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Das war ein Skandal mit Ansage: Im März 2018 enthüllten mehrere Medien, gestützt auf den Whistleblower Christopher Wylie, wie die dubiose Datenanalysefirma Cambridge Analytica persönliche Informationen von Millionen Facebook-Nutzern absaugen konnte. Diese Daten wurden im US-Wahlkampf 2015 für die Präsidentschaftskandidatur des republikanischen Sentators Ted Cruz verwendet, um Wähler mit massgeschneiderten politischen Botschaften einzudecken. Und sie haben offenbar 2016 auch bei der Brexit-Abstimmung eine Rolle gespielt.
Facebook geht unvorsichtig mit den Nutzerdaten um: «Wen wundert es?» fragen sich die einen. «Jetzt ist Facebook zu weit gegangen», wettern die anderen – und die Empörung ist bei allen gross. Wir gehen der Sache nüchtern auf den Grund, bewerten das Ausmass und diskutieren Forderungen: Was ist passiert und wie gross war und ist der Einfluss des sozialen Netzwerks bei Abstimmungen und Wahlen? Braucht es Massnahmen? Müssen wir – Stichwort #DeleteFacebook – alle Zuckerberg den Rücken kehren? Braucht es politische Massnahmen oder einen kompletten Neuanfang in Sachen Social Media?
Die Links zur Episode
Ausgangslage: Was ist passiert?
- ‘I made Steve Bannon’s psychological warfare tool’: meet the data war whistleblower
- Warum Facebook unter Druck steht
- Facebook–Cambridge Analytica data scandal
Wurden mit diesen Daten tatsächlich Wahlen beeinflusst?
- Das Magazin: Ich habe nur gezeigt, dass es die Bombe gibt
- Hat wirklich der große Big-Data-Zauber Trump zum Präsidenten gemacht?
- Alles ein grosser Betrug? Der Brexit im Schatten des Facebook-Datenskandals
- Facebook ist keine Gefahr für die Demokratie
Wie ist die Rolle von Facebook zu beurteilen?
- Why Zuckerberg’s 14-Year Apology Tour Hasn’t Fixed Facebook
- The case against Facebook
- Facebook steht unschuldig am Pranger
- Warum mir der Datenskandal bei Facebook egal ist (hier stammt auch die Formulierung «himmelblaue Netzkirmes» her, die als Inspiration für den Titel diente)
Wie geht es weiter?
- Zuckerberg entschuldigt sich in der britischer Presse
- Ermittlungen laufen: Facebook-Chef Zuckerberg am 11. April vor Kongress-Ausschuss
- #DeleteFacebook: Nein, löschen ist nicht radikal genug, #DeleteFacebook ist ein Witz
- Politische Forderungen: Justizministerin Barley kritisiert Facebook als «Netzwerk der Intransparenz»
Was es aus unserer Sicht braucht
- «Kümmert euch um eure Angestellten»
- Facebook privatisieren? Als Facebook noch eine Unbekannte war
Abschliessende Tipps
- Facebook-Daten zurückhaltend nutzen. (Aber: Profilierung lässt sich nicht verhindern, siehe Clickclickclick.click: Wer klickt da wie eine Frau?)
- Konfiguration anpassen: Gehören Sie zu den Opfern von Cambridge Analytica?
- Tracker stoppen: Von moderat bis paranoid: Vier Methoden, sich online zu schützen, Mozilla schiebt Facebook in eine Datenschutzhülle (Firefox-Add-On Facebook Container)
Bild: Dieses mal hat er (Zuckerberg) den Bogen überspannt, finden manche. (955169/pixabay.com, CC0)