in eine virtuelle Welt verwandelt haben.

Für Themenvorschläge oder Rückmeldungen live während der Sendung benutzt ihr unseren Discord-Kanal unter bit.ly/nerdfunk. (Zugegeben, wenn der Podcast hier zum Abruf steht, ist es dafür zu spät. Aber meldet euch einfach schon mal fürs nächste Mal an.)

Links zu möglichen Themen der Sendung: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-589/

Bluetooth is a b*tch

Heute machen wir etwas ganz Neues, das die Welt noch nie gesehen hat. Wir versuchen uns nämlich an einem Format, das wir in einem Anfall von Genialität mit dem originellen Titel «Die grossen Fünf» bezeichnen. In diesem Format erstellen wir persönliche Ranglisten zu beliebigen Themen zu irgendwelchen Themenbereichen, wie man sie auch überall im Internet findet.

Weil das so unfassbar einfallsreich ist, starten wir diese Serie heute mit den grossen Fünf zum Thema Computerärgernisse. Welches sind die Dinge, die uns – also Kevin, Digichris und Matthias – regelmässig auf die Palme treiben? Eure Nominationen auch gern während der Sendung via Twitter an unseren Account @nerdfunker.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-583/

Das lief alles ziemlich aus dem Ruder

Nach diesem wunderbaren Sommer mit perfektem Wetter und dem endgültigen, impfbedingten Corona-Ende sind wir erholt und voller Tatendrang zurück im Studio.

… so würden wir es uns zumindest wünschen. In Tat und Wahrheit ist alles etwas komplizierter. Aber eines stimmt trotzdem: Wir sind nach der Sommerpause fast vollzählig zurück im Studio. Wir starten mit einer Sendung zu den Digital-Nachrichten der vergangenen Zeit, die allesamt nicht sehr prickelnd waren.

Da war erstens der Skandal mit der Pegasus-Spionagesoftware, die eben nicht bloss dem Kampf gegen Verbrecher und Terrorismus dient, sondern in manchen Ländern auch gegen die eigene Bevölkerung eingesetzt wird. Zweitens hat Apple bewiesen, dass das richtige zu tun allein nicht hilft – man muss das Richtige auch richtig tun. Der Konzern ist in der Kritik, weil er beim Kampf gegen die Kinderpornografie ein Datenschutz-Tabu brechen will.

Es gibt weitere Themen, die wir je nach Zeit und Lust besprechen: Den Stunk ums Sexverbot bei OnlyFans, Youtube Shorts als Tiktok-Konkurrenz und Googles neuestes Betriebssystem Fuchsia.

Die Links zur Episode: https://nerdfunk.ch/nerdfunk-581/